Bei dieser Etappe des Schwarzwald-Panorama-Radwegs freute mich am meisten auf das Ziel (oder auch auf die paar Kilometer davor). Denn der Titisee und das ganze Gebiet drumherum sind wirklich etwas sehr Schönes und Besonderes.
Nicht nur im Winter kann man hier skifahren gehen – im Sommer macht es auch echt Spaß hier wandern oder eben radzufahren. Jetzt war es zwar März, aber auch da ist es schön zum Titsee zu fahren.
Doch erst einmal war in Schramberg mitten im Nirgendwo. Hier kannte ich mich noch nicht so gut aus. Mein nächstes Ziel, das ich kennen würde, war Villingen-Schwenningen. Von dort aus war der Weg dann klar in Richtung Titisee-Neustadt gerichtet.
Obwohl ich übrigens am Ende eines anstrengenden Tages nicht direkt am Titisee landete, weil ich eine kleine Abkürzung fuhr, ist es hier mit den vielen Schwarzwaldhöfen besonders schön. Mein Übernachtungsziel an diesem Tag war Titisee-Neustadt.
Auch wenn vielleicht nicht genau Schwarzwald-Panorama-Radweg war das zumindest der Schwarzwald-Radweg. Als ich den Südschwarzwaldradweg im Jahr 2018 fuhr, da war ich damals direkt am Titisee (man findet unter dem Link auch ein Bild vom See).
Von Schramberg nach Villingen-Schwenningen
Von Schramberg nach Königsfeld
In Schramberg-Sulgen ist man erst wieder einmal auf einer Anhöhe. Dort übrigens war mein Übernachtungsort gewesen. Jetzt ging es dann wieder richtig los!
Zuerst kommt man an einem Wasserturm vorbei und darf dann endlich einmal leicht abwärts fahren bis man in Hardt landet. Hier fährt man lediglich durch ein Wohngebiet. Ich nahm vom Ort nicht viel wahr. Das nächste Ziel ist dann Königsfeld im Schwarzwald.
Um dort hinzugelangen ging es erstmal den Berg hinab und dann wieder ein paar Kilometer hinauf. Man war weiterhin auf Wirtschaftswegen, aber irgendwie wurde es hier schon schöner. Ich weiß nicht, woran das liegt. Vielleicht an den Bauernhöfen. Auf jeden Fall fühlte ich mich wohl. Vielleicht war es auch nur der Sonnenschein.
In Königsfeld war es ob der beginnenden Coronakrise (bald würde der Shot-Down sein man würde gar nicht mehr touristisch radfahren dürfen) jetzt schon richtig ruhig. Im Bäcker, ich kaufte mir eine Kleinigkeit zum Frühstück, sagte man, das nicht mehr viel los sei. Die Bürgersteige waren hochgeklappt.
Von Königsfeld nach Villingen-Schwenningen
Nach dem kleinen Schwarzwald-Kurort ging es wieder raus über Wirtschaftswege nach Villingen-Schwenningen. Nur Mönchweiler ist hier noch dazwischen.
Villingen-Schwenningen besteht ja aus zwei Teilen: Dem badischen Villingen und dem württembergischen Schwenningen. Ich selbst fuhr jetzt durchs badische Villingen, so dass ich vom Neckar ein Stücklein entfernt war.
So hatte ich Villingen noch nie gesehen. Man fährt hier ein Stück an der Stadtmauer vorbei. Der Bahnhof ist jetzt nicht weit weg, aber irgendwie war das doch eine andere Perspektive. Eigentlich sagt man ja, dass Villingen jetzt nicht so schön wäre, aber so mit der Stadtmauer ist das doch wirklich richtig nett. Ein schöner Ort, um radzufahren (trotz zu viel Verkehr, aber es gab Radwege).
Von Villingen-Schwenningen nach Titisee-Neustadt
Von Villingen-Schwenningen nach Bräunlingen
Nun war ich langsam richtig im Südschwarzwald angekommen. Das Ziel war jetzt weiter gen Süden zu fahren und dann nach Westen in Richtung Titisee-Neustadt abzubiegen.
Zwar würde ich an Donaueschingen knapp vorbeikommen, aber nicht durch die Stadt hindurch. Also würde ich den Donauradweg auch nicht berühren können.
Erst mal geht es bergauf bis Rietheim und dann weiter ins schöne Brigachtal. Hier fährt man an einem Radweg entlang der Bahnstrecke. Dieser Radweg ist recht schön und schnell.
Dort kommt erst der Bahnhof von Kirchdorf, dann der von Brigachtal selbst. Hier entlang führt auch der Fluss Brigach, der später in Donaueschingen zur Donau wird.
Dann in Beckhofen, einem kleinen Weiler mit Bauernhöfen biegt man ab in Richtung Wolterdingen. Es geht nun erst recht heftig den Berg hinauf. Das war an der Stelle irgendwie anstrengend. Ich war auch nicht so superfit.
