Meine 3. Etappe vom Königssee in Richtung Bodensee folgte nun von Aschau im Chiemgau bis fast nach Benediktbeuren. Der kleinere Ort davor heißt Bichl. Das war mein Ziel für den heutigen Königssee-Bodensee-Radweg.
Wobei es eigentlich erst die zweite richtige Etappe war, da die 1. Etappe nur eine Kurz-Etappe vom Königssee nach Bad Reichenhall gewesen war.
Auf der zweiten bin ich dann von Bad Reichenhall über Traunstein nach Aschau gekommen.
Nun sollte also die nächste Etappe folgen – und diese war ein ganzes Stück harte Arbeit. Mein Königssee-Bodensee-Radweg Erfahrungsbericht geht hier weiter.
Der Königssee-Bodensee-Radweg ist nämlich nicht besonders flach. Er geht hoch und runter und das ist wirklich das anstrengende. Man weiß nicht, was einen topografisch erwartet.
Die heutige Etappe war eine wunderbare Seentour – unter anderem ging es über den Tegernsee. Nachdem es gestern noch heftig geregnet und auch gewittert hatte, war jetzt morgens wieder wunderbares Wetter angesagt.
Königssee-Bodensee-Radweg Erfahrungsbericht: Von Aschau im Chiemgau bis nach Gmund am Tegernsee
Mein Start war nicht weit vom Schloss Hohenaschau entfernt. Unterhalb des Schlosses in der Nähe der k.. konnte ich loslegen mit meiner heutigen Tour.
Ich wollte gleich loslegen, denn es war einiges zu schaffen heute. Aschau ist zwar wirklich ein sympathischer Urlaubsort. Doch zum Verweilen blieb keine Zeit.
Der Anfang war recht einfach zu fahren. Es geht flach parallel zur Autostraße bis nach Frasdorf.
Bis Rohrdorf folgt man nun einer alten Bahntrasse. So hat man es mir wenigstens erklärt. Diese war sehr einfach zu fahren.
In Rohrdorf holte ich mir schnell etwas vom Bäcker und dann geht es nach Neubeuern. In Neubeuern gibt es ein sehr auffälliges Schloss, in dem heute ein Internat ist. Ob die Schüler diese idyllische Landschaft hier so schätzen? Wer weiß…
Auf jeden Fall ein bemerkenswert schönes Dorf. Man überquert nun nach Neubeuern den Inn. Hier könnte man also auf den Inntalradweg wechseln.
Nächster Halt ist Bad Feilnbach. Von Neubeuern nach Bad Feilnbach geht es leicht berghoch. Doch richtig hart wird es dann ab Bad Feilnbach, das man nur streift.
Man kommt nun in abseitiges Gelände und es geht über die sehr kleinen Orte Wieser, Niklasreuth und Sonnenreuth hart berghoch.
Ich dachte immer, irgendwann muss doch hier mal ein Ende sein. Doch nach jeder Kurve, die es mal bergab ging, kam wieder ein Anstieg.
In Sonnenreuth hat man zwar das gröbste geschafft. Doch es sind es dann noch immer 10 Kilometer bis nach Fischbachau.
Irgendwie war ich hier sehr kaputt und legte mich erstmal in den Wald für eine kleine Pause.
Fischbachau überzeugte durch seine beiden Kirchen, die einen gleich begrüßen. Doch das große Ziel blieb nun der Schliersee.
Ein kleines Urlaubsparadies ist der Schliersee mit Campingplätzen, an denen ich auch vorbeifuhr.
Den schönen Schliersee erreichte ich noch bei Sonnenwetter. Doch ich spürte schon das nächste Gewitter im Ankommen.
Ich dachte wieder, okay, jetzt wird es bald kommen, aber bis Gmund am Tegernsee würde ich es wohl noch schaffen.
Es hatte auch noch nicht so viele Wolken wie gestern. Dort war ich – auf meiner 2. Königssee-Bodensee-Radweg-Etappe auch in einen heftigen Gewittersturm gekommen.
Problem war nur: Nach dem Schliersee ging es ziemlich hart bergauf durch den Wald. Ziemlich anstrengend war das. Ehrlicherweise so anstrengend, dass ich mein Fahrrad etwas schieben musste.
Den wer sein Fahrrad liebt, der schiebt!
Das ist ein alter Satz, der aber immer wieder seine Gültigkeit hat. Mir ist es nicht peinlich zu schieben.
Doch rechtzeitig vor Beginn des Gewitters und Regens ging es noch bergab. Ich landete nun in Gmund – man kommt dort erst an einem Skilift vorbei – doch jetzt würde es beginnen. Das Gewitter.
Schnell fuhr ich an den Ortsanfang des Ortes. Vor einem Gasthaus war eine Bushaltestelle. Ich setze mich in diese und wartete auf den Regen.
Leider war die Bushaltestelle nicht so groß, so dass es je nach Windlage auch in diese hineinregnete.
