Die zweite Etappe auf dem Drauradweg begann an einem wunderschönen Morgen. Ich musste mich zwar erst durch den Verkehr Spittals wühlen: Aber als ich wieder bei dem Kreisverkehr war – kurz vor dem Bahnhof – wurde es ruhig.
Start sollte hier eben in der verkehrlich nicht so optimalen Stadt Spittal an der Drau sein. Über unter anderem Villach würde es dann bis nach Völkermarkt gehen. Ein ganz schönes Stück: Es würden heute wieder fast 130 Kilometer werden.
Jedenfalls ist der Drauradweg hier stellenweise echt beeindruckend wunderschön. Man hat einen tollen Blick auf den grünen Fluss.
Viel los war auch bei diesem super Wetter. Insgesamt also eine gelungene Etappe, außer dass ich am Anfang etwas zu langsam war. Natürlich machte ich in Villach eine Pause. Hier war ich jetzt schon zum dritten Mal im Laufe meiner 5-jährigen Blog-Radoturen-„Karriere“. Ich mag Villach sehr.
Von Spittal an der Drau nach Villach
Das erste Stück des Radwegs kannte ich ja noch von meiner Fahrt auf dem Alpe-Adria-Radweg 2019. Der Radweg ist hier komplett identisch. Erst hinter Villach trennen sich die Wege.
Es geht am Bahnhof vorbei, über eine interessante Bahnbrücke, die sehr eng ist und schon ist man in der Freiheit!
So fühlt sich das jedenfalls an. Denn die weitläufigen Felder, der Asphalt und der Blick auf die Berge bieten ein wundervolles Rad-Erlebnis.
Dazu fährt man fast die ganze Zeit entlang der Bahnstrecke. Die Drau ist etwas entfernt, man fährt fernab der Felder dort.
Erst vor Olsach-Süd (das man nicht sieht, aber hier in der Nähe), bei der Autobahnbrücke (E55) über die Drau gelangt man wieder an den Fluss. Denn bis dato gab es direkt an der Drau einfach keinen Weg.
Jetzt folgt man aber ein ganzes und vor allem schönes Stück der Drau. Eigentlich bis man in Villach ist hat man diesen tollen Flussradwege-Charakter. Wahrscheinlich ist das der schönste Abschnitt am Drauradweg.
Von den Orten sieht man oft nichts. Man ist umgeben von Sträuchern, die auch oft einen die Drau nicht sehen lassen. Aber es gibt immer wieder Lücken und dann ist die Aussicht bei diesem Wetter faszinierend.
Bei Paternion wechselt man schließlich über eine große Stau-Brücke die Seite. Hier ist wohl eine Staustufe und die Brücke ist beeindruckend.
Man gelangt an Feistritz an der Drau vorbei, von dem man selbst auf dem offiziellen Radweg aber nichts sieht.
Meistens fährt man über Asphalt, aber von Feistritz bis Kellerberg ist dann etwas Schotterweg.
Bei Kellerberg sieht man sogar etwas vom Dorf. Am Ende des Dorfes befindet sich dann ein Radtouren-Café. Dort an der Drau hat man auch einen Steg, der zu einem roten Herzen führt. Das befindet sich direkt an der Drau und lädt natürlich zu Fotomotiven ein.
Anschließend hat man einen langen, tollen Asphaltweg vor sich. Der ist super-breit und man kann dort wunderbar fahren. Eine Frau auf Rollski sprach mich an und wollte wissen, wo ich so hinfahre. Sie sagte, sie würde die letzten Sonnenstrahlen im Herbst nochmal nutzen. Gerade wen es regnet, kann man nicht so toll Rollski fahren. Sehr nette Frau!
Bei Töplitsch wechselt man nochmal die Flussseite. Man bleibt nah an der Drau und fährt dann ein paar Kilometer später nach Villach ein.
Von einem Café wird man begrüßt. Dann kann man entweder einfach geradeaus weiter fahren oder kurz in die Stadt hineinlugen.
Von Villach nach Feistritz im Rosental
In Villach war richtig etwas los. Ich fuhr kurz in die Innenstadt, zu der man über die Draubrücke gelangt. Man ist dann sofort dort.
Die leicht ansteigende Fußgängerzone war voller Leute. Ich suchte mir etwas zu essen und wurde bei der Nordsee fündig. Ich esse ja kein Fisch, aber es gab auch Pommes. In der Hitze aß ich das und nahm ein Getränk zu mir.
Nachdem ich Villach genossen hatte, ging es wieder über die Brücke, auf der linken Seite der Drau weiter. Hier ist alles neu gemacht, eine schöne Promenade. Das erste Mal war ich hier 2017 als ich ein kurzes Stück Drauradweg fuhr.
Es geht nun entlang der Promenade, man kommt in den Park, der einen aus Villach herausführt. Heute war hier wenig los, wahrscheinlich noch wegen der Pandemie. Normalerweise ist es hier wohl viel belebt, zumindestens war es die ersten beiden Male so, als ich hier war.
