Den Königssee-Bodensee-Radweg zu fahren war für mich irgendwann einmal ein Muss.
Nicht nur, weil er interessanterweise durch das Voralpenland führt, sondern auch, weil ich jetzt schon zum dritten Mal auf den Watzmann steigen wollte.
Und was liegt da näher einmal vom Watzmann mit dem Fahrrad zurückzufahren (unter dem Watzmann, da liegt der Königssee)!?
Mit der Jugendorganisation meiner PARTEI und ein paar sehr netten Leuten aus Mannheim (wir waren so über 20 Leute) waren wir wieder unterwegs auf dem Watzmann. Ziel der PARTEI ist es übrigens, ihn aufzuschütten und auf über 3.000 Meter zu bekommen (derzeit nur schlappe 2713 Meter). 🙂
Nach der Bergtour sollte also die Fahrradtour kommen.
Da ich keine Zeit gehabt hatte zum Watzmann/Königssee hinzufahren, wollte ich also die Rückroute nehmen. Ich würde nicht die Standard-Route vom Bodensee zum Königssee nehmen, die die meisten fahren, sondern eben die Tour anders herum.
In diese Richtung – in Richtung Bodensee – ist der Radweg zwar nicht immer perfekt ausgeschildert. Dennoch war es auch in diese Richtung eine interessante Tour.
Mal schauen, vielleicht probiere ich es nächstes Jahr genau anders herum, so dass ich in Lindau starte und nicht in Schönau am Königssee.
Doch diesmal war es erstmal in Richtung Lindau (Bodensee) geplant.
Nun aber würde ich zuvor erstmal den Watzmann mit Wanderschuhen (und ohne Fahrrad) besteigen. Eine sehr gute Watzmannwanderung – aber ohne Überschreitung. Da bin ich doch vorsichtig.
Watzmannwanderung: Schönau am Königsssee – Kühroint – Watzmannhaus – Hocheck – und wieder herunter
Vor der großen Fahrradtour von Schönau am Königssee nach Lindau am Bodensee war also erstmal in Watzmannwanderung an der Reihe.
Start war in Königssee unten am Ende der Fußgängerzone, wo die Boote stehen. Mit einem dieser Elektroboote sind wir dann auch nach St. Bartholomä gefahren.
St. Bartholomä ist ein recht kleiner Ort am hinteren Ende des Königssees. Von ihm aus kann man eine schöne Route hoch zur Mittelstation der Kühroint nehmen.
Am 1. Tag chillte ich etwas und bin eben nur dort hoch, während die anderen noch teilweise ganz nach oben Richtung Watzmannhaus liefen oder die anspruchsvolle Kleine-Watzmann-Tour probierten – und auch schafften!
Am nächsten Tag wollte ich nicht nur hoch zum Watzmannhaus (dauert so 2 Stunden), sondern noch aufs Hocheck (siehe Titelbild, da bin ich auf dem Hocheck) – und gleich wieder herunter. Das ist eine der drei Spitzen des Watzmanns.
Zwar nicht die höchste, aber für diese (die Mittelspitze) müsste man einen Geröllweg entlang, wo es rechts und links sehr sehr tief herunter geht. Und da bin ich doch etwas zu vorsichtig.
Das Hocheck nennen US-Amerikaner nach einer lustigen Anekdote übrigens auch Ho-check (sprich: Hotschägg). Wir benannten das Hocheck aufgrund dieser Tatsache lustigerweise um. Denn wer cool sein will, muss auch Hocheck sagen.
Am 3. Watzmann-Tag ging es wieder vom Watzmannhaus über die Kühroint schon wieder herunter. Für mich schon früh morgens, so dass ich mein Fahrad nach der anstrengenden Watzmannwanderung für den Königssee-Bodensee-Radweg präparieren konnte.
Ein abwechslungsreicher Einstieg in den Königssee-Bodensee-Radweg: Schönau am Königssee – Bad Reichenhall
Nach einer langen Pause ging es nachmittags mit der ersten kleinen Mini-Etappe des Königssee-Bodensee-Radwegs schließlich los.
Start war die Fußgängerzone am Königssee von Schönau.
Dort muss man sich erstmal durch die Fussgängerinnen und Fussgänger kämpfen und eventuell ein Eis essen (mit Waffeln wie ich es getan habe).
Die Fussgängerzone ist schön mit dem Königssee am Ende, aber auch sehr touristisch. Gerade war eine Ausstellung mit Romy Schneider (eine Frau, die mal berühmt war).
Nach der Fussgängerzone sieht man das erste Bodensee-Königssee-Radweg-Schild. Es ist etwas versteckt und es geht erstmal nach links.
Dann aber gleich wieder rechts und der Weg führt linksseitig an einem schönen grünen Fluss vorbei.
Dieser Fluss heißt Königsseer Ache und aus dem Königssee fließt. Ihm folgt man bis Berchtesgaden.
In Berchtesgaden geht es dann am Bahnhof vorbei. Dort ist ein großer Kreisverkehr, wobei man links auf die Straße muss, dann gleich wieder links in die Stadt hinein.
Dort geht es erstmal ein Stück den Berg hinauf und man sieht im Vorbeifahren das schöne Berchtesgaden.
Die Stadt ist aber klein, so dass man gleich wieder draußen ist. Nun fährt man neben der Straße oder auf dem für Fahrradfahrer freigegebenen Fußgängerweg.
So geht es bis Bischofswiesen. Dort war auch das Abschlussessen unserer großen Watzmannwanderung-Gruppe.
Das Restaurant war auf einem ziemlich heftigen Berg, aber es gab ja zur Belohnung richtig geiles Essen.
Nach dem Essen war mein Ziel dann Bad Reichenhall. Das ist nicht so schwer zu erreichen, da es hier weitgehend bergab geht.
Zunächst geht es noch an der Straße entlang, dann fährt man ein bisschen abwärts davon durch den Wald in Richtung Bayrisch Gmain.
Von dort aus sind es nur noch wenige Meter bis an den Ortsanfang von Bad Reichenhall.
Dort beendete ich meine heutige Etappe auf dem offiziellen Königssee-Bodensee-Radweg. Doch ich musste noch nach Inzell, wo mein Übernachtungsort war. Das war nochmal hart. 20 Kilometer bergauf.
Doch ich wollte unbedingt nach dort. Am nächsten Tag würde ich wieder herunterfahren nach Bad Reichenhall und meinen Königssee-Bodensee-Radweg-Trip fortsetzen.
Ich hätte hier auch eine Abkürzung nehmen können – und direkt nach Traunstein fahren können. Doch das wollte ich eben nicht. Ich wollte weiter entlang des offiziellen Königssee-Bodensee-Radwegs von Schönau am Königssee bis nach Lindau am Bodensee fahren!
Landschaftlich wunderbar, waren schon oft am Königssee & Bad Reichenhall. Hatten in Högelwörth übernachtet. Außerdem loggten wir uns dort in ein Hochzeitsfest, bei dem wir nicht eingeladen waren,ein. War halt geschlossene Gesellschaft und wir hatten Durst. Wegen der vielen Leute, die sich gegenseitig nicht alle kannten, bemerkte dies niemand. Einer aus unserer Gruppe, der später Jurist wurde, schlief dann auf der Toilette ein und als wir ihn endlich wach bekamen, verließen wir die lustige Feier……kleine Episode am Rande😊
Das klingt sehr lustig! Da war ich durchaus seriöser unterwegs als ihr damals. 🙂