Nachdem wir bisher nur so ein bisschen Regen am Limesradweg hatten, war diese Etappe fast durchgehend regnerisch. Sie war sehr anspruchsvoll und ging ausschließlich durch Baden-Württemberg.
Walldürn am Vorabend war recht nett, aber coronabedingt noch ziemlich heruntergefahren. Wir fanden lediglich einen Döner, bei dem wir aßen.
In diesem Blogartikel stelle ich wieder zwei Etappen dar. Das ist sozusagen der „baden-württembergische Teil“ des Limesradwegs, wenn man so will. Das Ende ist allerdings kurz hinter der Landesgrenze in Mönchsroth gewesen. Das ist dann in Bayern.
Der Radweg war hier wieder ganz anders als im gravellastigen Rheinland-Pfalz und im wunderbaren Hessen, wo es am Ende aber am Main durchaus einfach und flach zu fahren war.
Die ersten beiden Limes-Radweg-Etappen könnt ihr genau hier nachlesen:
- Limesradweg 1. und 2. Etappe: Von Bad Breisig über Marienfels nach Glashütten (Zug-Transfer mit dem Zug nach Butzbach)
- Limesradweg 3. und 4. Etappe: Von Butzbach über Miltenberg nach Walldürn
Wir verließen die an diesem Tag ruhige Stadt von Walldürn, während es langsam zu regnen anfing.
Überhaupt: Es war zwar Mai, aber die nächsten beiden Tage sollten recht regnerisch und trüb werden. Das war aber sicherlich kein Grund für uns nicht zu fahren.
Von Walldürn nach Öhringen
Die schöne und verregnete Fachwerk-Innenstadt von Walldürn verlässt man gleich. Nach einem kurzen Stück Straße und Weg über die Felder gelangt man gleich in den Wald.
Doch auch hier bleibt man nicht lange. Es folgt ein verschlafenes Dorf nach dem anderen. Das erste ist Rinschheim, gleich darauf Götzingen und Bufsheim.
Immer geht es bergauf und bergab. Man hat kaum eine Verschnaufpause auf diesem Weg.
Bei Osterburken kommt man direkt an der Bahnstation vorbei. Die kenne ich, weil dorthin der Zug von Tübingen aus fährt (zumindest seit Abellio). Ich war aber noch nie da. In die Innenstadt kommt man auf dem Limesradweg nicht. Wir wollten auch keinen Abstecher machen, weil es regnete.
Anschließend gab es wieder einen Anstieg auf Asphalt. Am Kastell Osterburken geht es vorbei bis hoch zu einem nachgebauten weißen Limesturm.
Er heißt auch einfach Limesturm Osterburken.
Auf Wegen über Land fuhren wir weiter. Ruhig war es hier, kaum ein Radler begegnete uns. Ich erinnere mich an keinen.
Es folgen Leibenstadt, Unterkessach – keine weiteren Vorkomnisse gab es dort.
Bei Jagsthausen, das durch ein imposantes Schloss geprägt (Götzenburg genannt) ist, begegnet man schließlich dem Kocher-Jagst-Radweg, den ich bisher nur in Ausschnitten kenne. Vielleicht fahre ich ihn mal 2022 komplett.
Man überquert dort auch die schöne Jagst. Leider fing es hier wieder an zu regnen. Es wechselte sich immer ab, Niesel, mehr Regen – trüb blieb es immer!
Anschließend folgt Edelmannshof und bei Sindringen überquert man dann den anderen Fluss des Kocher-Jagst-Radweg: Die Kocher.
Nachdem man den Fluss überquert hat, kommt man auf die Landesstraße. Das aber nur ein kurzes Stück, man biegt dann nach oben ab.
Diesen Anstieg empfand ich dann als heftig. Aber wahrscheinlich war das nur so, da ich schon ziemlich viel Kilometer und Höhenmeter in den Beinen hatte – und jetzt noch ein Anstieg!
Anschließend geht es in den Wald hinein. Nun geht es den Berg nach Pfahlbach.
Nach dem Wald kommt man wieder auf die Straße und am Limesblick am Pfahldöbel vorbei.
Nach Westernbach verlässt man die Straße wieder und fährt auf Feldwegen schließlich nach Öhringen. Unter der A6 gelangt man in die Stadt, fährt erst noch durch Wohngebiete und kommt dann in die Innenstadt, die rund ist.
Von Öhringen nach Murrhardt
Öhringen ist eine schon mittelalterlich anmutende Stadt. Sie ist noch so angelegt und die Verkehrswege sind direkt rundherum angeordnet. Davor ist noch ein Park und auch ein Radweg, mit dem man um die Stadt fahren kann.