Schließlich – kurz bevor es dann schließlich gar anfing zu hageln – besuchte mich noch ein netter Herr auf dem Fahrrad, der hier wohl in der Gastronomie arbeitete. Er suchte auch Schutz hier unter der Bushaltestelle.
Wir saßen beide auf der Lehne der Bank der Bushaltestelle, um nicht nass zu werden. Hätten wir uns regulär auf die Bank gesetzt, wäre ein Schwall Regen und Hagel uns entgegengekommen.
Eine weitere Dame auf dem Fahrrad kam und auch sie setze sich auf die Lehne. So lächelten wir uns an, über das heftige Wetter uns kurz austauschend. Wir waren alle dankbar für etwas Schutz.
Das Gewitter war heftig und es hörte gar nicht mehr auf zu hageln.
Doch dann nach 15 bis 20 Minuten war der Spuk vorbei. Sogar so vorbei, dass hinten in Richtung Tegernsee die Sonne wieder herauskam.
Ich war ganz fasziniert von diesem Voralpen-Wetter. Doch gleichzeitig musste und wollte ich weiter. Ich hatte wieder bestimmt eine dreiviertelstunde verloren. Wegen des Wetters.
Königssee-Bodensee-Radweg Erfahrungsbericht geht weiter: Vom Tegernsee über Bad Tölz bis ins kleine Örtchen Bichl
Das Gewitter war nun wieder komplett vorbei. Wie ihr auf dem Titelbild (Tegernsee) sehen könnt, waren noch einige Wolken vorhanden.
Doch die Sonne kam nun wieder heraus und das Wetter begann sich zu bessern.
Ich erreichte Gmund am Tegernsee und die vielen Hagelkörner sahen hier wie Schnee aus. Sie würden wahrscheinlich bald wieder schmilzen, doch ich konnte sie fotografisch festhalten:
Auf jeden Fall ist so ein Wetter faszinierend. Hinter jedem Berg, jedes Tal kann ja in den Alpen sein eigenes Wetter haben. Und hier im Voralpenland entlädt sich alles.
Und nach einer dreiviertelstunde ist alles vorbei. Dem Wetter-Massaker mit Hagel weicht wieder die Sonne.
Wenn man Auto fährt oder zuhause ist, spürt man das nicht. Doch als Fahrradfahrer (oder wohl auch Wanderer) ist man jeder Laune der Natur ausgesetzt. Ich mag das.
Durch Gmund gab es jetzt sehr viel Verkehr. Ich bin dort schnell durch. Draußen fährt man ein Stück an der Autostraße entlang – und muss dann aber rechts den Berg hoch. In Richtung eines Ortes mit Namen Holz.
Man fährt nun weit weg von irgendwelchen Landstraßen durch ländliches Gebiet. Mein Königssee-Bodensee-Radweg Erfahrungsbericht muss wieder von Wegen fern der gefühlten Zivilisation erzählen.
Das einzige, was noch irgendwie zivilisatorisch war, das war vor Marienstein der Margarethenhof Golfplatz. Doch hier war wirklich nichts los nach diesem Unwetter.
Gut, Marienstein selbst war auch Zivilisation. Doch dann kommt man durch ein ziemlich heftiges Stück Wald.
Das Problem ist nicht der Wald, sondern der Weg mit extrem grobkörnigem Kiesel. Gut, dass ich so ein gutes Reiserad habe. Ohne dieses wäre es mir nicht möglich gewesen, so schnell auf und ab diesen Weg zu fahren.
Wobei meistens ging es nun abwärts, was ja an sich angenehm ist, aber auf diesem wirklich steinigen Kiesel muss man sich sehr konzentrieren. Ein Stein im Weg – und man stürzt.
Gut, dass mir das nicht passiert ist.
In Gaißach kam ich raus. Das ist ein Vorort von Bad Tölz, kaufte mir noch das Abendessen beim Supermarkt. Schnell ging es nach Bad Tölz. Wirklich eine nette Stadt.
Hier fließt die Isar durch. Man kann also in der Ortsmitte auf den Isarradweg wechseln, wenn man möchte.
Doch ich hatte keinen Bedarf, fuhr aus Bad Tölz heraus und hatte noch einen Weg neben der Landstraße vor mir. Es ging meist bergab, was nach den Strapazen richtig angenehm war.
Ich gab richtig Gas auf dem schönen. leicht hinuntergehenden Asphalt. Das war noch ein tolles Ausklingen. Ein Umweg nach Bad Heilbrunn war gut ausgeschildert und ca. um 9 Uhr erreichte ich nach einer harten Etappe Bichl.
Nur wenige Kilometer ist Bichl vor Benediktbeuren. Hier endet mein heutiger Königssee-Bodensee-Radweg Erfahrungsbericht.
Sehr schöner Beitrag, Herr Radtouren-Checker!
Habe das Lesen sehr genossen. Schöne Grüße…