In Stade war es heute sehr neblig. Ich würde so die letzte, die nördlichste Etappe am Elberadweg starten. Es ging heute entlang einer wunderschönen, ruhigen Landschaft bis zum Ende des Elberadwegs nach Cuxhaven.
Natürlich kann man auch die andere Variante wählen und von Hamburg aus nördlich der Elbe bis nach Brunsbüttel fahren. Das wäre aber die Alternative, die Hauptroute, die Mainstream-Route ist schon die nach Cuxhaven. Dort am Wahrzeichen der Stadt, an der Kugelbake hat man einen super Abschluss der Tour.
Die Kugelbake ist quasi der Vorläufer eines Leuchtturms. Sie besteht aus Holz und ist direkt am Wasser. Heute wird sie noch angeleuchtet, aber nur aufgrund von touristischen Zwecken. Das Ende des Elberadwegs ist ein wunderschönes Urlaubsgebiet. An der Kugelbake trifft man dann schließlich auf den Weserradweg, den ich 2020 vollständig gefahren bin.
Als ich diese Etappe geschafft hatte, hatte ich also den gesamten Elberadweg von Dresden nach Cuxhaven geschafft. Allerdings nicht direkt, sondern in unterschiedlichen Abschnitten. Das hauptsächlich tschechische Stück von der Elbemündung nach Dresden würde ich mir für 2023 vornehmen.
Die heutige, letzte Etappe von Stade nach Cuxhaven, südlich der Elbe, ist wunderschön ruhig und landschaftlich beeindruckend. Man fährt durch viel grünes Land, manchmal direkt hinter den Dämmen der Elbe.
Das Wetter wandelte sich von neblig am morgen in Stade bis zu super-sonnig am Ende des Nachmittags. Aber so ist das an den Flüssen im Spätsommer. Genießen kann man Radtouren in dieser Jahreszeit auf jeden Fall noch!
Von Stade nach Freiburg (Elbe)
Erstmal musste ich durch die ganze Stadt in Stade fahren. Sie ist geprägt von dem dortigen Stadthafen, der über den Fluss Schwinge bis in die Elbe führt.
Wunderschön ist es hier am Hafen, trotz des Nebels konnte ich den Anblick genießen. Einige Schiffe stehen hier und prägen das Stadtbild Stades.
Ansonsten besteht Stade in der Innenstadt an den im Norden üblichen Klinkergebäuden. Auch die Kirche ist durch das Rot der Ziegel geprägt.
In die Altstadt selbst aber fuhr ich dann nicht direkt. An der Hauptstraße fuhr ich an dieser vorbei, weil ich heute einfach noch einen Weg vor mir hatte und den Zug in Cuxhaven bekommen wollte, der mich wieder in meine Heimat im Süden Deutschlands führen würde.
Jedenfalls sah ich dann noch die Kirche hervorblitzen. So schlimm war der Nebel ja nicht, dass man sie nicht sah, es war einfach etwas trüb.
Entlang der Straße fährt man dann raus aus Stade und nach einem Kreisverkehr geht es dann ins Ländliche.
Stade ist klein und somit kann man sie schnell durchfahren. Vor Stade begrüßten mich dann erstmal ein paar Kühe am Wegesrand.
Nur kurz hat man einen Schotterweg unter sich. Beim Örtchen Schnee überquert man die Straße und befindet sich dann auf einem Radweg hinter einem Damm. Es kommt jetzt Bützfleth, ein kleiner Ort, über den es wenig zu sagen gibt.
Nur kurz fährt man durch den Ort, dann geht es weiter hinter Dämmen entlang der Elbe. Man ist bei der Festung Grauerort wieder ganz nah an der Elbe.
Aber weder die Festung noch die Elbe sieht man richtig. Letztere befindet sich hinterm Damm und die Festung war mit einer großen Mauer gesichert. Um die Mauer herum führte eine Schiene entlang.
Wie man auf Wikipedia nachlesen kann, ist das ein altes Militärgelände, was nach dem Verfall wiederhergestellt werden soll. Dann hat man direkt am Elberadweg ein interessantes Museum!
Sehr grün ist die Landschaft in der Gegend und nach der Festung klarte es auf. D.h. man hatte ab jetzt echt top Wetter.
Schön war noch eine Brücke über den Fluss Ruthenstrom, der auch in die Elbe führt. Sonst gibt es bis Krautensand wenig zu sagen.
Lediglich, dass es kurz vor Krautensand eine kurze Umleitung gab, kann man noch erwähnen. Diese konnte man gut umfahren.
Bei Krautensand wurde man von einem großen weißen Leuchtturm begrüßt. Unterhalb von ihm grasten die Schafe. „Unterfeuer Krautensand“, so nennt sich der Turm.