Der Limesradweg führt aber auch direkt durch Öhringen. Sie ist sehr schön. Ein großer Marktplatz befindet sich dort und ein große Kirche befindet sich dort. Ein paar alte Fachwerkhäuser findet man auch.
Nach einem kurzen Snack fuhren wir raus aus der Innenstadt, durch den Park vor den Stadtmauern.
Man fährt in Richtung Kletterturm Öhringen. Dort stand ein Schild „Fliegende Menschen“, sehr lustig. Leider war der Kletterturm wegen Corona wohl noch gesperrt.
Vorsicht fliegende Menschen…
…am Kletterturm Öhringen.
Nachdem man die Stadt dann verlassen hat, biegt man ab und hat einen weiteren längeren Anstieg vor sich. Uns begegneten dabei zwei Reiseradler, die nicht wie wir Bikepacking-Taschen hatten, sondern „klassische“ Radtaschen.
Sie waren von Freiburg aus gestartet und in die Gegenrichtung unterwegs.
Der Anstieg hatte es von der Länge her in sich, aber in Heuberg hatten wir dann das Ziel desselben erreicht.
Inzwischen regnete es nicht mehr, was das Radfahren durchaus etwas spaßiger machte. Es passierte aber nicht mehr viel. Auf dieser landwirtschaftlich geprägten Anhöhe ging es noch leicht hoch und runter, aber alles machbar.
Beim Forellenparadies Weinberger, einem Restaurant mit angrenzendem kleinem See war man wieder im Wald.
Hinter Frohnfalls durfte man nochmal einen nachgebauten Limesturm begutachten. Dieses Mal war er aus Holz, sah sehr schön aus.
Ab dort hatte man nochmal einen Anstieg nach Mainhardt vor sich, was noch nicht das Tagesziel. Das war nochmal anstrengend. Hier begegnete ich dann dem Radweg „Idyllische Straße“, den ich ja erst zwei Monate früher im März gefahren war! Man kommt auf diesema auch durch Mainhardt.
Im Übrigen befindet sich dort im Ortskern auch ein Römermuseum, was aber nicht offen hatte (Corona).
Doch die Radwegeführung ist hier anders als bei der idyllischen Straße. Nach Mainhardt geht es lange im Wald den Berg hinunter. Endlich etwas Entlastung! Der Schotterweg war an dieser Stelle auch einigermaßen passabel.
Das Ende der zweiten Etappe war erreicht! Murrhardt liegt nun wieder in einem Tal, dem Tal der Murr eben!
Von hier aus kommt man leicht mit der S-Bahn nach Stuttgart. Wir übernachteten jetzt zur Abwechslung mal zu Hause. Damit konnten wir ein paar Sachen wechseln uns mal wieder blicken lassen und außerdem sparten wir noch etwas Geld für die Übernachtung.
Das Ticket von Murrhardt nach Tübingen, wo wir wohnten, war ja recht günstig.
Die Regen-Etappe war also geschafft. Mal sehen, wie es am nächsten Tag weitergehen würde, wenn es durch das Remstal ging und am Ende bis nach Bayern.
Von Murrhardt nach Aalen
Auch die zweite Etappe, die wir in Baden-Württemberg starteten, war nicht von Sonnenschein geprägt. Aber es regnete nicht mehr so stark.
Der Beginn war in der Innenstadt Murrhardts. Dies ist auch recht nett und von ein paar Fachwerkhäusern sowie einem kleinen Marktplatz mit Brunnen geprägt.
Nach einem kurzen Weg durch das Wohngebiet hat man gleich den ersten harten Anstieg vor sich.
Diesen bin ich vor zwei Monaten ja schon einmal gefahren. Hier führte auch wieder die idyllische Straße entlang. Der Anstieg ist zwar über Asphalt, zieht sich etwas und führt einen ins Nirgendwo!
Der erste Ort heißt erstmal Käsbach, ab dann geht es auch mal bergab. Aber wir hatten weiterhin das typische Auf und Ab des Limesradwegs vor uns. Verschnaufpausen gab es selten.
Durch den Wald geht es schon bald nach Ebni, in Ebni begrüßte uns der Ebnisee (siehe auch wieder bei der idyllischen Straße).
Der ist wunderbar zum Spazieren und hier ist viel los, selbst in Coronazeiten. Es gibt hier auch einen Biergarten (die Waldschänke).
Nach dem See fährt man ein Stück entlang der Straße den Berg hinauf, das ist ein bisschen ungemütlich, aber machbar. Anschließend landet man an einem Kreisverkehr. Bei der idyllischen Frage müsste man geradeaus fahren.
Um weiter auf dem Limesradweg zu kommen, muss man nach rechts fahren. Aber das ging nicht so einfach, weil hier eine Baustelle war. Also fuhren wir ein Stück durch den Wald.
