Der Alb-Neckar-Radweg ist ein spannender Radweg. Er verbindet zwei sehr interessante Teile Baden-Württembergs: Die Schwäbische Alb und das mittlere Neckargebiet nördlich von Stuttgart.
Der Beginn ist in Ulm und das Ende schließlich in Göppingen. Mit dem Regionalzug sind das lustigerweise nur zwei Stationen zu fahren. Aber man kann sich es auch schwer und spannend machen, indem man das Fahrrad benutzt.
Den die Region um die Schwäbische Alb herum ist ja nicht wenig anspruchsvoll. Somit macht sie richtig Spaß und ist echt eine Radreise wert.
Ich habe den Schwäbischen-Alb-Radweg im Herbst 2019 in zweit Etappen gefahren, wobei ich auf der 2. Etappe nicht nach Heilbronn gekommen bin, sondern 30 Kilometer zuvor in Steinheim an der Murr aufgegeben habe.
Vom Ulmer Münster bis nach Laichingen auf die Schwäbische Alb
Von Ulm nach Blaubeuren
Den Alb-Neckar-Radweg startet man einfach am Ulmer Münster, was nicht weit vom Hauptbahnhof entfernt alles überragt. Weiter geht‘s dann in Richtung Donau.
Und der Donau an ist dann der Alb-Neckar-Radweg erstmals ausgeschrieben. Hier fährt man aber nur ein kleines Stück in Richtung westlich der Donau, um dann aber gleich abzubiegen.
Man kommt nochmal in Richtung Bahnhof und fährt dann aus der Stadt heraus.
Das nächste mittlere Ziel nach Ulm ist nun Blaustein. Man hat jetzt einen Flussradweg vor sich, der entlang der Blau führt. An diesem Radweg gibt es sehr viel grünes und einen weiten Blick, der an diesem Tag etwas vom leichten Nebel getrübt wurde. Aber gerade dieser nebelige Blick hat auch etwas Anmutiges.
Man gelangt schließlich durch Arnegg und erreicht endlich ein Highlight des Radwegs: Blaubeuren. Dieser Ort ist ein beliebtes Ziel für Touristen, aber auch viel für Leute aus der Gegend.
Auch an diesem kalten Tag waren hier viele Spazierer unterwegs.
Von Blaubeuren nach Laichingen
In Blaubeuren gibt es den Blautopf. Hier entspringt der Fluss Blau. Um diesen zu umrunden, müsste man jedoch den Radweg verlassen, was ich nicht wollte. Aber man kommt am Radweg direkt an ihm vorbei.
Der Blautopf ist eine Karstquelle und eine der tiefsten Quellen in ganz Deutschland. Um den Blautopf und Blaubeuren herum gibt es sehr viele Höhlen, die überregional auch sehr bekannt sind.
Nach Blaubeuren geht es noch kurz an der Straße entlang ehe man in den ruhigen Wald kommt. Jetzt geht es nur noch bergauf. Der Flussradweg entlang der Blau ist endgültig vorbei.
Über leichten Schotter hat man jetzt einen stetigen Anstieg vor sich. Man gelangt bis auf 700 Meter Höhe. Der Radweg ist nicht nicht steil, aber über mehrere Kilometer leicht ansteigend, so dass man Geduld mitbringen muss.
Als Sehenswürdigkeit kommt man an der Sontheimer Höhle vorbei, die jedoch nur zu Fuß zu erreichen ist. Um dorthin zu gelangen, muss man vom Weg ab. Sie ist aber hier mehfach ausgeschildert.
Wenn man in Heroldstatt ist, hat man den bergigen Teil erstmal geschafft.
Über Wirtschaftswege geht es nun weiter nach Laichingen. Am Kreisverkehr dort war ordentlich Verkehr und ich wurde fast wieder von einem SUV abgedrängt, der offensichtlich die Verkehrsregeln nicht kannte. Aber so ist das leider oft bei SUV-Fahrern.
Doch der Verkehr ist hier nur kurz. Man verlässt die kleine Stadt bald wieder, um weiter auf verkehrslosen Wirtschaftswegen zu fahren.
Der Alb-Neckar-Radweg von Laichingen nach Göppingen
Von Laichingen nach Bad Boll
Ab Laichingen merkte ich schon, dass ich nicht mehr im Hellen in Göppingen ankommen würde. Ich wollte mich also mal wieder sputen, damit es nicht ganz so spät werden würde.
Im Winter wird es eben schnell dunkel. Schon gegen 17h muss man mit Dunkelheit rechnen, was auch etwas nervt.
Man gelangt nun in Richtung Donautäler Radweg. Plötzlich sah ich: Ach, hier kenne ich mich doch aus! Hier war ich schon mal.
Nämlich als ich mit der ganzen Radfahrerei Anfang 2017 so richtig begann war der Albtäler Radweg, den ich nur zum Teil fuhre, der allererste.
Der Radweg ist an dieser Stelle echt superschön. Den kann man hier richtig genießen. Fernab von allem fährt man durch den Wald und durch ein grünes Tal. Der Filsursprung ist hier im Übrigen nicht weit.
Das hat hier echt einen romantischen Radwege-Charakter, gerade als es leicht zu dämmern anfing.
Als Ort sieht man hier von Weitem nur Donnstetten. Ansonsten ist man fernab der Zivilisation.
Es wurde nun immer dunkler und dunkler. Das ist immer die Zeit, in der ich zu fotografieren und filmen aufhöre und einfach nur fahre. Das Paradoxe ist also: Dunkelheit macht mich quasi schneller – nicht langsamer, wie man denken könnte.
Es folgt Neidlingen und Weilheim an der Teck. Ab dem letzten Ort fährt man an der Straße entlang, fährt unter einer Autobahn durch und gelangt über Holzmaden an Aichelberg vorbei nach Bad Boll.
Endlich war ich dann auch im berühmten Bad Boll. Das ist eine Kurstadt und Seminarstadt. Hier trafen sich irgendwann in den 70ern mal Ernst Bloch und Rudi Dutschke. Aber eben nicht nur die; hier waren schon einige Persönlichkeiten unterwegs.
Man gelangt direkt an einem beeindruckenden Kurgebäude vorbei. Dieses fungiert als Rehaklinik. Es gibt in Bad Boll aber auch eine öffentlich zugängliche Therme: Das Badhaus Bad Boll.
Von Bad Boll nach Göppingen
Aber da wollte ich nicht hin, sondern weiter. Der Regen hatte nun nachgelassen. Ach ja, das Wetter!
Ich vergaß schon die ganze Zeit übers Wetter zu schreiben. Ab Heroldstadt hatte es zum Teil recht viel geregnet und ich war leicht durchnässt. Aber es ging noch. Jetzt im Dunkeln in Bad Boll war es aber vorbei.
Bis Göppingen geht es dann über Wirtschaftswege weiter. Man merkt denoch, dass man jetzt vom Land der Schwäbischen Alb in eine größere Stadt kommt. Hier hatte es nachts von Weitem auch durchaus Verkehr.
In Göppingen war nun mein Ziel und ich durfte nah an der Innenstadt übernachten. Ich hatte die erste anstrengende Etappe geschafft! Morgen würde es auf dem Alb-Neckar-Radweg bis zur Rems gehen, in den peripheren Stuttgarter Großraum bis Heilbronn (was ich aber dann doch nicht schaffte).
Sehr schöne Tour! Ziemlich abgefahren! 😉