Das Besondere an dieser Stelle war jetzt, dass es mehrere Möglichkeiten zu fahren gab. Entweder man fuhr jetzt am Leuchtturm vorbei geradeaus über das Sperrwerk bei Wischhafen. Oder es ging einmal außen herum, und man mied das Sperrwerk.
Da der Radweg außen herum der eigentliche ist und übers Sperrwerk nur die Alternativroute, entschied ich mich für diesen. Aber einen großen Unterschied hätte es nicht gemacht. Ziel war so oder so Wischhafen. Dort gab es dann eine Fähre nach Glückstadt, die aber nicht mein Ziel war.
Über einen Radweg, der an einer Straße entlang führt, gelangt man nun bis Dornbusch. Hier gab es viele Bäume und viel Wiese, an der Seite der Strecke grasten Kühe.
Dornbusch ist sehr klein. Etwas nerviges Kopfsteinpflaster muss man hier überwinden. Aber das war nur ein kurzes Stück. Dann ist man auf Asphalt und biegt ein Stück, nachdem man aus dem Dorf hinaus ist nach rechts ab.
An einem See kommt man kurz vor dem Ortseingang Wischhafens vorbei. Dann fährt man auf eine größere Straße zu. Dort befand sich gegenüberliegend ein Bäcker, die Bäckerei Lunstedt. Da ich kaum noch etwas zu essen hatte, deckte ich mich mit Leckereien ein.
Doch gleich ging es weiter. Ich wollte ja bald in Freiburg (Elbe) sein und dann nach Cuxhaven.
Über Wischhafen gibt es nur noch zu berichten, dass ich jetzt nach links abbog und auf der Hauptstraße fuhr. Die hat allerdings einen Radweg bzw. einen Weg, den man sich mit den Fußgänger/innen teilen muss.
Das Besondere an Wischhafen ist dann die Möglichkeit, mit der Fähre nach Glückstadt überzuschiffen. Schon weit vor dem Hafen war dort ordentlich Stau. Als Radfahrer konnte ich da locker vorbeifahren.
Ich wollte jetzt auch nicht nach Glückstadt, aber ich hätte wohl auch an dem Radweg ganz gut an den Autos vorbeihuschen können. Das ist immer ein etwas erhabenes Gefühl. Von Glückstadt aus kann man den Elberadweg nach Brunsbüttel weiterfahren (oder zurück nach Hamburg).
Mein Ziel war aber Cuxhaven, so dass ich dann links abbog. Wieder war ich hinter einem Deich, der mich von der Elbe trennte. Auf den Deichen waren endlich mal Schafe. Irgendwie hatte ich gar nicht so viele gesehen.
Voran kam ich sehr gut auf dem asphaltieren Radweg. 9 Kilometer waren es bis Freiburg. Es machte Spaß.
Von Freiburg (Elbe) nach Cuxhaven
Freiburg (Elbe) hat gar nichts mit der gleichnamigen Stadt im Breisgau im Süden von Deutschland zu tun. Es ist deutlich kleiner und viel ruhiger. Außerdem hat es deutlich mehr Schiffe.
Auch hier gibt es einen kleinen Hafen, der über einen Fluss auch mit der Elbe verbunden ist. An diesem fährt man unmittelbar vorbei. Ein paar Segelboote befanden sich dort.
Überhaupt ist der Ort ziemlich schön. Es gibt dort viele süße Häuser mit Klinker und besonders war der historische Kornspeicher. Dieser ist heute ein Veranstaltungsort.
Von Freiburg ging es dann jetzt zu einem besonderen Stück Elberadweg. Bergab fährt man in Richtung Elbe.
Man konnte nun richtig weit sehen. Die Elbe hat hier schon den Charakter der Nordsee. Von Weitem sieht man Schiffe und Windkraftanlagen. Dazu der leicht wolkenverhangene Himmel mit tollem Sonnenwetter.
Auf dem Asphalt konnte man richtig Kilometer machen. Windig war es gerade zumindest nur ganz leicht.
Nach diesem langen Stück Radweg mit seiner weiten Landschaft gelangt man nach Hörne. Dort gibt es immerhin ein Café, sonst sagen sich hier, glaube ich, Fuchs und Hase Gute Nacht.
Es geht jetzt ein Stück Straße entlang, das aber kaum mit Autos befahren war. Auch hier war es also sehr ruhig.
Das Stück endet dann, wenn man über das Oste-Sperrwerk fährt. Jetzt befindet man sich quasi auf einer Halbinsel. Oder man kann sagen, dass das hier ein Landstreifen zwischen zwei Flüssen ist.
Dort befindet sich auch das Natureum, das ein Freilichtmuseum ist. Dort kann man Vögel beobachten. Es gehört zum Ort Balje, der etwas entfernt ist.