Nachdem wir die Baustelle überwunden hatten, ging es kerzengerade bergab geradaus.
Das Ziel war jetzt Welzheim. Dort besorgten wir uns kurz etwas vom Bäcker. Wir hatten Hunger! Welheim ist auch ganz nett anzuschauen, allerdings waren mir hier ein paar zu viele Autos.
Über einen Radweg entlang der Straße gelangt man nach Pfahlborn. Durch den Wald geht es schließlich bergab nach Lorch ins Remstal.
Wir waren nun auf dem Remstalradweg und hatten das Auf und Ab etwas hinter uns. Es wurde jetzt ein Stück einfacher den Radweg zu fahren.
Den Remstalradweg würden wir bei Aalen wieder verlassen, aber einige Kilometer ging es jetzt an ihm entlang.
Von Lorch ging es über Asphalt-Radwege nach Schwäbisch Gmünd. Für den ländlichen Radweg ist die Stadt gar nicht so klein. Sie hat aber auch eine gute Innenstadt mit Fußgängerzone.
Wir verweilten aber hier nur recht kurz, weil wir ans Ende der Stadt zum Corona-Test kommen wollten. Da wir ja noch nicht geimpft waren, brauchten wir jeden Tag einen Corona-Test. Nachdem wir den negativen Test abgeholt hatten, ging es an der Remse entlang weiter.
Es folgt das kleine Zimmern, dann Böbingen an der Rems. An Möglingen fährt man mehr oder weniger nur vorbei. Als ich den Remstalradweg vor 3 Jahren gefahren war, war der Radweg an der Stelle noch nicht fertig und weitgehend Baustelle.
Jetzt war er ziemlich gut ausgebaut. Asphaltwege, auf denen man etwas ballern konnte.
Zwischen Essingen und Aalen sieht man noch einen Limesturm von weitem. Man kommt in die Stadt nach einem Wohngebiet hinein und hat dort auch wieder einen Radweg. Im Park in Aalen (wo auch wieder die Kocher durchfließt) pausierten wir kurz.
In Aalen gibt es auch ein Römermuseum, das liessen wir natürlich aus Zeitgründen aus. Der Limesradweg war schwer genug.
Von Aalen nach Mönchsroth
Nun nach Aalen wird es Zeit das Remstal wieder zu verlassen. Hier muss man etwas schauen, dass man die Radverkehrsführung und Beschilderung nicht verliert. Aber im Grunde war das kein Problem.
Entlang einer vielbefahrenen Straße und über Wohngebiete geht es raus aus Aalen.
Der Ort Wasseralfingen ist noch quasi an Aalen angeschlossen und mit ihm verbunden. Auch Hüttlingen war nicht weit davon weg. Erstmals wieder fährt man auf dem Limesradweg durch viel bewohntes Gebiet, was ja nicht oft der Fall ist!
Über Feldwege geht es schließlich nach Rainau. Hinter Rainau befindet sich ein See. Leider wollte mein Kollege an diesem See schnell vorbeifahren. Ich mochte den aber sehr.
Einmal bin ich ja eine Kocher-Jagst-Radweg-Etappe gefahren und habe ihn schon einmal besucht. Ich kannte ihn schon. Für mich ist der ein wirkliches Highlight am Radweg.
Stausee-Rainau-Buch heißt der See. In der Nähe ist auch das Römer-Kastell Rainau-Buch, also auch hier gibt es wieder einen klaren Römer-Bezug.
Es blieb weiter trüb. Richtig regnen tat es aber nicht mehr. Es folgte Schwabsberg an der Jagst und nachdem man nach rechts abgebogen ist.
Man befindet sich jetzt wieder auf ruhige Radwegen und fährt durch ruhige Dörfer.
Zwischen Schwabsberg und Dalkingen gibt es eine weitere Ausgrabung. Hier befindet sich ein Limestor, das in futuristischem Glas eingepackt ist. Das kann man auch besuchen, wenn man möchte.
Nach Dalkingen folgt Röhlingen. Dort findet man auch wieder einen Holzturm vor, der einen Limesturm darstellen soll.
Es wird jetzt wenig spektakulär. Die Landschaft ist vor allem von Landwirtschaft und Wirtschaftswegen geprägt. Leicht hügelig ist es, aber nicht zu arg.
Pfahlheim, Halheim, Stillau, Dambach und Strambach folgen noch. Alles diese Mini-Orte liegen in Baden-Württemberg. Nach Strambach überquert man schließlich die Grenze nach Mönchsroth.
Mönchsroth ist der der erste Ort auf dem Limesradweg in Bayern. Wir hatten nun noch zwei Etappen vor uns und konnten in einem schönen großen Landgasthof mit Namen Felsenkeller nächtigen. Das Essen war auch vorzüglich!