Nun also folgte die dritte und längste Etappe auf unserer diesjährigen Bodensee-Königssee-Radweg-Tour! Dieses sollte auch nicht wenig anspruchsvoll sein.
Die dritte Etappe startete nun in Saulgrub und sollte uns über interessante Seen bis nach Fischbachau führen. Wir waren weiterhin zu zweit unterwegs und würden heute Kochselsee, den Tegernsee und den Schliersee passieren.
Beides auch touristisch interessante Gebiete und wir sahen natürlich auch die Gefahr, dass sie in Corona-Zeiten (weil die Grenzen noch zu waren) überlaufen waren.
Die ersten beiden Etappen könnt hier gerne nachlesen:
- 1. Etappe von Lindau (Bodensee) bis Immenstadt im Allgäu
- 2. Etappe von Immenstadt im Allgäu nach Saulgrub
Doch das war nicht der Fall. Zumindest dann, wenn man nur mit dem Rad gefahren ist. Für uns ging das eigentlich so recht gut!
Dennoch waren die 115 Kilometer natürlich knackig. Wenn wir diese Etappe geschafft hätten, dann wussten wir: Anschließend kommen zwei leichtere. Also war unsere Motivation an diesem morgen im kleinen Saulgrub besonders hoch!
Von Saulgrub nach Bad Tölz
Von Saulgrub bis zum Kochelsee
Nach Saulgrub folgte nun erstmal Bad Kohlgrub. Dort gelangt man hin, wenn man einfach die Straße weiterfährt. Nur 3 Kilometer weiter ist man schon vor Ort.
Ich erinnerte mich daran, dass ich hier im Jahr 2017 eine Cola in einem Restaurant getrunken hatte. Ich war etwas kaputt, weil ich eben den Anstieg zuvor geschafft hatte.
Das hieß aber jetzt auch. Es ging jetzt den Berg hinunten. Denn 2017 bin ich das ganze ja retour gefahren.
Dennoch musste man hier aufpassen. Nicht nur auf andere Radler, sondern auch auf den von Schotter geprägten Radweg. Dieser führt durch den Wald und eine kleine Sturzgefahr gibt es hier schon auch.
Nachdem man das geschafft hatte, ging es weiter nicht bergauf. Man hatte nun eine beeindruckende und schöne Landschaft vor sich. Es folgte die beeindruckende Landschaft des Murnauer Moos.
Bei diesem Sonnenwetter hatte man einen weiten schönen Blick auf die Alpen. Grüne Wiesen, breite Asphaltwege und ein weiter Blick!
Das war wirklich schön hier und entspannend. Die anstrengenden Teile der heutigen Etappe würden ja noch kommen. Doch bis Eschenlohe war es ganz entspannt und schön.
Einen Part des Bodensee-Königssee-Radwegs, den ich also definitiv herausheben würde: Das Murnauer Moos!
In Eschenlohe war die Beschilderung nicht so ganz optimal. Es gab zwar eine, aber es fehlte die Klarheit. Jetzt würden wir erstmal Loisach zu fahren, um dann in Ohlstadt wieder von ihr wegzufahren.
Die Loisach würde uns dann aber nochmal begegnen: Nämlich dann, wenn sie in den Kochelsee fließt.
Am Kochelsee selbst war wirklich ein richtig krasser Verkehr. Auch hier merkte man wieder das Problem: Es gab nun Corona-Lockerungen, aber die Grenzen waren geschlossen: Also fuhren alle in die touristischen Orte innerhalb des Landes.
Problem: Die haben nicht so viel Platz, also landet man schnell im Stau. Hier am Kochelsee fanden wir einen kilometerlangen Stau vor, der uns aber zum Glück nicht betraf.
Vom Kochelsee über Bichl nach Bad Tölz
Wir mussten einfach einbiegen und überhalb des Ortes Kochel weiter in die Landschaft fahren. Entlang der Gleise fuhren wir jetzt auf einem Schotterweg.
Dieses Stück war jetzt vielleicht etwas ungemütlicher als das zuvor, aber wir schafften auch dieses schnell und zügig. Ein weiteres Highlight des Bodensee-Königssee-Radwegs war erreicht: Das Kloster Benediktbeuern. Hier ist immer noch eine Ordensgemeinschaft aktiv, aber auch die Wissenschaft hat hier ihren Platz: Die Fraunhofer-Gesellschaft beschäftigt sich hier mit energetischer Altbausanierung, wie man nachlesen kann.
Vor allem der Innenhof ist wirklich beeindruckend und einen kleinen Blick wert.
Bei Bichl nun (wo ich 2017 übernachtet hatte), hatte mein Begleiter mit seinem Mountainbike einen Platten. Ärgerlich, aber es war alles reparierbar und so konnten wir nach Bad Tölz einfahren.