Über ein Mini-Stück Land ist die Halbinsel dann mit dem übrigen Land verbunden. Dort fährt man entlang und unterhalb von Neuhaus (Oste) befindet sich eine Kehre, die einen wieder in Richtung Elbe führt (ohne sie zu erreichen).
Jetzt waren es noch 27 Kilometer bis Cuxhaven und 12 Kilometer bis nach Otterndorf, was mein nächstes Ziel war.
Es geht nochmal eine Straße entlang bis zum kleinen Ort Belum, wo man durch Wohngebiete fährt.
Nach Belum fährt man eine Straße entlang, bevor man rechts abbiegt und entlang des Hadelnder Kanals entlang fahren darf. Wieder ein idyllisches Stück Elberadweg.
Dieser Radweg führt einen dann nördlich von Otterndorf entlang. Zuerst erscheint einem ein Leuchtturm.
Doch noch auffälliger war, dass hier gerade unzählige Drachen am Himmel flogen. Trotzdem ich nicht viel Wind empfand, reichte es offensichtlich, um Drachen fliegen zu lassen. Das war echt schön.
Ich konnte mich an dem Anblick gar nicht satt sehen. Jedenfalls war hier ordentlich etwas los. Nicht nur Drachenflieger waren unterwegs, sondern auch viele Menschen auf dem Fahrrad und vor allem auf dem E-Bike.
Man fährt hier am Schöpfwerk Otterndorf vorbei. Durch den Ort Otterndorf selbst kommt man gar nicht, da dieser gar nicht ganz direkt am Radweg liegt.
Aber auch hier war Volksfeststimmung. Hinter den Dünen waren Stände aufgebaut. Es gab Backfisch und alles Mögliche andere zu kaufen.
Jetzt folgte der letzte Abschnitt in Richtung Cuxhaven.
Man muss eigentlich einfach der Beschilderung folgen. Hier ist sie sehr gut. An einer Stelle war sogar vor einem Gatter ausgeschildert, dass es hier ganz klar nach Cuxhaven geht. Es wäre falsch gewesen, am Damm weiterzufahren. Man überquert ihn schließlich.
Denn jetzt ging es so richtig ans Meer. Hier vermischen sich jetzt Fluss und Meer. Es ist ja hier schon richtig breit und die Elbe ist in die Nordsee geflossen.
Hinter dem Gatter begrüßten einen auch ziemlich viele Schafe. An dieser Stelle war schon ein bisschen etwas los an Radfahrern. Aber die Schafe störte das wenig. Sie kamen mir teilweise entgegen.
Was eine Idylle war dieser letzte Abschnitt des Elberadwegs! Ich mochte es hier sehr zu fahren und hätte wohl noch ewig hier bleiben können. Aber mein Zug fuhr ja bald.
Nach dem letzten Gatter verlässt man die Schafwiese wieder. Hier ist auch ein Restaurant. Einkehren wäre hier sicherlich schön. Es war auch etwas los.
Man fährt dann hoch zum Leuchtturm „Dicke Berta“, der sich im Ortsteil Altenbruch von Cuxhaven befindet. Ein schöner weißer Leuchtturm, der nicht mehr aktiv ist, aber noch als Wahrzeichen dient.
Dann geht es einmal um Industrieanlagen herum. Am Ende fährt man noch an großen Fischhandel-Häusern vorbei. Das erinnerte mich an die in Hamburg. Fisch geht hier immer!
Man landet dann am Bahnhof von Cuxhaven und kann hier aufhören. Aber dann hat man die Kugelbake und das eigentliche Ende des Elberadwegs verpasst. Um das zu erreichen, muss man nach links fahren.
Über eine Klappbrücke landet man im Gebiet des Hamburger Leuchtturms. Dort fahren auch Schiffe nach Helgoland ab.
Geradeaus, auf einer Straße, entlang von Hafengebiet fährt man dann zum absoluten Schlussstück des Elberadwegs:
Dort begrüßt einen sehr viel grün links und rechts. Vor allem aber hervorstechend sind hunderte von Strandkörben, die man wohl auch mieten kann.
An dieser Stelle sind nur noch Radfahrer und Fußgänger erlaubt. Es war auch einiges los, weil so gutes und schönes Wetter war.
Nicht mehr weit ist es dann zur Kugelbake, ein Holz-Leuchtturm, der das Wahrzeichen Cuxhavens ist. Er steht ganz an der Spitze.
Auf dem Radweg treffen schließlich Weserradweg und Elberadweg aufeinander. Ich war hier schon einmal, als ich den Weserradweg beendet hatte. Das war 2020 und auch eine epische Radtour.
Ich hatte es geschafft! Das ist das Ende des Elberadwegs. Jetzt fehlt mir nur noch das Stück von Spindlermühle in Tschechien nach Dresden. Das wird dann hoffentlich 2023 etwas. Schauen wir mal!