Das nächste Stück geht nun recht nah am Fluss weiter. Erst bei der Friedensbrücke trennt man sich schließlich vom Alpe-Adria-Radweg. Hier ging es rechts über die Brücke, ich fuhr aber weiter.
Ein Stück weiter war wieder weitere Beschilderung. Eng fährt man nach der Brücke um die Kurve, um weiter an der Drau entlangzufahren.
Der Radweg ändert hinter Villach jetzt etwas seinen Charakter. Es ist hier nicht mehr so viel touristisch und so viel los wie vor der Stadt.
Die Strecke bin ich ja so schon 2017 gefahren, als ich nur 25 Kilometer raus aus Villach bin. Es folgt eine lange Fahrt am Fluss entlang durch die Hitze. Der blaugrüne Fluss, das viele grün, der wunderschöne Himmel das machte viel Spaß.
Hin und wieder begegnete einem auch ein E-Biker, aber allzu viel war nicht los.
Ab Wudmath biegt man dann nach links ein. In dem kleinen Bauerndorf war niemand groß zu gegen. Es geht durch den Wald den Berg hinauf.
Bei Emmersdorf geht es wieder bergab und in Richtung Fluss. Über die Brügge kommt man nach Rosegg, künstlerisch waren hier ein paar Bilder an der Draubrücke platziert.
Die folgende Flussschleife fährt man nun nicht aus. Dort gibt es wohl keinen Radweg direkt am Fluss. Vielmehr fährt man über die Felder, bis man ins kleine Örtchen Frög gelangt.
Dort ist auch ein Kiosk bei der „Keltenwelt Frög“. Das sah mir nach einem Museum aus, es lohnt sich sicherlich dort mal Halt zu machen.
Anschließend fährt man in den Wald, über eine Draubrücke und hat nun ein tolles, kurzes Stück Radweg direkt an der Drau vor sich. Hier ist etwas Schotterweg. Es ist alles grün: Der Wald und der Fluss.
Das Kraftwerk Rosegg-St. Jakob ist nun da, aber das sieht man nur, wenn man etwas einbiegt. Auf dem offiziellen Radweg kann man es nicht so gut betrachten. Über einen Radweg, der teilweise ganz schön schotterig ist geht es nun in Richtung Dreilach.
Boote begrüßen einen hier und wieder der Fluss, den man zuvor wegen der vielen Bäume nicht gesehen hat. Von Dreilach aus geht es gleich wieder weg vom Fluss nach Längdorf. Hier hatte ich das erste Mal am Drauradweg 2017 Halt gemacht und war wieder umgedreht.
Man hat hier außerhalb des Dorfes einen faszinierenden Blick auf die Berge. Die sind ein Stück entfernt und ragen aus der Landschaft wie wunderschöne Kolosse hervor.
Nächstes Ziel ist St. Jakob im Rosental. Hier ist wirklich überall gar nichts los. Es gibt hier lediglich einen Biobauernhof direkt an der Drau, in dem man einkaufen kann.
Hinter dem Ort überquert man den Fluss Rosenbach, der aber schon etwas ausgetrocknet war. Es befand sich sogar Sand im Flussbett. Anschließend folgt ein asphaltierter Radweg direkt an der Drau.
Was nun aber kommt, ist ziemlich spannend, aber eben auch anspruchsvoll zu fahren:
Mit meinem Gravelrad ging das ganz gut. Um einen See herum, der an die Drau grenzt, fährt man auf einem engen Radweg auf und ab. Er ist nicht gut asphaltiert und mit Holzstangen abgesichert. Der mangelnde Asphalt und die Steigungen machen ihn anspruchsvoll zu fahren.
Ich schaffte es aber gut und kam bei Fresnach heraus. Dann geht es noch über einen Waldweg weiter bis zu einem weiteren ausgetrockneten Fluss: Dem großen Dürenbach.
Hier fährt man erst in Flussrichtung weg von der Drau auf einem schönen asphaltierten Weg. Schließlich wird der große Dürenbach überquert. Man hat einen tollen Blick auf das steinerne Flussbett, das auch etwas Wasser transportiert.
Im Folgenden kommt man im kleinen St. Ostwald an. Wieder ist man am Fluss, den man hier und da mal verlässt, um durch den Wald zu fahren.
Jedenfalls ist der Radweg gut befestigt. Als Nächstes nach wenigen Kilometern sieht man den Europarcs Rosental. Das scheint mir eine Ferienanlage zu sein. Doch viel los war hier nicht, vielleicht hatte sie wegen Post-Covid noch nicht offen, wer weiß.
Es ging durch diese Anlage ein Stück durch. Man fährt auf die Drau zu und ist doch getrennt von ihr durch Bäume.
Als nächstes und letztlich auch letztes Highlight in Feistritz im Rosental durfte ich eine interessante Spiegelkonstruktion begutachten:
Am Beginn des Feistritzer Stausees, durch den die Drau fließt, sind mehrere Spiegel so angeordnet, so dass man sich von allen Seiten anschauen kann: Ein Kunstwerk! Ich habe mich da in verschiedenen Posten natürlich auch fotografiert!