Zuvor folgt noch Bad Heilbrunn, was ganz lustig ist. Denn ich hatte ein paar Monate einen Hanftee von der Marke „Bad Heilbrunn“. Dieser kommt also genau dort her. Der kleine Ort ist auch ein Kurort. Doch der größere Kurort folgte zugleich: Bad Tölz.
Bad Tölz ist natürlich für den Bullen von Tölz bekannt, aber der Ort lädt auch ziemlich zum Verweilen ein. Hier fließt die Isar durch. Ich kenne den Ort also auch durch den Isarradweg (bin ich auch schon gefahren).
Nachdem man die Isarbrücke überquert hat, muss man sich in Bad Tölz durch die Menschenmassen in der Altstadt schieben. Hier war Schieben angesagt, es war allzu viel los.
Die Altstadt ist aber mit ihrer besonderen Architektur wunderschön – die Sonne brezelte aber so auf uns ein, dass wir einfach gleich weiterwollten. es würde bald ein großes Stück Wald folgen.
Von Bad Tölz bis zum Tegernsee
Von Bad Tölz bis zum Schliersee
Nachdem wir uns durch Bad Tölz durchgewühlt hatten, kam dann etwas Wohngebiet und anschließend gelangt man zu einem komplizierteren Abschnitt, ein richtiger Gravelabschnitt.
Jetzt habe ich ja ein Gravelrad, fahre aber auf solchen Radwegen natürlich viel Asphalt. Aber der folgende Abschnitt wäre für ein Rennrad wirklich gar nicht tauglich gewesen – und auch auf meinem Reiserad wäre das eher ziemlich holprig: MTB oder Gravel ist hier richtig.
Richtig grober Schotter erwartete uns. Dazu ging es weitgehend nur bergauf. Wir waren auf dem Weg zwischen Bad Tölz und Marienstein. Man kann wohl auch obenherum auf Asphalt entlang fahren. Aber diese Strecke, die wir gefahren sind, ist glaube ich interessanter.
Vor allem hat man hier viel Wald und konnte sich etwas von der Sonne erholen. Erst in Marienstein war man hier wieder heraus.
Dort gab es dann in Richtung Golfplatz nochmal einen richtig harten Anstieg zu bewältigen. Wenn man diesen dann aber geschafft hat, ging es endlich bergab ins Tal des Tegernsees.
Bei der Abfahrt hat man dann einen fantastischen Blick auf den See. Man gelangt schließlich nach Gmund am Tegernesee, ein Ort, der durch den vielen Autoverkehr gar nicht die Idylle verkörpert, die einem der alpennahe See vermittelt.
Hier war wieder etwas mehr los. Vor allem viel Verkehr und durch den mussten wir uns wühlen. Doch schnell geht es wieder raus aus dem Ort und wir verließen damit wieder einen Teil der bayrischen Seenlandschaft, um schon den nächsten See anzuvisieren: Den Schliersee.
Vom Schliersee zum Tegernsee
Von Gmund bis zum Schliersee waren es aber nur 13 Kilometer – diese hatten es aber wieder in sich. Besonders, das muss ich zugeben, wenn man schon so platt ist wie ich an jenem Juni-Tag.
Von Gmund am Tegernsee bis Fischbachau
Der Weg von Gmund am Tegernsee bis zum Ort Schliersee, der am Schliersee liegt, fängt gleich mit einem steilen Anstieg in Gmund an.
Dann geht es über landwirtschaftlich geprägtes, hügeliges Gebiet weiter. Leicht holprig über Schotterwege, aber der anstrengende Teil kommt dann noch.
Nach dem eher flachen Schotter-Abschnitt kam jetzt ein weiterer Anstieg und dann gleich wieder ein Abstieg. Beides war anstrengend, besonders der Anstieg – beim Herunterfahren muss man sich nur konzentrieren.
Zwar konnte man im Wald wieder eine Abkühlung genießen, aber man musste sich gut auf den Schotter konzentrieren. Mit Gravelrad allerdings ging es umso einfacher – wahrscheinlich war ich einfach nur körperlich etwas fertig.
Über Hausam kommt man dann zum Ort Schliersee, der auch an dem See direkt liegt.
Nach dem Ort Schliersee fährt man einmal um diesen schönen See herum, zuerst am Campingplatz in Schliersee vorbei bis zum Süden des Sees in Fischhausen.
Über Neuhaus hat man jetzt noch ein unspektakuläres Stück bis nach Fischbachau. Anstrengend war es nur zu unserer Unterkunft zu gelangen, die auf einer Anhöhe über dem eigentlichen Ort Fischbachau lag. Wir waren glücklich. Jetzt würden nur noch 2 Etappen bis zum Königssee im Berchtesgadener Land folgen!