Schwäbischer Alb Radweg: Von Gammertingen nach Ludwigshafen am Bodensee

Die letzte Etappe auf dem Schwäbischer-Alb-Radweg ist eine wunderschöne Etappe. Diese führt einen über das Laucherttal über Sigmaringen am Ende bis an den Bodensee. Von oben hat man auf Ludwigshafen einen tollen Blick.

Damit ist aber nicht das Ludwigshafen am Rhein, sondern der Teil von Bodman-Ludwigshafen gemeint.

Die Etappe bietet mit dem Laucherttal einen schönen, ruhigen Geheimtipp für Fahrradfahrende. Dazu kommt man sowohl am Schloss Sigmaringen, als auch am Schloss Meßkirch vorbei. Historisch-kulturell ist also auch einiges geboten.

Die Etappe war nicht mehr ganz so lang, nur noch 87 Kilometer, so dass ich sicher war: Ich würde bis auf ein paar Kilometer den Schwäbischen-Alb-Radweg geschafft haben werden.

Er ist so wundervoll abwechslungsreich, gleichzeitig anspruchsvoll, aber ein echter Geheimtipp.

Hotel Kreuz in Gammertingen - Schwäbische-Alb-Radweg
Mein Startpunkt war am Hotel Kreuz in Gammertingen für diese Etappe.

Von Gammertingen nach Sigmaringen

Start war im Februar 2022 an einem diesigen Morgengrauen. Es war gar nichts los hier. Ich glaube, in Gammertingen traf ich gar keinen Menschen an. Vom Hotel Kreuz aus fuhr ich auf den nahegelegenen, offiziellen Radweg.

Allerdings verfuhr ich mich erstmal noch kurz, ich hatte ein Schild übersehen. Eigentlich ist es recht einfach: Man muss jetzt immer der Lauchert entlang folgen.

Am Anfang fährt man noch durch die Stadt und die dortigen Wohnanlagen, schnell ist man aber in der Natur. Und die hat es in sich:

Das Laucherttal im Morgengrauen zu fahren, war wirklich wunderschön. Langsam blitzte die Sonne heraus. Überall war noch Raureif zu sehen. Es war zwar kalt, aber sonnig. Diese Ruhe, das kalte Wasser, das man manchmal plätschern hörte und der wunderbare Asphalt-Radweg.

Laucherttal hinter Gammertingen, wunderschön am Schwäbischen-Alb-Radweg.
Laucherttal hinter Gammertingen.

Ich kann diesen Teil des Schwäbischen-Alb-Radweges nur empfehlen. Man folgt der ganzen Zeit neben dem Fluss auch der Bahnstrecke, was es nicht weniger idyllisch macht.

Ein paar Kilometer nach Gammertingen findet man einen See vor, dann kommt schon der erste Ort hinter Gammertingen: Als erstes Hettingen, anschließend Hermentingen.

Beide Orte sind schon etwas größere Dörfer, aber man ist schnell durch. Ich traf dort auch kaum einen Menschen.

Spannend war für mich dann das Stück zwischen Hermentingen und Veringenstadt. Man fährt hier teils durch den Wald auf recht engen Wegen.

Plötzlich erreicht man Veringenstadt und fährt durch einen wirklich schönen Ort mit vielen verschieden-farbigen Fachwerkhäusern. Das Strübhaus fiel mir auf und ein Denkmal über Zuwanderung. Trotz der Schönheit des Ortes: Ich sah hier keinen Menschen.

Richtig schön wird es dann hinter Veringenstadt. Auf einem Asphaltweg fährt man in Richtung Veringendorf. Die Sonne tat ihr Übriges zu der guten Stimmung und teilweise sah man den Fluss glitzern.

Lautertal hinter Hermentingen - wunderschön am Schwäbische-Alb-Radweg
So schön ist das Laucherttal am Schwäbischen-Alb-Radweg.

Veringendorf ist klein. Nach diesem Ort fährt man wieder ein langes Stück direkt an der Bahnstrecke bis nach Jungnau.

