Nun, ich kenne das Allgäu schon ganz gut von meinen Radtouren über den Bodensee-Königssee-Radweg und durch das Illertal. Ich war also nicht überrascht, dass der Allgäu-Radweg recht anstrengend werden würde.
Das Allgäu ist Voralpenland und von daher schon ziemlich hügelig. Man hat eben nicht so diese großen Berge wie in den Alpen mit sehr langen Aufstiegen und langen Abstiegen. Dafür ist es eben ein ständiges Auf und Ab. Der Berg kommt fast willkürlich und er kommt immer wieder.
Das kann manchmal zermürbend sein. Man wird aber auch durch eine wundervolle und beeindruckende Landschaft belohnt. Man sieht oft sehr weit. Prägend für das Allgäu sind saftig-grüne Wiesen, auf denen sich oft Kühe befinden.
Offiziell beginnt der Radweg wohl in Isny. Isny aber hat keine Zugverbindung mehr, so dass ich mit dem BaWü-Ticket erst nach Leutkirch gefahren bin. Von dort aus sind es mit dem Fahrrad über meist flaches Gebiet ca. 20 Kilometer.
Erst ab Isny wird es dann eben anstrengend. Ich besuchte auch die schöne Stadt Kempten. Dazu kommt man in Kaufbeuren vorbei und am Ende landete ich in Kaltental.
Die 2. Etappe würde dann morgen über Halblech bis nach Füssen führen. Aber erstmal wollte ich den Allgäu-Radweg nun einmal starten!
Von Leutkirch über den offiziellen Start in Isny bis in die Hauptstadt des Allgäus: Kempten
Von Leutkirch bis Isny im Allgäu
Auch wenn der Allgäu-Radweg erst in Isny richtig beginnt, so kann man ohne Probleme der Beschilderung von Leutkirch nach Isny folgen. Der Radweg ist hier sehr gut ausgeschildert.
Beide Städte – Leutkirch und Isny – befinden sich noch in Baden-Württemberg. Erst hinter Isny kommt man aus dem Kreis Ravensburg, und damit aus BaWü heraus, und landet in Bayern.
Allerdings ist das das schwäbische Bayern. Insofern ist der Dialekt gar nicht so anders, wobei es sicherlich auch so etwas wie allgäuerisch gibt.
In Isny kommt man auch am alten Bahnhof vorbei, wenn man dort einfährt, und bald darauf ist man in der Innenstadt.
Diese ist sehr schnuckelig und klein. Man blickt auf eine hoch oben stehende Kirche. Und so schnell man drin ist, ist man wieder raus. Hier auf dem Marktplatz in Isny habe ich aber die ersten Allgäu-Radweg-Schilder gesehen. Ein gelbes Logo mit blauer Schrift!
Von Isny im Allgäu bis Kempten
Jedenfalls fährt man übers Wohngebiet aus der Stadt heraus und ist dann gleich auf einer typisch allgäuerischen saftigen Wiesenlandschaft.
Es fängt nun schon recht bergig an. Nun sind das nächste Ziel so kleine Orte wie Großholzleute und Kleinholzleute. Oder auch Nellenbrück, Kleinweiler und Hofen.
Vielleicht kann man das schon an den Namen sich erdenken. Es handelt sich dabei um kleine Weiler und Dörfer.
Nachdem man an einem großen Trigema-Laden mit Affen vorbeikommt, landet man in Seltmans, das ich vor allem als Gewerbegebiet wahrgenommen habe. Aber vielleicht täusche ich mich auch.
Der nächste Ort Weitnau ist dann sehr viel schöner, soweit ich mich erinnere. Man biegt dann links ab und fährt erstmal über einen langen Kiesweg nur noch bergauf. Das ist eigentlich der anstrengenste Teil des Weges bis nach Kempten.
Wenn man auf diesem Kiesweg nach rechts schaut, hat man aber einen wundervollen Ausblick. Eine wundervolle Allgäu-Landschaft erstreckt sich vor einem.
Nach diesem Stück nach oben ist man nun in der Nähe von Hellengerst an der Wasserscheide Argen/Iller. Dort fährt man unter der B12 durch und darf ab dort wieder bergab fahren.
Es folgt nun Buchenberg. Man fährt hier übrigens auf einer alten Bahntrasse entlang, die früher einmal Isny und Kempten verbunden hat.
Deshalb gibt es hier auch noch kleine Bahnhofsgebäude wie das in Buchenberg. Aus Holz besteht es.
Man fährt an Ermengerst vorbei und dann kurz vor Ahegg am Herrenwieser Weiher. Hier war auch Badebetrieb. Wenn ich Zeit gehabt hätte, hätte ich mich vielleicht auch ins kühle Nass begeben.
