Nachdem ich am Vortag den Saar-Radweg gefahren war, sollte es nun am nächsten Tag sogar schneien! Und das im April: Naja, der macht halt was er will… Ich wollte an diesem April-Tag den Maare-Mosel-Radweg fahren.
Handschuhe hatte ich nicht dabei. Ich dachte, dass man die vielleicht im April gar nicht mehr braucht. Dem war aber nicht so. Ich war zu kalt angezogen. Das versuchte ich dann einfach durch schnelles Fahren auszugleichen.
In Wittlich, wo ich übernachtet hatte, ging es noch. Aber ich musste den Berg hinauf gefahren werden, um in Daun zu starten. Denn am Maare-Mosel-Radweg gibt es einen Shuttle-Bus extra für Radfahrer.
Dieser Shuttle-Bus ist ziemlich praktisch. Das Rad wird auf einem Anhänger transportiert – man selbst sitzt im Bus. Was aber ein bisschen negativ war, dass hinterher mein Rad voll von Dieselfeinstaub war. Ich hoffe mal, dass in den nächsten Jahren auch hier Elektrobusse eingesetzt werden. Für die Steigungen ist das natürlich alles nicht so einfach.
Denn von Wittlich nach Daun geht es heftig bergauf. Ich fuhr bis an die Endhaltestelle. Man kann aber auch eine Haltestelle früher, am Bahnhof, aussteigen. Denn dort direkt beginnt der Maare-Mosel-Radweg.
„Downhill“ von Daun herunter nach Wittlich
Der Bahnhof in Daun existiert aber nicht mehr als Bahnhof. Denn die Bahntrasse wurde ja aben durch diesen Radweg ersetzt! Man fährt ständig an alten Bahnsignalen, Bahnhöfen und alten Lokomotiven vorbei. Zuweilen fühlt man sich als Radler wie ein Zug! 🙂
Allerdings existiert das Bahnhofsgebäude noch und davor befindet sich ein sehr bunter Zug, der wohl auch aktiv genutzt wird. Man startet direkt hier und fährt vom Bahnhofsparkplatz auf einen reinen Radweg. Dort wo sich eben früher die Bahntrasse befand. Es geht dann erstmal über eine Brücke, wo man einen fantastischen Blick über Daun hatte.
Dankenswerterweise regnete es nicht mehr. Bzw. es hatte geschneit, so eine Art Schneeregen! Ein bisschen des Schnees lag sogar am Wegesrand, aber es hielt sich dann doch in Grenzen.
Nach dem fantastischen Blick auf Daun geht es sogar einige wenige Kilometer leicht bergauf, was man so gar nicht vermuten würde, da der Großteil des Weges bergab führt.
Insgesamt verliert man deutlich mehr Höhenmeter als man gewinnt.
Der Radweg fährt an 3 Seen vorbei, die man aber vom Weg aus nicht sieht. Es geht bis nach Schalkenmehren. Dennoch ist es hier sehr ruhig und schön zu fahren.
Ein Highlight ist die Lok, die am Bahnhof in Schalkenmehren ausgestellt ist. Der alte, nicht mehr funktionstüchtige Bahnhof ist dazu ein schöner Platz mit alter Signalanlage, wo man Rast halten kann. Heute aber war es kalt. Ich wollte bald weiterfahren.
Hinter Schalkenmehren ist der höchste Punkt der kompletten Radstrecke erreicht und es geht nur noch bergab. Nach dem Ort folgt etwas fernab des Radwegs der schöne See Sangweiher. Diesen schönen See habe ich kurz besucht.
Er liegt im Naturschutzgebiet und bildet Eine kleine Ruheoase nicht weit von der Straße entfernt. Die A1 führt hier durch die Vulkaneifel.