Doch irgendwann kommt der Wendepunkt und bis Wolterdingen geht es bergab. Man überquert den Gewerbekanal und über schöne Wirtschaftswege, die mit Wiese und Wald gesäumt sind, geht es nach Bräunlingen.
Diesen Ort kannte ich schon von einer Tour aus 2018. Ein Schwarzwald Radweg, den man auch bei den unterschiedlichsten Touren besuchen kann. Bräunlingen ist ein schöner mittelalterlich geprägter Ort mit einem Turm mit Mühlentor. Das ist das Wahrzeichen dieses schönen kleinen Ortes. Hier kann man sich auch mal hinsetzen, ausruhen und gerne etwas von den Bäckern hier besorgen.
Von dort aus geht es durch ein Wohngebiet raus über einen Radweg, an dem einen Kühe begrüßen. In Waldhausen muss man sich dann entscheiden, ob man unterhalb des Kirnbergsees entlang fährt oder überhalb des Kirnbergsees.
Von Bräunlingen nach Titisee-Neustadt
Das letzte Mal (2018) bin ich unterhalb des Sees entlang gefahren. Hier fährt man über Asphalt, aber eben auf der Straße entlang. Oberhalb des Sees geht es durch den Wald. Das ist gemütlicher, aber man braucht dann auch das passende Fahrrad (was ich aber mit meinem Reiserad habe).
Dieses Mal fuhr ich aber oberhalb – so ist auch der offizielle Schwarzwald-Panorama-Radweg beschilder. Man kann dann (etwas ab vom Weg) auf den schönen Kirnbergsees blicken.
Der Radweg um den See ist dennoch ansteigend. Das Ziel ist der kleine Ort Unterbränd. Hier verlässt man schließlich den Wald und fährt kurz durch den kleinen Ort. Am Ende der ersten Straße durch Unterbränd steht dann eine schöne Kirche und da biegt man dann links ab, fährt raus aus dem Ort und anschließend geht es dann rechts wieder in den Wald.
Jetzt kommt eine lange, gerade „Waldautobahn“, aber eine, die eben nur für Fahrräder ist oder Spazierer. Diese ist fast 8 Kilometer lang und führt nur geradeaus. Man könnte denken, dass diese langweilig ist, ich finde, dass sie eine Herausforderung ist.
Denn diese geht die ganze Zeit leicht bergauf und man fährt hier von 800 auf über 1.000 Höhenmeter. Dazu sah man noch Schnee auf dem Weg, es wurde immer kälter. Jetzt muss man nach rechts und fährt nach Auf dem Höchst. Jetzt dachte ich, ok, jetzt ist dann mal gut, jetzt bin ich dann oben. Doch dem war nicht so.
Nach Auf dem Höchst fährt man weiter bergauf bis Höchstberg. Das ist dann wirklich der höchste Punkt. Ich hatte es endlich geschafft und war echt platt. Schließlich ist es hier auch kalt. Ich freute mich schon auf die Wärme, die man wieder erleben durfte, wenn man bergab fahren würde.
Jetzt kommt die Abfahrt und ich zog mich mal an. Ich habe ja immer eine Jacke dabei und so eine Abfahrt im März über 1.000 Höhenmeter, da holt man sich halt schon einmal schnell eine Erkältung.
Bei der Abfahrt hatte man wirklich romantische Idylle vor sich. Die ganzen Schwarzwald Höfe, diese mag ich sehr. Hier kann man auch einkehren oder „Ferien auf dem Bauernhof“ machen etc. Der Tourismus ist sehr wichtig für die Gegend (umso schlimmer, dass jetzt während der Coronakrise alles dicht ist, ich hoffe die Betriebe überleben).
Die Abfahrt ist wirklich lang, aber auch wirklich toll. Hier in der Gegend war ich noch nie. Am Ende kam ich dann in Titisee-Neustadt an. Hier war die Abfahrt zu Ende – und man ist irgendwie in einer ganz anderen Welt.
Ich hätte jetzt noch zum Titisee fahren können und wäre dann wieder in Titisee-Neustadt herausgekommen – man kann hier eine Schleife fahren. Da aber meine Unterkunft ohnehin in Neustadt war, hatte ich jetzt keine Lust zum See zu fahren. Zumal ich diesen dann lediglich im Dunkeln sehen konnte, also gar nicht.
Nun hatte ich es geschafft! Die zweite und von den Höhenmetern her anstrengenste Etappe war das nun. Morgen würde ich dann weitgehend bergab fahren dürfen. Die letzte Etappe war dann sozusagen nur noch Formsache.
Es würde dann weitergehen nach Waldshut-Tiengen. Jetzt war ich im Südschwarzwald und fahre herunter zum Rhein. Mein Schwarzwald-Radweg würde erst hier zu Ende gehen.