6 Kilometer stand auf dem Schild nach Sigmaringen: Da man aber eine Kurve auf dem Schwäbischen Alb Radweg fährt, ist es mehr. Leider ist das aber nicht genau angeschrieben.

Über Bingen und das Laucherttal gelangt man nach Sigmaringendorf an die Donau: Der Rasen entlang des Radwegs ist jetzt etwas trockener, aber immer noch hat man meist einen tollen Radweg unter sich.

Es folgen Freizeit- und Spazierwege, auf denen auch ein paar Spaziergänger waren. Es war ja tolles Wetter.

Ein letztes Mal überquert man die Lauchert, bevor man jetzt zum Donauradweg kommt und so nach Sigmaringen einfährt.

Hier kannte ich mich aus. Den Donauradweg bin ich in dieser Gegend sogar schon öfters gefahren. Ich genoss die letzten 5 Kilometer bis nach Sigmaringen.

Dort wird man mit dem Schloss begrüßt. Ich fuhr kurz in den Ort, um etwas beim Bäcker zu essen. Hier war Fasnet und alles war verziert, es liefen auch verkleidete Leuter herum. Eine lustige Zeit, um zu radeln.

Nach diesem kleinen Abstecher in die schöne Innenstadt Sigmaringens ging es wieder zur Donau zurück.

Schloss Sigmaringen - Schwäbischer-Alb-Radweg
Schloss in Sigmaringen.

Von Sigmaringen nach Ludwigshafen an den schönen Bodensee

Von Sigmaringen und seinem Schloss aus geht es nun wie am Donauradweg entlang. Man konnte an diesem schönen Sonntag die Donau richtig genießen.

Einiges war auch los, da das Wetter einfach top war. Doch man folgt auf dem Schwäbische-Alb-Radweg an dieser Stelle dem Donauradweg nicht lange.

Es geht bis zum Kloster Inzigkofen. Dann verlässt man die Donau wieder. Bis dahin hat man einen tollen asphaltierten und flachen Radweg.

Anschließend wird es ansteigend. Es geht jetzt links weg und man fährt durch Inzigkofen.

Auch hier waren viele Familien und Spaziergänger unterwegs. Erst wenn man den Ort verlässt, wird es wieder ruhig.

Es geht erst noch bergauf, doch nach einem kurzen Stück hat man eine rasante Abfahrt nach Vilsingen.

Es folgt Engelswies, das man lediglich streift, durch einen Waldweg und zuletzt entlang dee Schienen gelangt man nun nach Messkirch.

Auf der geraden Hauptstraße fuhr ich schließlich durch Messkirch. Ich war mir gerade nicht sicher, ob ich an dem Schloss, das ich von einem vorigen Besuch kannte, überhaupt noch vorbeikommen würde.

Doch es war so: Man biegt rechts weg von der Hauptstraße, es folgt ein Anstieg und dann würde man wieder links fahren. Rechts war die Altstadt Messkirchs und das imposante, weiße Schloss.

Schloss Messkirch - Schwäbischer-Alb-Radweg.
Messkirch – das markante Schloss.

Da ich noch Zeit hatte und außerdem dies ein Highlight der Tour ist, besuchte ich es kurz. Es ist groß und darin ist unter anderem das Martin-Heidegger-Museum untergebracht.

Ich verweilte dort kurz. Die Innenstadt von Meßkirch ist auch recht nett. Für mich ist die Stadt das Tor zum Bodensee, wenn man vom Norden kommt.

Ich fuhr zurück zur Kreuzung. Es ging dann auf dem regulären Weg weiter. Man fährt erstmal eine Abfahrt hinunter, die recht rasant ist. Dabei hat man einen tollen, weiten Ausblick.

Als nächstes gelangt man nach Unterbichtlingen, wo sich ein weiteres kleines Highlight befand:

Dort war an einem Bauernhof ein kleines Häuschen. Dort konnte man regionale Lebensmittel kaufen. Das finde ich als Radwanderer echt immer gut.

