Interview Filly mit mir. Vom Juni 2017 in Ulm

Von Filly habe ich Euch ja in diesem Blog vor ein paar Tagen schon berichtet. Interessanterweise hat er mir im Juni ein Interview gegeben für seine Radio-Show auf FreeFm.

Da die Show eben nicht so einfach im Internet zu finden ist und da das Internet inzwischen sehr groß geworden ist, habe ich mir einfach mal überlegt, dass ich das Interview einfach transkribiere und hier einmal veröffentliche.

Ein sehr gutes Fahrradreise-Interview! Es ist vielleicht etwas wirr – allerdings wurde es auch um halb 5 nachts im schönen Ulm aufgenommen. Lest es Euch gerne durch.

Das Fahrradreise-Interview mit Filly und mir, dem Radtouren-Checker

Filly, der Weltreisende: Ich habe neben mir den den Radtouren-Checker, Markus Vogt. Du wirst auch Häns Dämpf genannt.

Markus, der Radtouren-Checker: Häns Dämpf – das ist richtig oder Radtouren-Checker oder Markus Vogt.

Ulmer Münster in Ulm am Donauradweg - Filly around the world Philipp Zey Markus Vogt Fahrradreise-Interview in Ulm
Das ist der Ulmer Münster. Den könnte Filly jeden Tag anschauen, wenn er in Ulm wäre. Gerade ist er aber auf Weltreise. In Ulm fand auch dieses wunderschöne Interview statt.

Filly: Wo findet man den Radtouren-Checker?

Markus: Unter radtouren-checker.de. Ganz einfach. Im Internet.

Filly: Markus, was verschlägt dich nach Ulm und was willst Du die Tage tun?

Markus: Ich bin schon einmal nach Ulm gefahren und zwar mit dem Fahrrad von Donaueschingen nach Ulm. Das ist der baden-württembergische Teil des Donauradwegs.

Und jetzt will ich noch von Ulm nach Passau fahren und so langsam den kompletten Donauradweg abfahren. Jetzt eben den bayrischen Teil und irgendwann bin ich dann ganz am Ende.

Ich muss allerdings währenddessen noch arbeiten, so einen normalen Job habe ich.

Filly: Was hast Du für einen Job?

Markus: Etwas mit Internet. Zuhause in Tübingen. Ich muss das mit dem Urlaub irgendwie so planen, dass ich immer nur einen Teil fahre.

Filly: Kannst Du nicht Dein Internet auf die Reise mitnehmen?

Markus: Könnte ich theoretisch schon. Aber während dem Fahren, kann ich keine Internetsachen machen, weil dann würde ich den Verkehr nicht mehr sehen. Und ich bin ja total streberhaft. Ich guck immer – links und rechts – , wenn ein Auto kommt von der rechten Seite.

Da guck ich dann schon in das Auto rein und guck, ob der auch guckt. Wenn er nicht guckt, dann lass ich ihn dann lieber fahren, auch wenn er mir dann die Vorfahrt genommen hat. Das ist dann halt Pech für mich. Aber ich bin nicht tot.

Filly: Das ist ja ein Vorteil! Was mich ja jetzt angeht, ich plane ja auch eine große Reise. Was mich interessiert ist hauptsächlich, was nimmst Du mit? Du hast vier Gepäcktaschen. Ich habe Dein Fahrrad gerade gesehen. Wie es aussieht kann man das bei radtouren-checker.de herausfinden. Aber was packst Du ein?

Markus: Letztes Jahr habe ich eine sehr lange Tour gemacht. Also 5000 km durch ganz Europa. Da habe ich dann natürlich ein bisschen mehr eingepackt als jetzt.

Klamotten, so Nylonzeug ist natürlich wichtig. Sogar Unterhosen habe ich extra gekauft und Socken. Und dann habe ich auch immer Essen dabei: Bananen und Magnesium extra, Vitamintabletten.

Dann habe ich noch GoPro-Kamera-Equipment dabei, damit ich mich selbst filmen kann oder stundenlange Landschaftsaufnahmen, die ich nie wieder anschaue. Aber von denen ich vielleicht irgendwas exzerpieren, herausnehmen kann, das ich dann irgendwann zusammenschneide.

Dann habe ich noch so ein Fahrradnavigationsgerät von Teasi dabei. Wenn das einmal ausfallen würde, was nur einmal kurz passiert ist, weil ich zu doof war, um es zu bedienen, wäre das nicht so gut.

Dann habe ich noch ein Tablet mit einer GPS-App dabei und um Fotos zu machen.

Was habe ich noch dabei?

Geldbeutel mit einer Kreditkarte, die überall funktioniert. Wo ich überall Geld abheben kann. In jeder Bank. Und Handy und Schloss habe ich dabei – ein sehr gutes.