Von Feistritz im Rosental nach Völkermarkt
Über einen geschotterten Radweg, auf dem auch ein paar Spaziergänger unterwegs waren, geht es dann bis an den Beginn von Feistritz im Rosental. Allerdings kommt man nicht durch den Ort durch. An der Drau ist man da ein Stück entfernt.
Ich hatte aber auch nicht mehr so viel Zeit und zog es vor weiterzufahren. Es geht weiter strikt an der Drau entlang.
Spektakulär ist noch eine Bogenbrücke über die Drau zwischen Unterschloßberg und Kirschentheuer. Die ist aber nur für Autos gedacht, ist glaube ich Teile einer Autobahn.
Oft ist die Drau hier hinter Sträuchern verborgen, aber manchmal blitzt sie hervor. Wenn man nach rechts schaut, hat man einen faszinierenden Ausblick auf die Berge.
Es folgt das Laufkraftwerk Ferlach-Maria Rain. Hier stand irgendwas von „Umleitung“, aber das galt wohl nur den Autos. Der Radweg war frei.
Man bleibt nämlich auf der südlichen Drauseite. Erstmal fährt man etwas bergab in Richtung Reßnig, aber schon gleich ist man wieder auf der Seite des Flusses. Rechts begegnet einem ein großes Becken, in dem wohl Forellen gezüchtet werden (die kommen nicht alle aus dem Meer).
Toll ist auch der Blick auf ein Sandwerk oder was das ist.
Man ist bei Ferlach. Aber auch hier wieder. In den Ort kommt man nicht hinein, wenn man strikt dem Radweg folgt wie ich es tat. Die Innenstadt ist etwas entfernt vom Fluss.
Nur durch eine kleine Siedlung kommt man und später durch Glainach. Das ist aber sehr klein, eine Kirche gibt es immerhin und wohl einen Flugplatz etwas entfernt von der Drau.
Auf dem kommenden Radweg begegnen einem faszinierende Felsformationen. Das macht richtig Spaß hier entlangzufahren, obwohl ich merkte: Ich war langsam schon etwas kaputt.
Die nächste Draubrücke, die man überquert, ist bei Margareten in Rosenstein. Wobei auch hier wieder man nicht in den Ort kommt, sondern die Drau einfach weg von der zivilen Infrastruktur ist.
Auf der Brücke hat man einen wundervollen Ausblick auf die sehr ruhige, jetzt schon ins blau gehende Drau. Dazu kam, dass sich langsam, ganz langsam der Abend einläutete, was das ganze in ein schönes Sonnenlicht tauchte.
Ein schöner, ruhiger Radweg folgt, bevor man beim Kraftwerk Annabrücke wieder die Drau überquert. Dort sind so ein paar Sprüche angeschrieben, eher so Kalendersprüche, aber das ist ja ganz nett.
Dazu konnte man hier noch Kunstwerk bewundern.
Teilweise fährt man jetzt auf Schotter weiter. Aber der Radweg ist auch hier weiterhin einfach zu fahren. Ruhig ist es hier, wirklich nicht mehr viele Radfahrer sind an dieser Stelle. Österreich hat wohl auch seine ruhigen Stellen.
Nächstes Highlight ist eine Zugbrücke bei Stein im Jauntal, die schräg über die Drau führt. Hier fahren wohl auch Schnellzüge drüber.
Anschließend kommt man an so Blockhäusern vorbei, das sind wohl so Ferienhäuser. Ein paar Leute waren hier auch wohl für den Urlaub unterwegs.
Man fährt in Richtung Dullach nochmals über eine Draubrücke, wo am Ende der Brücke ein Denkmal über Kärntner Freiheitskämpfer aufgestellt ist. Hier ging es wohl um Kämpfe 1918, die zwischen den Slowenen und den Kärntnern ausgefochten wurden. Die Slowenen gehörten damals zum Vorgängerstaat von Jugoslawien.
Langsam dämmerte es. Ich beeilte mich etwas, aber ich würde wohl im Dunkeln in Völkermarkt ankommen.
Nach einer Fahrt entlang der Drau, kommt man nun zum Völkermarkter Stausee. Erst umfährt man den sogenannten „Kleinen See“. Links geht es dann weiter, damit man einmal um die Burg Neudenstein umfährt.
Die Burg sah ich schon leider nur in der Dämmerung, deshalb habe ich sie nicht mehr gut fotografiert.
Auf dem folgenden Weg wurde es dann ganz dunkel. Es war halt schon September, da wird es wieder dunkler abends.
Jedenfalls folgt jetzt noch ein Radweg, der etwas auf einer Höhe liegt. Er geht Hoch und Runter und man hat einen tollen Blick auf den Völkermarkter Stausee. Eigentlich, im Dunkel ist das schwer, weshalb ich am nächsten Tag dort nochmal hinfuhrt, um mir das anzuschauen.
Im Dunkeln kam ich als in Völkermarkt an. Erst am nächsten Tag würde ich mir die kleine Stadt noch etwas anschauen. Sie ist wirklich sehr klein. Es war Markt dort. Die letzte Etappe stand dann an und ich würde schließlich und endlich nach Maribor in Slowenien kommen!