Den Namen Vulkaneifel hat die Region übrigens daher, weil die Region sich durch Vulkanaktivitäten in ihrer Geschichte ausgezeichnet hat. Sie liegt in der Eifel und hatte eben Vulkane. Es gibt hier die sogenannten Eifelmaare. Das sind trichterförmige Mulden, in denen sich Wasser ansammeln kann und die Seen bilden können. Ein solcher Eifelmaar ist auch der Sangweiher
Nach Schalkenmehren folgt eigentlich lange kein Ort mehr. Man fährt nur an welchen vorbei, berüht ihre Siedlungsgebiete aber nicht. Der Radweg ist aber hier sehr schön. Auf dem Asphaltweg ist es super einfach zu fahren und man hat eine weite Landschaft vor sich. Erst in Gillenfeld ist man schließlich wieder in einem Siedlungsgebiet. Hier gibt es auch Übernachungsmöglichkeiten, die auf Radfahrer und Wanderer ausgerichtet sind.
Es folgt ein Stück Wald nach Gillenfeld. Der nächste Ort nach dem Wald heißt dann Eckfeld.
Nach dem Bahnhof Plein mit entsprechendem schönen Rastplatz dazu folgt dann wieder ein langer Tunnel. Dieses Mal ist er 585 Meter lang und heißt einfach Pleiner Tunnel.
Das besondere an diesen Tunneln (es gibt mindestens 2 auf dem Radweg soweit ich mich erinnere) ist, dass hier auch Fledermäuse leben. In den alten engen Bahntunneln haben sich also auch die schönen Tiere breit gemacht und einen Lebensraum gefunden.
Das Wetter war jetzt übrigens viel klarer. Einige Wolken hatten sich verzogen, so dass die Sonne herauskam. So hatte ich bei der nun folgenden Brücke einen tollen Blick auf sehr viel Wald, der sich weit über die Landschaft zog.
Es ging jetzt nochmal richtig bergab. Man kam bald in die schöne kleine Stadt unweit der Mosel, nach Wittlich hinein.
Das flache Maare-Mosel-Radweg von Wittlich nach Bernkastel-Kues
Wittlich ist eigentlich gefühlt die erste richtige Zivilisation nach Daun, die einen auf dem Maare-Mosel-Radweg begrüßt. Nicht das anderswo nicht auch Menschen leben. Aber man hat das Gefühl jetzt hat man ein Stück geschafft und ist in stark besiedeltem Gebiet.
Wittlich ist aber auch nicht groß. Man fährt etwas durch die mit kleinen Straßen versehene Altstadt und es folgt schon bald der Busbahnhof. Das war der Busbahnhof, von dem aus ich heute morgen gestartet bin.
Anschließend kommt man schnell aus der Stadt wieder heraus. Man kommt an Wengerohr vorbei, einem Stadtteil von Wittlich.
Nach dem Überfahren der Brücke über die B50 ist man dann bei Platten und fährt entlang der Lieser, einem Nebenfluss der Mosel.
Es geht an einem schönen Flussradweg über Fahrradwege und durch leicht bewaldetes Gebiet.
Der letzte Ort vor der Mosel ist dann noch Maring-Noviand, was auch ein Weinort ist. Hier ist eigentlich fast jeder Ort ein Weinort. In Maring-Noviand wird man mit dem Schild der Weinkönigin begrüßt.
Anschließend geht es dann zur Mosel. Der offizielle Moselradweg, den ich im Jahr 2017 gefahren bin, der allerdings führt auf der anderen Moselseite entlang. So war es aber schön für mich, dass ich auch diese Seite kennenlernen durfte.
Bernkastel-Kues schließlich ist ein historischer und wichtiger Weinort an der Mosel. Die Stadt besticht durch Fachwerkhäuser, eine schöne enge Altstadt und sie befindet sich auf beiden Seiten der Mosel.
Hier verblieb ich noch eine Weile, aß etwas Leckeres und trank natürlich einen schönen Moselwein (einen Riesling). Anschließend ging es wieder in mein Hotel in Wittlich.