Meine 2. Etappe des österreichischen Donauradwegs führte mich von der Industrie- und Kulturstadt Linz bis nach Emmersdorf in der Wachau. Diese Region ist nicht nur für ihren Wein bekannt. Sie ist vor allem ein wunderbares Landschaftsgebiet.
Es ist zwar etwas viel Verkehr in der Wachau (vor allem Fußgängerverkehr). Aber das ist den engen und historischen Gassen in den Wachau-Dörfern geschuldet, die eben umso schöner sind.
Die Radreise wurde wie die 1. Etappe von Eurobike unterstützt, einem Radreiseanbieter aus Österreich. Der bietet allerdings nicht nur Radreisen in Österreich an, sondern überall sonst in Europa.
Aber eben natürlich auch am österreichischen Donauradweg kann man die Dienste von Eurobike in Anspruch nehmen. Es gibt einen Gepäcktransport, den ich auch etwas in Anspruch nahm (das meiste Gepäck habe ich aber lieber bei mir, weil ich immer Essen und so transportiere). Der war perfekt organisiert. Man gibt morgens das Gepäck am Hotel ab und abends ist es direkt wieder im Hotel vorzufinden.
Dazu gibt es einen Routenplaner und weitere Infos über die Städte. Die Hotels sind schon vorgebucht und man hat auch eine Hotline, falls es Probleme gibt. Wobei ich auch ehrlich bin: Der Donauradweg ist so gut ausgeschildert, so dass man sich selten mal verfahren kann. Evtl. mal in den Städten, aber selbst in Linz fährt man wirklich meist direkt an der Donau durch die Stadt. Nur durch einen Umweg wegen Baustelle wurde das leicht unterbrochen (aber auch das war ausgeschildert).
Aber im Falle des Falles ist es natürlich super, wenn man einen Ansprechpartner wahrnehmen kann und diese tolle Organisation Eurobikes hat!
Der Donauradweg Österreich: Von Linz zur Radstation nach Mitterkirchen im Machland
Von Linz nach Mauthausen
Ich schaute mir das wirklich schöne Linz noch etwas an und bald ging es aber dann auf dem Donauradweg weiter.
Die Innenstadt von Linz ist allerdings auf der rechten Seite der Donau, während der Radweg auf der linken verläuft. Da mein Hotel auf der rechten war, musste ich wieder die Brücke überqueren. Der Start ist dann unmittelbar neben der Donau und führt mich noch etwas durch Stadtgebiet, was sich aber bald in Parkgebiet verwandelt.
Dieses Parkgebiet verwandelt sich dann langsam in eine reine Donaulandschaft mit weitem, schönen Blick. Auf der anderen Seite der Donau befinden sich jedoch große Industriegebäude. Mit dem weiten Blick sieht das durchaus beeindruckend aus.
Nach dieser Strecke hat man nun wieder Möglichkeiten: Man kann entweder geradeaus fahren, um dann die Donau bei der Kraftwerksbrücke zu überqueren und nach Enns zu kommen, oder man fährt eben links ab in Richtung Mauthausen. Dann bleibt man auf der gleichen Donauseite (nördlich/links) und fährt noch durch Gusen und Langenstein. Dort gab es früher mal – und das ist traurige Wahrheit – ein Konzentrationslager.
Da mich das im Prinzip schon interessierte, bog ich ab. Allerdings war hier die Strecke nicht mehr so schön. Zwar ist hier weiterhin Donauradweg ausgeschildert, jedoch fährt man teilweise über Straßen ohne Radweg.
Als ich dann in Mauthausen war, sah ich, dass der Donauradweg gar nicht direkt am „Mauthausen Memorial“ vorbeifuhr. Als geschichtlich interessierter Mensch hätte mich diese zugleich traurige Gedenkstädte auch interessiert.
Aber ich wollte jetzt keinen großen Umweg fahren und folgte so weiter dem Donauradweg. Bei allem Spaß am Radfahren, wird man hier auch an die dunkle Vergangenheit an der Donau erinnert, die heute dankenswerterweise vorbei ist.
Von Mauthausen nach Mitterkirchen im Machland
Nach Mauthausen fährt man noch ein Stück direkt an der Donau. Um aber den Fluss Aist (einen Zufluss der Donau) zu überqueren, geht es nochmal kurz etwas weg von der Donau.
Der Radweg ist hier richtig super und man kann richtig in die Pedale steigen. Ich wollte jetzt eigentlich Zeit gewinnen und vor allem Spaß haben.
