Jetzt hat es mit dem ersten Blog-Beitrag etwas länger gedauert, aber ich hatte vieles anderes zu tun, was meine gesamte Webseite anbelangt. Gerne möchte ich hier einen kleinen Rückblick-Artikel über meine Tour 2016 schreiben. Denn diese Tour mit Namen „Biking for Democracy“ war überhaupt der Auftakt, dass ich diesen Blog hier gestartet habe.
Damals fuhr ich 2 Monate lang durch ganz Europa und besuchte dabei folgende 13 Länder:
- Deutschland
- Schweiz
- Frankreich
- Spanien
- UK (England)
- Belgien
- Niederlande
- Polen
- Tschechien
- Österreich
- Slowenien
- Kroation
- Italien
Auch das Schwäbische Tagblatt berichtete über meine Tour. Dazu gibt es einen Beitrag, den man auch auf dem lokalen Sender „Wüste Welle“ unter Wüste-Welle-Biking-for-Democracy findet.
Start meiner Europaradtour: In 4 Tagen von Tübingen in die französische Schweiz
Lange war ich nicht mehr richtig Rad gefahren vor meiner Tour 2016. Deshalb startete ich gleich fulminant. Ich wollte in 4 Tagen von Tübingen nach Monthey in der französischen Schweiz sein. Das ist auch noch die Partnerstadt von Tübingen. Also war dieser Start sowohl für die Gegenwart als auch geschichtlich ziemlich passend.
Dazu war aber mein erstes großes Ziel auch Straßburg. Meine erste Etappe führte erstmal nach Kehl (kurz vor Straßburg). Ich hätte direkter nach Monthey fahren können, aber das wollte ich nicht. Straßburg hat für Europa eine symbolische Bedeutung. Ich wollte dort sein am 2. Tag meiner Europaradtour.
Die zweite Etappe war dafür umso heftiger. Sie war gleichzeitig die längste Etappe auf der gesamten Tour überhaupt (um die 160 Kilometer). Ich kam am Ende erst um 23 Uhr in Rheinfelden bei einem dortigen Rapper an, den ich über einen Kumpel kannte.
Auch die nächsten beiden Tage war ich spät da. In Bern um 22 Uhr und in Monthey auch in 23 Uhr. Ich war einfach noch nicht trainiert. Das machte mir etwas Sorge, die aber in den nächsten Tagen dann verflog.
Dann hatte ich in Monthey erstmal meinen ersten Ruhetag. Ab dann sollte es einfach werden. Wahrscheinlich weil ich jetzt mal die ersten Wohlstandskilos verloren hatte!
In Monthey wurde ich übrigens super aufgenommen. Über gewisse Verwandtschaftsverhältnisse, die sich zufälligerweise auch historisch aus der Partnerschaft zwischen Tübingen und Monthey ergeben hatten, konnte ich hier 2 Nächte übernachten und wurde vor allem kulinarisch genial versorgt! Danke dafür nochmal!
Vom Genfer See ans Mittelmeer und dann nach Spanien
Monthey ist nicht weit vom Genfer See weg. Mein Ziel war jetzt erstmal südlich des Genfer Sees entlang zu fahren. Es gibt aber gar nicht so einen richtigen Genfer-See-Radweg wie den Bodenseeradweg. Man fährt hier viel auf der Straße. Aber so ist das halt.
Lustigerweise fuhr ich auch durch die Stadt mit dem Quartier der deutschen Nationalmannschaft. Denn es war gerade EM in Frankreich. Man spürte aber beim Durchfahren nichts davon. Die Stadt heißt Évian-les-Bains.
Genf ist sehr international. Eine sau-teure Stadt. Deshalb war mein Ziel auch außerhalb in Frankreich zu übernachten. Über AirBnB hatte ich etwas gefunden.
Dann war das Ziel die Rhône. Ich wollte auf dem Rhône-Radweg (ViaRhôna) bis nach Avignon kommen. Das Wetter wurde jetzt immer heißer. In die Provence, da würde das Klima schon fast unaushaltbar heiß sein, aber ich bin auch ein Sonnenmensch.
Den Weg von Genf bis nach Saint Genix-sur-Guiers kannte ich so ungefähr vom Jakobsweg, den ich auch im gleichen Jahr (2016) gelaufen bin. Saint-Genix-sur-Guiers ist bekannt für seinen Kuchen. Und überhaupt ist das Essen in Frankreich super lecker.
