Eigentlich führt der Radweg Alte Salztraße noch über Lübeck hinaus nach Travemünde. Als ich ihn in diesem Jahr im Herbst fuhr (2020), schaffte ich das aber nicht ganz, so dass ich von Lüneburg lediglich in den Norden Lübecks kam.
Da gab es mehrere Gründe dafür. Erstens hatte ich einen kleinen Minidefekt mit meinem Schutzblech, zweitens tat mein Licht nicht richtig und es würde dunkel werden und drittens hätte ich dies letzte Problem nicht gehabt, wenn es einen Zug gegeben hätte, der mich früher von Cuxhaven nach Lüneburg gebracht hätte. Dem war aber nicht der Fall (ich war am Vortag Weserradweg gefahren).
Egal, das Stück zwischen Lübeck und Travemünde kann ich ja später noch einmal fahren.
Was ist denn der Radweg Alte Salztraße für ein Radweg?
Er verbindet erstens zwei ganz wichtige Radweg: Den Elberadweg bei Lauenburg und den Ostseeküstenradweg bei Travemünde.
Dazu sagt der Name schon alles: Er führt an einer alten Handelsstraße entlang, der alten Salzstraße, wo früher zwischen Hansestädten Salz und andere Handelsgüter transportiert wurden.
Von der Topografie her ist er sehr einfach und unproblematisch zu fahren. Über weite Teile geht es an einem Kanal entlang. Vielleicht würden manche sagen, dass er „langweilig“ sein, aber ich finde an solchen monotonen Radwegen wie dem Radweg Alte Salzstraße kann man gut seine Seele baumeln lassen, was ich auch tat.
Von Lüneburg an den Elbe-Lübeck-Kanal nach Mölln
Von Lüneburg nach Lauenburg an der Elbe
Am Bahnhof in Lüneburg ging es für mich so. Erst einmal musste ich den Einstieg des Radwegs finden. Am Bahnhof war er noch nicht ausgeschildert. Doch wenn man durch eine Unterführung in Richtung Stadt fährt geht es rechts hinein in den Radweg. Durchs Wohngebiet und dann gleich in den Wald.
Ich schaute mir aber noch kurz die Altstadt Lüneburgs mit seinen engen Häusern an, genoß das ganze etwas, um dann den Radweg richtig zu starten.
Erstmal kommt man nach dem eben genannten Wald durch ein Wohngebiet, am Kloster Lüne vorbei und dann gleich wieder durch den Wald nach Adendorf.
Diesen Ort streift man aber nur, um dann schließlich via Erbstorf in Richtung des Elbe-Seiten-Kanals zu gelangen. Hier startet der Radweg dann so richtig in seiner kanalartigen Struktur.
Gegenüber von Scharnebeck verlässt man ihn wieder, um dann unmittelbar an ihm entlang zu fahren, um ihn später wieder zu verlassen. Man fährt dann über Felder, aber dennoch weiterhin in Richtung des Elbe-Seiten-Kanals, der bald in die Elbe führen wird.
Bei Echem überquert man ihn dann schließlich, um auf seiner rechten Seite nach Lauenburg an der Elbe zu fahren.
Das Wetter war an diesem Tag im September 2020 übrigens richtig schön, aber eben auch nicht zu heiß. Solches Wetter ist dann immer richtiges Fahrradwetter und da macht es einfach besonders Spaß zu fahren.
Man erreicht nun Hohnstorf, was südelbisch gelegen ist und ein Teil von Lauenburg ist. Man hat von dort einen spektakulären Ausblick auf die Stadt. Die Elbe und die idyllisch aussehende und von Fachwerkhäusern geprägte Stadt ist wirklich ein Leckerbissen am Radweg Alte Salzstraße so wie auch am Elberadweg.
Problematisch war hier nur die Wegweisung. Ich fand sie nicht optimal und mir war nicht klar, wie ich fahren sollte.
Jedenfalls musste ich über die Brücke in Richtung Lauenburg, eine große massive Autobrücke ist das. Aber es gibt einen guten Radweg. Nachdem man diese Brücke über die Elbe überquert hat, kommt eine weitere über den Elbe-Lübeck-Kanal.
Von hier aus kommt man weiter bis in die Innenstadt Lauenburgs, aber da wollte ich nicht hin. Der Elberadweg würde hier weiterführen. Aber es geht nun entlang der Straße weiter.
