Nun also war die letzte Etappe meiner Isarradweg-Tour an der Reihe. Von Dingolfing bis an die Isarmündung sollte es gehen. Diese befindet sich zwar bei Deggendorf. Doch wenn man auf sie blicken will, so muss man auf die rechte Isarseite gehen. Dort ist aber keine Brücke nach Deggendorf.
Kompliziert! Ich erkläre es später im Beitrag noch genauer. Jedenfalls liegt die Isarmündung im kleinen Örtchen Isarmünd. Dort war mein heutiges Ziel.
Doch zuerst musste ich mal von Dingolfing los. Glück hatte ich heute doppelt. Erstens bekam ich in der Bäckerei Bachmeier eine Brezel umsonst, weil ich ein korrektes Los gezogen hatte. Zweitens war das Wetter heute wirklich supergut. Endlich nachdem verregneten – und vor allem verschneiten – März, sollte nun an diesem heutigen Tage der Fühling losgehen.
Ich fuhr also von Dingolfing zurück auf den Radweg und los konnte es gehen! Auf schönem Asphalt erstmal.
Von Dingolfing über Landau bis zur Stelle, wo man sich entscheiden muss: Nach Deggendorf in die Stadt oder zur Isarmündung?
Von Dingolfing nach Landau
Der eigentliche Radweg war heute zwar gesperrt. Aber entlang der Isar, auf der linken Seite gibt es einen weiteren Weg.
Der war sowieso sehr gut. Ein Asphaltweg mit ein paar Kieselsteinchen. Ich konnte so richtig auf die Tube drücken, richtig Kilometer machen.
So ging es eigentlich heute den kompletten Tag. Aufgehalten wurde ich nur von der Schönheit der Landschaft, die mich dazu brachte das ein oder andere Foto zu machen.
Man fährt manchmal direkt neben der Isar, manchmal etwas entfernt von ihr. Doch insgesamt verläuft das letzte Stück wirklich nah am Flusslauf.
Spannend fand ich ein Gedenkstein für eine Bahntrasse bzw. Bahnbrücke, die es hier einmal gegeben haben soll. Die Bahn führte damals von Plattling über Pilsting nach Rosenheim und überquerte in der Nähe von Mamming die Isar.
Ich war hier schon an Mamming vorbei und auf dem Weg nach Landau. Die Bahnbrücke wurde in den 70er von der Bundeswehr wohl gesprengt. 1969 wurde der Personenverkehr und etwas später im Jahr auch der Güterverkehr eingestellt.
Wohl war die Strecke einfach nicht so stark frequentiert. Schade. Heute würde man vielleicht anders darüber denken, weil es not tut, dass man vielerorts vom Auto auf dem ÖPNV umsteigt. Aber so ist das halt mit der Bahn in dünner besiedeltem Gebiet.
Man ist bald nach dieser Stelle in Landau. Dieses sieht man aber vor allem von Weitem. Man kommt unterhalb der Stadt auf der rechten Isarseite vorbei. Von daher kann ich nicht allzu viel über die Stadt sagen.
Von Landau nach Plattling
Nach Ettling, Oberpöring und Niederpöring und einem Stück hinter dem Isardamm ist man dann an einer Stelle, von dort aus man sich entscheiden muss. Die Stelle ist auf der rechten Seite der Stadt Plattling. Die Stadt befindet sich zu ihrem größeren Teil auf der linken Seite der Isar.
Will man weiter auf der rechten Isarseite bleiben und weiter zur Isarmündung fahren. Die andere Möglichkeit wäre, dass man direkt nach Deggendorf fährt. Der Weg führt dann weit entfernt von der Isarmündung auf der linken Seite vorbei. Man sieht die Isarmündung nicht richtig.
Das letzte Stück des Isarradwegs bis zur Isarmündung
Es war klar wie ich mich entscheide: Ich wollte zur Isarmündung. Ungefähr 9 Kilometer sollte es bis dorthin sein. Mein Zug galt sowieso auch ab Plattling und ich hatte noch Zeit, einmal zur Isarmündung und wieder zurück nach Platting zu fahren.
Die Alternative wäre gewesen nach Deggendorf zu fahren und dort in den Zug nach Plattling einzusteigen.
Doch dann hätte ich die Isarmündung nicht gesehen, was mich gewurmt hätte. Also: Los ging es bzw. weiter ging es auf der rechten Isarseite.
Man kommt erst ein Stück durch das rechtsseitige Plattling, ist aber dann gleich hinter einem Damm direkt wieder neben der Isar.
Viel Natur kommt jetzt. Es folgt nämlich ein Auenwald, der eben hin und wieder geflutet ist und hin und wieder nicht. Gut, dass es heute nicht so war.
Aus meiner Sicht sah dieser Wald wie ein kleiner Urwald aus. Sehr schön, obwohl man schon gleich wieder aus ihm herauskommt nach ein paar Kilometern.
Man landet dann beim Infohaus Isarmündung. Von dort sind es nur noch 3 Kilometer zu dem Örtchen Isarmünd.
Dieses Örtchen hat auch so seine eigene Geschichte. Nach der großen Flut von 2013 entschied man sich, dass die Bewohner umgesiedelt wurden. Es gibt zwar hier noch ein paar Wohnhäuser und eine Kapelle, aber als Hauptwohnsitz wohnen hier wohl nur noch wenige.
Von Isarmünd (Teil des kleinen Ortes Moos) muss man dann noch 1,6 Kilometer über eine eher holprige Strecke fahren. Am Ende ist dort nur noch Wieso. Dann kommt man dort bei der Isarmündung an.
Interessanterweise war hier recht viel los. Allerdings vor allem Spaziergänger, die sich auch mal anschauen wollten, wie die Isar hier in den großen Fluss der Donau fließt.
Man kann nach Isarmünd übrigens auch noch weiterfahren. Und zwar in Richtung Donauradweg. Im Sommer – ab 1. Mai – kann man bei Niederalteich mit einer Fahrradfährere die Donau überwinden.
Man kommt dann in Niederalteich an und kann von dorthaus über Vilshofen nach Passau fahren. Eine schöne Möglichkeit, die im April allerdings sowieso noch nicht zur Verfügung stand.
Außerdem wollte ich ja sowieso wieder zurück zum Zug. Ich fuhr dann den Weg wieder komplett zurück bis ich in städtischen Strukturen in Plattling wieder angekommen war. Dort überquerte ich die Isarbrücke und fuhr zum Bahnhof.
Von dort fährt dann ein Zug direkt nach München. Deggendorf hatte ich heute zwar nicht gesehen, aber ich kannte den Ort ja von meiner Donauradweg-Tour von letztem Jahr.
Insofern man kann hier gut Isarradweg und Donauradweg kombinieren. Man hat hier gar mehrere Möglichkeiten. Eben, wenn man über Plattling nach Deggendorf fährt. Oder – wie ich heute – zur Isarmündung. Und dann ginge es weiter mit der Fähre nach Niederalteich. Jedoch tat ich beides diesmal nicht.
Ich war etwas kaputt und froh im Zug zu sein. Es war schönstes Frühlingswetter. Der erste richtige Frühlingstag. Von Mittenwald auf meiner ersten Isaretappe hatte ich es bis hierher geschafft. In Scharnitz und Mittenwald lag noch Schnee. Ich habe mir den Frühling also sozusagen dieses Jahr erarbeitet, indem ich aus dem Winter direkt in dieses Frühlingswetter gefahren bin!