Zwischen Au an der Donau und Mitterkirchen im Machland aber bekam ich dann einen Platten am Hinterrad. Ich wechselte den Schlauch und bekam aus meiner Luftpumpe nur wenig Luft. Eine vorbeifahrende Frau half mir mit einer ganz guten Pumpe, was aber noch nicht ganz reichte.
Ich hätte zwar auch Eurobike anrufen können, aber es sollte ohnehin bei Mitterkirchen im Machland bald eine Radstation kommen, so dass ich dort eine Luftpumpe vorfand. Wenn ich länger gebraucht hätte, wäre ich über den Service von Eurobike sehr dankbar gewesen. So ging es aber auch.
Überhaupt ist die Infrastruktur am Donauradweg Österreich einfach super! Und so konnte ich mein Rad hart aufpumpen und es war kein Problem für mich weiterzufahren.
Spannenderweise verlässt man nach der Radstation etwas die Donau, da es eben keinen Weg direkt entlang an ihr hier gibt.
Man fährt etwas ins weiterhin flache Inland, streift Mitterkirchen im Machland, bevor man direkt wieder an die Donau kommt.
Von der Radstation in Mitterkirchen im Machland nach Emmersdorf in der wunderbaren Wachau!
Von Mitterkirchen im Machland nach Ybbs an der Donau
Es ist hier am Weg wieder sehr idyllisch. Teilweise fährt man wieder durch den Wald und das nächste Ziel war dann die schöne Stadtgemeinde Grein. Diese hat auch etwas Donau-romantisches mit der hoch empor stehenden Kirche.
Bei Grein durfte ich dann wieder mit einer Fahrradfähre die Donau überqueren. Zwar kann man auch geradeaus weiterfahren. Aber der sinnigere Weg erschien mir jetzt auf der anderen Seite zu sein.
So konnte ich Grein von weitem nochmals bewundern, während ich auf der Fähre war. Auf der anderen Seite angekommen, fühlte es sich ruhig und auch sehr von Natur geprägt an. Hier ist nur der kleine Ort Wiesen, nur wenig später folgt dann Hößgang.
Nach dem Wechsel der Donauseite geht es wieder durch stark bewaldetes Gebiet weiter. Der Weg ist weiterhin super ausgebaut.
Es kommen jetzt nur noch kleine Orte, durch die man fährt und das nächste Ziel ist dann Ybbs an der Donau.
Hier gibt es ein Fahrradmuseum, das vor allem alte Fahrräder ausstellt und über die Geschichte des Fahrrads informiert. Hier gibt es noch alte Hochräder oder auch historische Laufräder aus Holz zu sehen. Das Museum hatte aber schon zu und ich war auch etwas spät dran (hatte getrödelt und einen Platten gehabt). Dennoch denke ich, dass das Museum durchaus mal ein Besuch wert ist, hineingespickelt hatte ich.
Von Ybbs an der Donau via Melk nach Emmersdorf
Nach Ybbs fährt man um eine weitere Donauschleife. Schön fand ich den Blick vom Fluss Ybbs auf die Donau. Diesen überquert man hinter Ybbs selbst.
Der nächste Ort ist dann wieder etwas Besonderes. Die Nibelungenstadt Pöchlarn zeigt sich von ihrer besten Seite und man wird hier mit Kunst am Wegesrand begrüßt.
Skulpturen und beleuchtete Buchstaben begrüßten einen in Pöchlarn. Nibelungenstadt ist man übrigens, wenn man im mittelalterlichen Nibelungenlied vorkommt. Aus diesem Lied kann man bis heute also noch etwas machen!
Nach Pöchlarn, aus dem man schnell wieder herauskommt, führt der Radweg weiter über den Asphalt bis Melk. Gegenüber von Melk ist dann mein Ziel Emmersdorf. Hier beginnt nun die Wachau, diese wunderbare Landschaft, die auch UNESCO-Weltkulturerbe ist.
Das nächste und letzte Highlight des Tages war das Stift Melk. Dieses liegt in Melk und ragt aus dem Ort beeindruckend heraus. Es ist ein altes Barockgebäude und sieht in der Dämmerung nochmal beeindruckender aus.
Von Melk aus geht es dann auf eine Brücke, um die Donauseite zu wechseln. Um auf die Brücke zu gelangen, muss man kurz heftig bergauf fahren.
Von der Brücke aus war es dann einfach in mein Hotel in Emmersdorf zu kommen. Ich war glücklich und zufrieden und freute mich auf die letzte Etappe, die mich in die Hauptstadt Wien führen würde!