Anschließend kam ich nach Valence. Von Saint-Genix nach Valance hatte ich eine wirklich tolle Etappe, weil es fast nur den Berg hinunter ging. Man fährt hier also von den Voralpenhöhen herunter in Richtung Mittelmeer. Valence gilt auch als Tor zum Mittelmeer.
Nach Valence wird es heißer und man fährt hauptsächlich entlang der Rhône am Rhôneradweg nach Avignon. Diese Stadt ist wunderschön und ist geprägt durch ihre stabilen Stadtmauern. Bekannt ist die Stadt auch dadurch, dass sie mal Sitz des Papstes war.
Das wichtigste bei diesen Etappen war jetzt das Wasser! An einem Tag trank ich sogar 6 Liter Wasser. Und das brauchte ich auch. Denn es war heiß und ich fuhr 100 Kilometer am Tag.
Nach Avignon folgte Montpellier, eine schöne große Stadt, in der ich nur für kurze Zeit war und dann schließlich das Mittelmeer. Ich fuhr hier an Stränden entlang und an vielen touristischen Gebieten. Mein Ziel war nun Narbonne.
In Narbonne war es dann ruhiger. Man spürt das schon trotz Urlaubszeit. Meine Couchsurfing-Möglichkeit bei Perpignan erklärte mir, dass sie Mentalität im Südwesten Frankreichs entspannter wäre und nicht so auf den „Schein“ und die „Coolheit“ wer legen würden wie im Südosten in der Provence.
Von der Nähe Perpignans kam ich dann über die spanische Grenze bis nach Girona. Einen Pyrenäen-Berg mit viel Autos und viel Verkehr musste ich dabei überwinden.
Durch Spaniens Wind nach England
Girona (Spanien/Katalonien) hat mich überrascht. Eine sehr bunte, multikulturelle Stadt und ein wichtiges Zentrum in Katalonien. Sie hat eine sehr schöne Altstadt mit vielen steinernen Gebäuden und Kirchen.
100 Kilometer weiter von Girona entfernt ist man dann in Barcelona. Die Stadt ist natürlich so groß und mächtig. Hier hatte ich nach Monthey den nächsten Ruhetag eingeplant.
Aber an einem Tag kann man die Stadt natürlich nicht ausgiebig besuchen. Ich war aber am Plaça de Catalunya am Rathaus und am Hafen. Die Stadt ist natürlich hier sehr touristisch, aber eben auch wunderbar lebendig.
Dann wurde es anstrengend. Die erste Etappe nach Tàrrega war noch wirklich machbar. Die zweite nach Monzón auch. Schön war erstmal, dass man im Inland Spaniens nicht mehr so viel Verkehr hat wie um Barcelona herum.
Es gab auch Autobahn-ähnliche Straßen im Inland Spaniens, auf denen aber kein Auto fuhr!
Hinter Monzón wurde es aber problematisch. Ich hatte eine 140-Kilometer-Etappe eingeplant (die zweitlängste auf der Tour), aber es war super windig. Bergab kam man nur mit 10 km/h voran und als es flach war waren es nur 7 km/h. Das war unglaublich hart. „Mucho Viento“ sagen die Spanier!
Ich fuhr dann ein Stück mit dem Zug, was ich nie geplant hatte. Und am Ende waren es immer noch 40 Kilometer bis nach Ejea de los Caballeros. Dankenswerterweise hatte ich eine sehr nette Couchsurfing-Möglichkeit, die mich abholte. Ein sehr netter Mensch, der einen Geländewagen hat und mein sperriges Fahrrad dort transportieren konnte.
Am nächsten Tag fuhr ich dann von Ejea de los Caballeros 40 Kilometer bis nach Tudela und dann ein großes Stück mit dem Zug. Es war immer noch sehr windig und der Vortag steckte mir in den Knochen.
Nach Logroño ging es wieder und ich kam in ca. 200 Kilometern bis nach Santander an die spanische Nordsee. Hier wollte ich mit dem Schiff nach England fahren.
England – Belgien – Niederlande – und wieder Deutschland
In Santander pausierte ich dann auch einen Tag und fuhr nun mit dem Schiff nach Portsmouth. Ich wollte noch einmal UK besuchen, nachdem es ja kurz zuvor das Brexit-Referendum gegeben hatte (das positiv ausfiel, allerdings ist Stand Januar 2019 noch immer unklar, was jetzt mit dem Brexit passiert).
