Die 2. Etappe meiner Isarradweg-Tour fing regnerisch an. Start war in Bad Tölz, wo ich nach der Auftakt-Etappe am Vortag gelandet war. Dennoch war die Etappe ein schöner Abschnitt entlang der Isar.
Man startet in Bad Tölz an der wunderbaren Isarpromenade auf der linken Seite der Isar. Leider eben heute etwas verregnet. Spannend ist auch, dass dort ein Info-Schild steht zum Radweg München-Venedig. Dieser Radweg lässt nochmal ganz anders träumen. Irgendwann werde ich ihn fahren!
Vielleicht fahre ich ihn schon nächstes Jahr? Mal schauen. Dieses Jahr stehen nämlich noch einige andere Touren an.
Das Wetter war trüb und regnerisch, aber ich wollte es heute dennoch bis nach München schaffen. Soweit ist das ja nicht mehr. Nicht einmal 60 Kilometer. Zwischenziel ist Wolfratshausen. Und trotz des Regens – es war nicht mehr so kalt wie noch 2-3 Wochen zuvor. Der März war in diesem Jahr nicht der wärmste Monat gewesen.
Abwechselnd schönster Asphalt und naturnaher Schotterweg: Der Isarradweg von Bad Tölz bis Wolfratshausen
Zuerst Mal fährt man ein ganzes Stück links der Isar bis man eben bald raus aus der Stadt kommt. Ein paar Kilometer hinter der Stadt biegt man dann links, bergauf ab.
Ich war zuerst etwas verwundert. Aber das ist der richtige Isarradweg. Hier verlässt man die Isar eben für einige Kilometer. Erst wieder vor Wolfratshausen (in Geretsried) fährt man direkt neben der Isar.
Jetzt war erstmal Überland angesagt. Wobei die Isar aber eigentlich nicht weit weg ist, man sieht sie halt nur nicht vom Radweg aus.
Der Weg hier war zuerst noch ein Asphalt-Weg über wenig befahrene Straßen, aber dann kam bald ziemlich viel ruckeliger, grobkörniger Schotterweg. Das war schon sehr anstrengend. Schön durch den Wald, aber eben hart.
Zudem muss man sagen, dass es jetzt erstmal bergauf und bergab geht. Es ist also nicht mehr so der klassische Flussradweg, bei dem es nur flach weitergeht.
Dieser Teilabschnitt ist sicherlich mit eben der Fahrt zum Isarursprung der bergigste. Ich meine den Abschnitt zwischen Bad Tölz und Geretsried.
Nach Geretsried wird es wieder einfacher. Kein Schotter mehr, sondern hier fährt man eher durchs Wohngebiet. Das ist dann nicht schwer zu fahren.
Am Ausgang von Geretsried sah ich dann erstmals das Schild: München noch 36 Kilometer. Das geht ja schnell, dachte ich. Ich war etwas überrascht. Gleich in München!
Von Wolfratshausen meist direkt an der Isar bis ins Herz der Landeshauptstadt Bayerns: München
Von Wolfratshausen nach Grünwald
An Wolfratshausen kommt am offiziellen Isarradweg nur vorbei. Man überquert erst den Loisach-Isar-Kanal, der eben die Loisach und die Isar verbindet. (Den Fluss Loisach kenne ich noch von der 4. Etappe Königssee-Bodensee-Radweg.)
Anschließend ist man zwar im Gebiet von Wolfratshausen. Die Innenstadt aber sieht man nicht. Dort müsste man den Radweg kurz vor der Brücke nach Puppling verlassen.
Denn man überquert dann eben auch eine Isarbrücke, die nach Puppling führt. Ein eher kleinerer Ort. Doch auch den sieht man nicht richtig, wenn man gleich an der Isar entlang fährt.
Hier kann man so richtig auf die Tube drücken. Denn es ist flach, Asphalt und man sieht weit. Richtig schön, um fahrradzufahren nach dem 1. Teil der Etappe, der ja eher von Schotter geprägt war.
Es regnete zwar immer noch, aber es war nur leichter Niesel. Beim Radfahren stört das einen nicht übermäßig.
Bei einem Staudamm in Straßlach am Isarkanal (siehe Titelbild des Beitrags) musste man dann wieder rechts weg abbiegen. Jetzt war es schon wieder bergig! Man fuhr durch einen Wald und musste durchaus etwas Höhenmeter hinter sich lassen.
Nächstes Ziel war Grünwald, das unmittelbar vor München liegt. Hier sind die Bavaria Filmstudios nicht weit, in denen ich als Kind mal war und was einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat (damals war die „Unendliche Geschichte“ bei mir sehr angesagt).
Von Grünwald nach München – in die Landeshaupstadt Bayerns
Aber ich fuhr nicht in die Bavaria Filmstudios. Erst ging es nach Grünwald, wo ich etwas die Orientierung verlor, da der Isarradweg hier nicht wirklich gut ausgeschrieben ist.
Aber ich fand dann die Burg Gründwald und von dort ging es links ab den Berg hinunter. Ziemlich steil und auch nicht ungefährlich.
Jetzt war ich wirklich baff. Es folgte einer der schönsten Abschnitte am Isarradweg:
Ich war nur noch 12 Kilometer vor der Innenstadt Münchens und dennoch war jetzt nichts von städtischen Eindrücken zu sehen. München ist immerhin die drittgrößte Stadt Deutschlands.
An dieser Stelle war am Isarradweg pure Natur. Ein Weg, der wieder etwas holprig war, aber der durch schon eher durch eine relativ wilde Landschaft führte. Natürlich nicht super-wild wie in vom Menschen unbelassenen Gebieten. Aber durchaus eben naturnah.
Der Weg war eigentlich teilweise gesperrt wegen Steinschlag, aber man konnte gut an den Absperrungen vorbei. Ich wunderte mich auch echt darüber. Da bin ich schon an gefährlicheren Gebieten vorbei gefahren, wo ich mir herabfallende Steine hätte vorstellen können.
Wenn man auf dem Weg bleibt schien mir es ungefährlich und ich sah auch einige Radler. Auf der Straße zu fahren, wäre wahrscheinlich gefährlicher gewesen.
Jedenfalls kommt man schließlich auf einen Asphaltweg. Was schön ist: Hier sind keine Autos, kein problematischer Verkehr. Man fährt nun eher durch Parklandschaften. Zuvor kommt man noch an einem Zoo vorbei. Tierpark Hellabrunn heißt der. Es gab dort Ziegen.
Mein Ziel war nun die Museumsinsel und das Deutsche Museum, was sich auf dieser Insel befindet. Hier ist dann gleich auch die Altstadt in der Nähe. Ich war schon früh losgefahren und um 2 Uhr schon da.
Also noch genug Zeit, München etwas anzuschauen! München ist sehr zu empfehlen. Nicht nur, aber auch wegen der tollen Radwegeinfrastruktur. Zumindest hier am Isarradweg ist sie supergut (ansonsten gibt es in der Stadt aber noch einiges zu verbessern). Stuttgart kann hier deutlichst noch was lernen.