Eierhäuse in Unterbichtlingen - Schwäbische-Alb-Radweg
Lebensmittel-Häusschen bei Unterbichtlingen.

Nun ging es weiter: Es geht nicht mehr so stark bergab, aber man kommt jetzt auf eine kleine Seenlandschaft zu. Im Sonnenlicht sahen die Seen sehr idyllisch aus.

Hinter den Seen, kurz nach einem ehemaligen Bahnhof, verfuhr ich mich gar kurz. Ich landete irgendwie auf der Straße nach Schwakenreute. Dabei musste ich nach links. Ausgeschildert war alles, es war Verpeiltheit.

Es folgte eine Fahrt nach Zoznegg. Über die Straße geht es jetzt nach Winterspüren. Obwohl es weitestgehend bergab in Richtung Süden geht, musste ich doch bei Zoznegg etwas hinauf.

Von Winterspüren geht es nochmal in die Natur. Markanter Punkt war dabei so ein Pferdedorf bei Unterlaubegg.

Doch Achtung: Hier kommt man lediglich vorbei und fährt nicht durch wie ich es fälschlicherweise zuerst getan hatte.

Gärten bei Unterlaubegg - Schwäbischer-Alb-Radweg
Bei Unterlaubegg…

Die letzten Kilometer verlaufen dann hauptsächlich auf der Straße. Man fährt bergab, die natürliche Topografie von der Schwäbischen Alb runter zum Bodensee.

Dann plötzlich: Es erscheint einem ein spektakulärer Blick auf Ludwigshafen (siehe Titelbild) und den Bodensee. Wunderbar sah das aus!

Ich musste nur noch abfahren. Vorsichtig wie immer näherte ich mich Ludwigshafen.

Man kommt dann auf die Hauptstraße und schließlich am Bahnhof raus. Dort endet der Schwäbische-Alb-Radweg.

Ich fuhr noch ans Ufer, genoß die Abendsonne. Wirklich schön war es hier. Einige Leute waren an diesem sonnigen Wintertag unterwegs.

Sogar blieb mir noch Zeit, einen Döner zu kaufen und das Kunstwerk mit den nackten Politikern zu begutachten, das dort hängt.

Ludwigshafen am Bodenseeradweg - Schwäbischer-Alb-Radweg. Mit Sonne und Gravelbike.
Abendsonne in Ludwigshafen.

Am Ende verabschiedete ich mich von einem echten Stück Baden-Württemberg: Dem abwechslungsreichen Schwäbischen-Alb-Radweg.

4 Gedanken zu „Schwäbischer Alb Radweg: Von Gammertingen nach Ludwigshafen am Bodensee“

  1. Hallo Markus,

    das sieht wirklich nach einer wunderschönen Strecke aus.
    Da ich leider nicht ganz so fit bin, würde ich diese vielleicht mal mit meinem E-Bike in Betracht ziehen. Gibt es denn die Möglichkeit die Route auf Komoot zu finden oder einzustellen?

    Ich kenne mich in diese Richtung leider nicht zu gut aus, daher wäre eine vorgefertigte Route ideal.

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  2. Hallo Markus,
    stolpere soeben über deinen Bericht Gammertingen-Ludwigshafen (Bodensee) und lese immer vom schönen Lautertal. Leider ist das falsch, denn von Gammertingen nach Sigmaringen fährt man (im ebenfalls schönen) LAUCHERTTAL:
    Das Lautertal ist Nähe Münsingen, ab Offenhausen (Quelle) in der Nähe vom Landesgestüt Marbach und fließt in Richtung Donau um als Große Lauter zwischen Ober,- und Untermachtal zu münden.
    Aber auch die Lauchert mündet in die Donau, allerdings in Sigmaringen.
    Nicht’s für ungut und freundliche Grüße
    Dieter Müller

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    • Hallo Dieter,

      danke für die Korrektur, ich habe das eben verbessert! Das stimmt, ich hatte das echt falsch auf dem Schirm und du hast natürlich recht.

      Viele Grüße,
      Markus

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