England hatte ich gar nicht so hügelig erwartet. Ich hatte mir 2 Etappen bis nach London vorgenommen, die aber gar nicht so unanstrengend waren. Pause machte ich bei einem netten Paar in (Guildford). Ca. 70 Kilometer waren beide Etappen lang.
Am Ende fuhr ich an der Themse nach London ein. Ich traf mich da mit einer aus Vietnam stammenden Studentin, die politisch auch sehr Spannendes zu erzählen hatte.
Allerdings hatte ich mir einen weiteren Pausentag gegönnt und fuhr von London mit dem Zug nach Dover, wovon ich dann wieder mit dem Schiff übersetzte und in Calais auf dem Kontinent weiterfahren wollte.
Von Calais (Frankreich) sollte es nach Belgien und in die Niederlande gehen. Calais und der Norden Frankreichs kamen mir nicht soo richtig fahrradfreundlich vor. In Belgien war es dann super. Allerdings – so erzählte mir der Belgier, bei dem ich übernachtete – soll es in Belgien nicht immer so gute Fahrradwege gegeben haben. Hier in der Gegend kam das aber schon niederländischen Verhältnissen gleich und es gab auch viele E-Bike-Fahrer. Es war richtig was los auf den Fahrradwegen.
Ich war in der Gegend um Brügge und fuhr auch ganz kurz durch die Stadt durch. Viel sah ich nicht, aber was ich sah gefiel mir. Von Brügge ging es gleich – weiter ganz flach – über die niederländische Grenze ins Fahrradparadies der Niederlande.
Ich musste an der Nordseeküste zwei Fähren (Fahrrad- und Fußgängerfähren) benutzen, von der die eine vom Rotterdamer Europort bis nach Hoek van Holland führte. Dort würde ich nochmal sein, wenn ich über 2 Jahre später den Rheinradweg bis ganz nach Rotterdam fahren würde. Hoek van Holland ist dann der Endpunkt an der Nordsee.
Nun war das nächste Ziel Amsterdam. Ich testete dort die Radwege und probierte aus, ob ich mich auch während des Radfahrens rasieren und mir die Zähne putzen konnte. Weil alle so mit dem Radfahren beschäftigt waren, bekam ich nur wenige erstaunte Blicke als ich das schließlich umsetzte.
Man kann das also ganz entspannt dort tun. Da die Radwege hier in der Niederlande so toll ausgebaut sind, ist es kein Problem sich während des Radfahrens auch zu rasieren und die Zähne zu putzen. Es sollte spezielle Vorrichtungen dafür geben, so dass das serienmäßig in Räder eingebaut werden kann. Man kann dann Zeit sparen und direkt vom Bett aus aufs Fahrrad steigen. Zähne putzen und sich fertig machen könnte man dann immer noch auf dem Rad.
Jedenfalls besuchte ich auch in der Nähe von Amsterdam auch eine Solar-Fahrradstraße, über die ich in diesem Blog-Artikel auch berichtet habe. Krommenie heißt der Ort. Sehr, sehr spannend!
Von Amsterdam ging es dann über Deventer und Enschede wieder nach Deutschland. Hier fuhr ich durch die (ehemalige) Bergbaustadt Ibbenbüren, Braunschweig und Magdeburg bis nach Potsdam.
In Potsdam übernachtete ich also und es ging nach einem weiteren Ruhetag schließlich weiter bis nach Berlin.
Berlin – Polen – Tschechien – bis nach Österreich (Wien)
Nun war ich also in Berlin. Und was macht man in Berlin? Man isst zum Frühstück erstmal einen Döner. Den verputzte ich dann auch während des Radfahrens (auch wenn das Radfahren in Berlin nicht so entspannt ist wie in Amsterdam).
Mein nächstes Ziel war es aber wieder raus aus zu Berlin ins brandenburgische Niemandsland zu kommen. Der Kontrast zwischen Berlin und Brandenburg könnte einfach nicht größer sein.
Dort der Trouble, hier das absolute ruhige Nichts. Dort die Millionenstadt, hier eben Landwirtschaft und Landschaft. Mein Ziel war nun Frankfurt an der Oder. Dort übernachtete ich und wollte am nächsten Tag über die Brücke nach Polen einfahren. Słubice hieß die Stadt mit 17.000 Einwohnern, die direkt an der Grenze liegt.
