Der Bajuwarenradweg hat schon einen spannenden Namen und eine spannende Geschichte. Schon allein deshalb wollte ich ihn fahren. Er führt sowohl durch Bayern in Deutschland als auch durch Österreich.
Als Rundkurs kann man ihn in Waging am See gut starten. Der Ort ist gemütlich und ein Ferienort. Das merkt man selbst im Winter. Ich fuhr mit dem Zug über Traunstein dorthin. Waging ist Endstation einer kleinen Dieselbahn. Mit dem Rad von Traunstein würde man es allerdings auch schaffen.
Wenn man schließlich in Waging angekommen ist, ist das Ziel erstmal der See, um den Bajuwarenradweg dort zu starten.
Die wenigen hundert Meter vom Bahnhof zum Campingplatz beim Waginger See sind einfach zu fahren. Dabei kommt man auch durch die Stadtmitte mit seiner Kirche. Besonders die bunten Häuser haben es mir dabei sehr angetan.
Das Wetter war sehr trüb und Regen schien möglich, wenn man zum Himmel schaute. Nebel war überall.
Von Waging am See nach Oberndorf bei Salzburg
Nachdem ich am See war, so sah ich nun die Beschilderung des Bajuwarenradwegs.
Man darf erstmal direkt am See entlang fahren. Das war echt superschön! Zwar versperrte das Wetter einem den Blick etwas, aber ich mag den Waginger See, der sich hinter Büschen sehr.
Anschließend gelangt man in das Dorf Petting. Hier fährt man einmal komplett durch und dann nicht geradeaus!
Das war mein Fehler. Da der Bajuwarenradweg hiert nicht gut ausgeschildert ist, so bog ich nicht nach links ab, sondern fuhr geradeaus. Die Beschilderung ist hier stark verbesserungswürdig.
Wenn man aber mal den „Eingang“ in diesen Naturradweg geschafft hat, so kann man weite Strecken ohne Wegweiser fahren. An den neuralgischen Punkten muss man aber echt aufpassen, dass man richtig abbgiegt.
Nach Petting kommt erstmal nicht so viel außer eben weites Land. Aber die ist hier schon aufregend genug. Man hat einen tollen Blick und es ist recht hügelig hier. Man muss schon etwas Puste mitnehmen.
Nach Leobendorf gelangt man schließlich wieder zu einem See: Dem Abtsdorfer See. Überhaupt ist die Region sehr seenreich. Eine Frau sprach mich an, wie viel Kilometer ich fahren würde, da ihr Sohn auch eine Tour planen würde. So kommt man selbst in den Wintermonaten immer wieder mit Leuten ins Gespräch.
Dann geht es bergab bis Laufen – und hier ist die Ruhe kurz vorbei. In Laufen an der deutsch-österreichischen Grenze war richtig viel los verkehrsmäßig. Die Stadt ist eigentlich ja recht schön, aber ein massiver Autoverkehr sorgt eben als Radfahrer, das man schnell durchfahren möchte.
Laufen hat ein schönes Tor am Innenstadteingang. Man gelangt durch die Innenstadt und dann zur Salzachbrücke. Hier war auch viel Verkehr, aber man hatte dennoch einen superschönen Blick auf die Salzach, die hier die Grenze zwischen Deutschland und Österreich ist.
Der Bajuwarenradweg in Österreich: Von Oberndorf bei Salzburg zum Ort Mattsee
Auch in Oberndorf bei Salzburg, dem österreichischen Ort nach der Salzachbrücke, war noch viel Verkehr. Man fährt geradeaus zu einer weiteren Sehenswürdigkeit: Der St.-Nikolaus-Kirche.
Anschließend kann man aber wieder durchatmen. Man fährt nach links, dann sofort wieder nach rechts, um aus der Gemeinde herauszufahren. Man kommt am Bahnhof vorbei und hat schließlich erstmal einen krassen Anstieg vor sich!
Über hügeliges Gelände gelangt man nach Nußdorf am Haunsberg. Jetzt würde es langsam dämmern und ich wusste: Ich würde Nachts an mein Ziel kommen.
Das ist eben im Winter und Herbst so. Oft hat man Nachtfahrten.
Nußdorf am Haunsberg ist ein kleines unspektakuläres Dorf. Man gelangt direkt durch den Ortskern und die Dorfkirche mit runter Kuppe.
Über Eisping, Pinswag und Lauterbach fährt man weiter, hat dann eine Kehre vor sich, um in Berndorf bei Salzburg anzukommen.
Zwischen Lauterbach und Berndorf bei Salzburg waren immerhin 100 Kilometer zu überwinden.
Ich war jetzt schon etwas platt, da der Radweg hier nicht einfach ist. Ich entschied mich dazu eine Abkürzung zu nehmen, nicht um den Obertrumer See herumzufahen, sondern direkt den Berg hinab nach Perwang am Grabensee.
Überhaupt gibt es hier in der Gegend unglaublich viele Seen und auch auf der Bajuwarentour kommt man an vielen vorbei: Heute schon am Waginger See, am Abtsdorfer See und in der Gegend bei Mattsee waren es der Mattsee selbst, aber auch der Grabensee und der Obertrumer See.
Perwang ist ein kleines schnuckeliges Dorf mit einem Dorfladen in der Mitte, der nachts noch leuchtete.
Von dort aus ging es dann in Richtung Mattsee zum Guggenberg. Ich war froh am Ziel zu sein und mich etwas ausruhen zu können. Ich war zwar nur 50 Kilometer gefahren, aber irgendwie reichte mir das heute.
Insgesamt muss ich sagen, dass mir der Bajuwarenradweg super gefällt. Man ist hier jenseits der Zivilisation meistens. Es gibt viele schöne Bauerndörfer, man oft einen weiten Landschaftsblick.
Am nächsten Tag sollte es nun viel regnen und ich würde wieder nach Waging am See zurückkommen.