Was fehlt denn noch? Fällt Dir noch was ein, was man so mitnehmen könnte?

Filly around the world - Fahrradweltreise.
Filly unterwegs.

Filly: Hast Du ein Einhorn dabei?

Markus: Ein Babyeinhorn – habe ich hin und wieder als Maskottchen dabei. Auf meiner langen Tour hatte ich es auch dabei, aber jetzt auf der kurzen, muss ich ehrlich sagen: Ich hab’s vergessen. Ich hoffe trotzdem, dass mir nichts passiert.

Dazu habe ich noch einen Helm und Wasser, wenn es heiß wird!

Filly: Du hast zwei Wasserflaschen.

Markus: Zwei Wasserflaschen. Als ich in Frankreich und in Spanien war hatte ich zusätzlich nochmal 2 Plastikflaschen noch mit. Die habe ich dann halt umgefüllt.

Da habe ich dann teilweise 6 Liter am Tag getrunken. In Spanien im Süden. Da ist dann schon richtig heiß.

Filly: Was war das schönste Ereignis, dass Du hattest und was war das schlimmste Ereignis, was Du jemals auf der Reise hattest?

Markus: Es hielt sich alles eigentlich von der Schlimmheit her in Grenzen. Ich war ja in Europa und ich wusste das ist ja um die Ecke. Meine Mutter kann vorbeikommen, die muss einfach 1.000 Kilometer mit dem Auto fahren und kann mich abholen, wenn sie Zeit hat. Sie hätte natürlich keine Zeit gehabt, aber theoretisch wäre es gegangen.

Ein Ereignis, war irgendwie das krasseste, was ich noch nicht so erlebt habe. In Spanien hatte ich so einen richtig, richtig heftig krassen Gegenwind. In der Pyrenäennähe da ist irgendwie so eine Schneise.

Also: Ich bin von Barcelona nach Santander gefahren. In der Mitte, da war dann wirklich so ein richtig harter Sturm.

Wenn ich bergab gefahren bin, hatte ich so 8-10km/h drauf. Wenn ich gerade aus gefahren bin vielleicht 5km/h und bergauf waren es so 3km/h.

Es war gottseidank relativ flach… Aber trotzdem: Ich habe dann einen Zug genommen und am Ende habe ich mich von meiner Couchsurfing-Möglichkeit sogar noch abholen lassen.

Ich habe mir an diesem Tag eine Strecke von 140 Kilometer vorgenommen und dann wars irgendwie schon halb 10 und ich hatte immer noch 40 Kilometer vor mir. Er hat mich dann aber freundlicherweise abgeholt.

Filly: Ging das dann mit dem Fahrrad oder wie hat er Dich abgeholt?

Markus: Ich habe natürlich ein sehr sperriges Fahrrad. Aber ich hatte Glück. Das war so ein Vogelbeobachter, der auch selbst in der Natur viel herumfährt.

Wirklich so ein Ultra-Öko. Aber er braucht in der Gegend natürlich ein Auto. Denn da wohnt eigentlich niemand. Dort wohnen nicht viele Spanier.

Dort trifft man nur Lastwägen auf der Straße, aber auch nicht so viele. Das ist wirklich sehr leer dort insgesamt. Das war – sag ich mal – das anstrengenste.

Radtouren Checker Ammerbuch Pfäffingen
Vor dem Start meiner Europa-Radtour 2016.

Filly: Das war das schlimmste.

Und dann – was cool war – habe ich noch einen Niederländer getroffen – auch über Couchsurfing. Mit dem habe ich dann abends eine kleine Jamsession gemacht. Der konnte ziemlich gut Nirvana-Songs spielen und alles mögliche andere auch.

Und seine Schwester hat Geige dazu gespielt, die war allerdings schief. Aber es hat trotzdem ganz gut gepasst.

Filly: Das ist immer das schönste. Letzte Frage: Was gibst Du mir mit auf den Weg?

Markus: Das wichtigste ist einfach, dass man losfährt. Dass man sich einfach einen Punkt setzt und sagt: ich fahr los. Der Rest ergibt sich eigentlich schon von alleine.

Man muss ja nicht einmal besonders sportlich sein. Denn ich glaube, die die sportlich sind, die haben dann so einen Ehrgeiz. Die schaffen das am Ende nicht.

Ich glaube das wichtigste ist eher der Kopf als die Beine, weil die Beine werden ja auch nur vom Kopf bewegt. Das ist schon rein neurobiologisch so.

Filly: Super! Vielen Dank, dann wünsche ich jetzt Dir ne gute Nacht und eine gute Reise.

Schreibe einen Kommentar