Der erste Tag in Polen führte mich von Słubice nach Kopanica in der Nähe von Kargowa. Es war eine fast reine Regenetappe. Die erste überhaupt auf dem Radweg, aber das muss auch einmal sein.
Hier ist interessant, dass das der Zielort mit meiner Familiengeschichte zu tun hat. Meine Oma kam aus dem kleinen Örtchen Karschin (Karszyn) bei Kargowa (früher: Unruhstadt). Sie musste von hier fliehen und landete am Ende in Tübingen.
Ich habe dort Kontakt zu einem Geschichtslehrer, der ein Buch über Karszyn geschrieben hat, mit dem ich ihm auch weiterhelfen konnte (ich war zuvor schon einmal da). Das ist ein schönes Stück deutsch-polnische Freundschaft, die ich durch meinen weiteren Besuch wieder etwas pflegen konnte. In dem Buch über das kleine Karszyn kommt meine Oma nun mit Bild vor.
Das nächste Ziel war dann die Hauptstadt Schlesiens – Breslau oder Wrocław kann man sie nennen. Es geht beides hat deren Bürgermeister mal gesagt! Heute heißt sie natürlich offiziell Wrocław.
Polen ist als Fahrradland sehr schön, obwohl ich die richtigen Fahrradwege jetzt nicht gefunden habe.
Ein Mann in Frankfurt/Oder hat mir erzählt, dass es hier viele ausgeschriebene Radwege gibt. Die habe ich so nicht wahrgenommen, aber das mag einfach an meiner subjektiven Auswahl liegen. Ich fuhr mit viel Verkehr, aber ich fuhr auch durch sehr ruhiges Gelände ohne Verkehr.
Mein letzter Ort in Polen war dann das kleine Glatz oder Kłodzko. Ein sehr ruhiger und auch idyllischer Ort mit dem Fluss der Glatzer Neiße. Er könnte ein noch viel bekannterer Touristenort sein. Aber vielleicht ist er das ja in Polen und in Tschechien. Ich war im Riesengebirge und fühlte mich hier irgendwie wohl. Gebirge sind einfach für Radfahrer etwas Tolles. Wo ich fuhr war es von der Topografie zwar hügelig, aber noch nicht richtig heftig.
Allerdings, das muss man sagen, in Polen hatte ich kaum Radfahrer auf der Straße gesehen. Das änderte sich dann in Tschechien, wo es viele Rennradfahrer gab.
Die Gegend hier war schon hügeliger, aber nicht so anstrengend, so dass ich schnell vorankam. Mein Ziel war Brno bzw. Brünn. Das ist die zweitgrößte Stadt in Tschechien und ich fand sie wirklich schön. Sie hat einen schönen Marktplatz.
Als ich aus der Stadt herauskam, so gab es unglaublich viele Inline-Skater. Vielleicht ist das hier ein Trend?
Jedenfalls war dann mein nächstes Ziel Wien. Was mir noch auffiel waren die krassen Preisunterschiede zwischen Österreich und Tschechien. Ich ging in Tschechien noch in kleinen Tante-Emma-Läden einkaufen. Dort war es super günstig. Wenn man dann in Wien war, war das noch total anders.
Auch hier faszinierten mich wieder die regionalen Unterschiede, die oft größer nicht sein können, obwohl man ja geografisch hier nicht weit voneinander entfernt ist. Aber früher war hier eben der eiserne Vorhang, der jetzt schon seit langer Zeit geöffnet ist!
Von Wien südwärts ins slowenische Maribor bis nach Zagreb und wieder nach Slowenien (Ljubljana)
Nun kam ich nach Wien. Schon von Weitem erlebte ich die Stadt und konnte sie beobachten, das sah richtig toll aus.
In Wien kann man wunderbar radfahren. Es gibt hier viele Radwege, die direkt an der gute ausgebauten Straßenbahn entlang führen. Zudem ist Wien eine unglaublich spannende und vielfältige Stadt. Man kann hier in Parks chillen oder sich in die Caféhäuser setzen.
Ich halte mich dort gerne am Museumsquartier auf, obwohl ich kaum Ahnung von Kunst haben. Aber da findet man immer eine interessante Ausstellung – die wechseln da auch öfters.
Und natürlich Palatschinken essen – das ist unglaublich wichtig. Gerade für mich als Vegetarier. Palatschinken ist der einzige Schinken, den ich esse.