Schließlich folgt Rothkreuz, was schon ein Teil Kemptens ist und darf aber dann gleich nochmal ein Stück bergauf fahren. Bzw. bergauf, bergab – das ist eben das Allgäu!
Am Schluss geht es noch wirklich wunderschön und sehr idyllisch am Fluss Rottach. Die Rottach fließt in die Iller. Das ist wichtig, weil ich ja im Januar schon den Illerradweg gefahren bin und von daher vor kurzem hier erst war.
Ein Großteil des Allgäu-Radwegs an einem Tag geschafft: Von Kempten nach Marktoberdorf, Kaufbeuren schließlich ins ruhige Kaltental
Von Kempten nach Marktoberdorf
In Kempten verweilte ich kurz und holte mir auch ein Eis. Denn im Gegensatz zu meiner Heimatstadt Tübingen, wo ein Eis 1,50€ kostet, zahlte ich hier nur unschlagbare 1€.
Nach Kempten überquert man zuerst die Iller. Anschließend war der Allgäu-Radweg ausnahmsweise schlecht ausgeschildert. Man muss nun nämlich links den Berg hoch fahren. Weg von der Iller geht es nun.
Es folgt ein weiterer Vorort Kemptens mit Namen Auf dem Lindenberg. Sehr bergig auf jeden Fall – wie ja schon der Name sagt. Auch nachdem man aus Kempten und dem Stadtteil Auf dem Lindenberg herauskommt, geht es noch weiter bergauf.
Allerdings ist hier kein eigener Radweg, was vielleicht schon zu kritisieren wäre. Zwar ist hier wenig Verkehr, aber ich finde beim Hochfahren kann man durchaus für Radfahrer eine eigene Spur einrichten.
Man fühlt sich ja immer etwas unwohl, wenn man so langsam fahren muss und hinter einem ein Auto auftaucht.
Ich war richtig fertig als ich oben war. Müdigkeit und Hunger spielten auch eine Rolle. In den Vortagen hatte ich auch echt wenig geschlafen.
Ich gönnte mir einen halben Kuchen und es ging nun endlich wieder bergab. Aber so ist das Allgäu. Eben hart hier fahrradzufahren und ein ständiges Auf und Ab.
Über Betzigau kommt man beim Hinauffahren. Wilpoldsried ist dann schon wieder etwas weiter unten und ganz unten am Berg sind dann Unterthingau und Oberthingau.
In Unterthingau machte ich eine kurze Pause neben dem Maibaum, der obligatorisch in jedem bayrischen Dorf stehen muss.
Bald darauf kommt man in Marktoberdorf an, ein weiterer wichtiger Hauptort auf dem Allgäu-Radweg und im Allgäu. Marktoberdorf ist eine Stadt und sie ist eine der höchstgelegenen Städte in Deutschland (758 Meter über Normalnull).
Von Marktoberdorf bis nach Kaufbeuren
Man fährt hier unmittelbar an dem Bahnhof Marktoberdorfs vorbei und dazu noch an einer Technoparty. Wobei letztere vielleicht nicht immer stattfindet. War halt einfach Zufall!
Es geht nun endlich mal flach weiter. Einer der wenigen Möglichkeiten, wo man sich ein Stück auf dem Allgäu-Radweg ausruhen kann.
Über schöne ruhige Radwege fährt man dann in Kaufbeuren ein und landet an einer Kreuzung. Nach dieser kommt man an den Kaufbeurener Bahnhof.
Dort in Kaufbeuren fährt man so gar nicht direkt durch die Innenstadt, sondern auf den Hauptstraßen.
An einem interessanten Bahnhof kommt man vorbei. Der Kaufbeurener Bahnhof, der einen 70er Jahre Style hat, wie ich das empfand.
So einen Bahnhof sieht man nur noch selten. Inklusive einer Bahnhofskneipe mit Betrunkenen, die ich von Weitem hörte. So muss das eben sein!
Von Kaufbeuren bis Kaltental
Nun kommt man über die Wertach, einen Nebenfluss der Lech. Anschließend fährt man durch ein Wohngebiet durch. Mal wieder bergauf geht es am Ortsausgang Kaufbeurens!
Ich erinnere mich noch eine Go-Kart-Bahn, an der man vorbeikommt. Das kann ich gar nicht. Ich hab das mal versucht und war grottenschlecht.
Von daher bin ich nicht Go-Kart gefahren, sondern lieber weiter Fahrrad.
Es folgt Mauerstetten, das kleine Linden und nach 13 Kilometern ist man dann in Kaltental angekommen.
Ein sehr ruhiger Ort, der sehr idyllisch liegt. Hier würde ich übernachten. Wunderschön hier. Morgen würde es dann bis nach Füssen weitergehen!