Von Lauenburg an der Elbe nach Mölln
Man muss jetzt nochmals den Elbe-Lübeck-Kanal überqueren. Das war aber auch wieder von der Beschilderung her unklar. Das könnte besser gemacht werden.
Ab nun hatte ich eine spektulären Radweg vor mir!
Ich würde jetzt nämlich unfassbare 70 Kilometer von hier in Lauenburg bis nach Lübeck fahren. Immer entlang des Kanals! Ich bin schon öfters an Kanälen gefahren, aber an einem so langen, glaube ich, noch nicht.
Zuvorderst fährt man aber ein Stück entfernt vom Kanal übers offene Land und über die Felder. Lanze heißt der erste Ort, kurz vor Dalldorf kommt man wieder ans Wasser und überquert dieses sogleich.
In Güster ging ich noch ein bisschen was einkaufen in einem Tante-Emma-Laden. Auf dem Land gibt es die ja noch!
Bald aber war ich dann schon bei Mölln, was ungefähr die Hälfte des langen Kanals ausmachte. 37 Kilometer war ich da schon hinter Lauenburg – und 32 Kilometer sind es von dort aus noch nach Lübeck.
Radweg Alte Salzstraße von Mölln nach Lübeck (nicht bis ganz ans Ende)
Es passierte hier am Kanal weiterhin nichts Spektakuläres. Man konnte richtig viele Kilometer machen, ballern, wie man neudeutsch sagt.
Von Mölln sah ich nichts. Der Kanalradweg führt nicht direkt durch den Ort. Lediglich ein großer See ist das Highlight hier. Der Elbe-Lübeck-Kanal fließt hier in den Ziegelsee.
Erwähnenswert ist noch, dass der Radweg hier hauptsächlich geschottert ist. Nach Mölln eigentlich durchgehend. Gut also, dass ich ein Gravelbike habe. Mit dem Rennrad würde dieser Radweg wohl keinen Spaß machen.
Nur noch durch Berkenthin kommt man auf dem Radweg bis Lübeck. Die anderen Orte wie Neu-Lankau sind auf der rechten Kanalseite.
Das Wetter trübte sich im Übrigen jetzt etwas ein. Es wurde langsam dunkler. Und es musst so kommen. Kurz vor Lübeck fing es zu regnen an!
Kurz vor Lübeck fährt man übrigens auf recht engem Schotterweg mit Gestrüpp um einen herum, das sieht jetzt gar nicht mehr so wie ein richtiger touristischer Radweg aus! Aber das ist nur ein kurzes Stück so und das kann man auch fahren.
Blöderweise passierte mir noch etwas Doofes. Ich stellte das Rad kurz an eine Stange, um zu fotografieren. Das Rad fiel aber um und das Schutblech verzog sich so, dass es den Reifen blockierte.
Gleichzeitig begann es zu regnen. Ich versuchte alles um das Schutzblech wieder hinzubekommen, mir gelang es aber nicht. Ich bin halt nicht so der Fahrradmechaniker.
Also schraubte ich es ab und verstaute es in meinen Bikepacking-Taschen irgendwie. Es klappte einigermaßen. Im Regen fuhr ich dann nach Lübeck ein, direkt auf das Holstentor. Im schönsten Regen machte ich ein paar Siegerfotos!
Es geht dann weiter durch die Stadt in Richtung Timmendorfer Strand/Travemünde. Ich fuhr noch ein bisschen, merkte aber schnell. Das wird heute nichts mehr. Die Alte Salzstraße blieb noch unvollendet für mich.
Bei Dänischburg/Ikea entschied ich mich, dass ich nicht mehr ans Ziel fahren würde, sondern gleich zu meinem Übernachuntgsort in Israelsdorf, was Teil von Lübeck ist.
Hier musste ich noch mit einem Bus fahren (kostenlos), weil dort gerade die Unterführung gesperrt war. Man kam auf jeden Fall ohne den Bus nicht dorthin.
Deshalb war ich froh über den Bus und auch über ein leckeres Abschlussessen meiner Radtour. Am nächsten Tag würde ich aus dem schönen Norden wieder in den Süden fahren. Irgendwann, das nahm ich mir gleich vor, würde ich das Stück zwischen Lübeck und Travemünde auch noch fahren.