Von Wien aus nun durfte ich dann endlich in die Alpen fahren. Ich übernachtete in Steinhaus am Semmering. Da musste man jetzt erstmal ein paar Berge überwinden. Das war besonders anstrengend, weil ich nach Wien leicht kränklich war. Irgendwann musste es halt mal sein, dass man etwas krank wird.
Aber es ging noch. Ich musste mich halt gut konzentieren und schaffte die Alpenberge hier mit Pausen.
Über Paldau fuhr ich dann nach Maribor an der Drau, was eine kleine Stadt ist, aber die zweitgrößte Sloweniens.
Es war nun um Paldau herum nicht mehr so bergig. Man fuhr keine Pässe mehr, aber es war durchaus noch hügelig und ich kämpfte mich durch. Dafür hatte ich aber auch wieder tolle Landschaftserlebnisse.
Das Ende meiner Europaradtour: Von Slowenien nach Trieste (Italien) – und schließlich über die Alpen (Südtiorol, Dolomiten) wieder nach Hause!
Nun also war ich in Maribor. Eine wirklich nette kleine Stadt in Slowenien. Man merkt gar nicht, dass das die zweitgrößte ist.
Besonders schön sieht dort es an der Drau aus. Es gibt noch viele alte Gebäude und auch Teile der Stadtmauer sind noch erhalten.
Nach Maribor war mein Ziel nun Zagreb in Kroatien. Auch hier mochte ich es gerne. Von Zagreb aus fuhr ich dann wieder nach Slowenien. Allerdings hatte ich Geburtstag und so gönnte ich mir einen Tag im Zug. Ich fuhr mit diesem nach Ljubljana. Im Zug traf ich eine Gruppe von Radfahrern: Die meinten, Sie hätten eine Tour durchs Baltikum gemacht. Allerdings hätten sie am Ende mehr gefeiert als das sie radgefahren wären.
Ljubljana ist eine sehr kleine Hauptstadt, aber mit einer tollen Fussgängerzone und Fussgängerpromenade. Ein absoluter Geheimtipp, wie ich finde. Diese Verbindung zwischen slawischem Lebensstil, zwischen Alpenfeeling und auch dem Mediterranen ist etwas ganze besonderes. Auf der Burg Ljubljanas war ich nicht, aber ich fuhr am nächsten Tag gleich weiter nach Italien.
Hier war Triest mein Ziel, eine italienische Hafenstadt. Diese ist zwar überhaupt nicht fahrradfreundlich, aber mit beeindruckenden Bauten versehen. Schön ist es vor allem am Piazza dell’Unità d’Italia. Und man kann hier nicht zu teuer perfekte Pizza essen.
Jedenfalls hatte ich hier in Triest wieder einen Erholungs- und Pausentag, bevor es dann eben über die Alpen und die Schwäbische Alb wieder nach Tübingen gehen sollte.
Die erste Alpen-nahe-Etappe nach von Triest war noch einfach. Allerdings war ich im schönsten Sonnenschein dort an der Mittelmeerküste gestartet und kurz vor den Alpen in Maniago kam ich im strömenden Regen und Gewitter an.
Vor der nächsten Etappe hatte ich dann schon etwas Muffensausen. Denn es sollte die härteste werden und durch die Alpen gehen. Dazu befürchtete ich auch Gewitter -und das wäre natürlich etwas gefährlich gewesen.
Aber es gewitterte nicht, dafür war es extrem hart. Mein Ziel war Arabba. Ich schaffte also nicht nur diese, sondern auch die nächsten Etappen. Ich fuhr durch Südtirol bis kurz vor den Brenner und von dort ging es dann nach Österreich. Ich kam in Reutte in Tirol an. Dann kam ein Stück Allgäu, die Schwäbische Alb. Dort aß ich noch in Münsingen eine leckere Schwarzwälder Kirschtorte.
Von dort ging es über die Achalm und Reutlingen dann wieder bis nach Tübingen. Ich fand das faszinierend, dass ich ja eigentlich nur eine kleine Rundtour gefahren bin. Von Tübingen nach Tübingen zu fahren – das kann doch jeder.
Insgesamt waren es bei mir halt 5258 Kilometer, zur Not kann man das ja auch etwas kürzer gestalten (eine kürzere Europaradtour geht immer)! Aber das wäre nicht so unterhaltsam! 🙂