Durch den Schwarzwald zu fahren ist immer toll. Dieses Mal sollte es an der Murg entlang gehen. Wir wollten die Tour de Murg fahren (ich war dieses Mal nicht alleine!).
Die Strecke geht fast die ganze Zeit bergab. So etwas bin ich wirklich noch nie gefahren. Ein Radweg, der sich durchs ständige Rollenlassen und durchs reine Landschaft-Genießen auszeichnet.
Man fährt dabei 500 Höhenmeter nur den Berg hinunter! Unfassbar!
Außerdem ist der Weg wirklich superschön. Er führt eigentlich von Freudenstadt nach Rastatt. Heute sind wir allerdings lediglich in Gaggenau gelandet (15 Kilometer vor dem Schluss). Sonst wäre es zu spät geworden wieder mit dem Zug heim zu kommen.
Der Zug, der Murgtäler Radexpress, führt meist nicht weit von der Strecke entlang, so dass man jederzeit einsteigen kann.
Start in Freudenstadt – bis zur historischen Holzbrücke nach Forbach
Von Freudenstadt nach Baiersbronn
Wir stiegen in Freudenstadt aus dem Zug aus und fuhren anschließend direkt raus in die Natur auf den Murgtalweg.
Wir hätten natürlich auch noch auf den größten Marktplatz in Deutschland fahren können, hatten aber keine Lust. Lieber gleich richtig losfahren.
Freudenstadt ist ja bekannt für diesen Marktplatz. Er ist 4,5 Hektar groß und Freudenstadts Wahrzeichen.
Jedoch ging es bei uns gleich raus aus der Stadt. Auf dem Bild oben (mit Siegerpose) seht ihr unseren Startpunkt. Dort ging es gleich sehr heftig den Berg hinunter.
Die Region war früher bekannt als Bergwerkregion. Erz und so Zeug wurde hier meines Wissens abgebaut. Das sieht man noch an bestimmten musealen Gegenständen, die hier so herumstehen.
Nun kam Baiersbronn. Baiersbronn ist die zweitgrößte Kommune Baden-Württembergs. Das ist allerdings kaum bekannt und verwundert auch viele Leute. Denn Baiersbronn kennen nur die wenigsten, sofern sie nicht aus Nordbaden sind.
Dazu muss man sagen, dass sie die flächenmäßig die zweitgrößte Kommune Baden-Württembergs ist. Direkt nach Stuttgart. Ein Großteil der Fläche Bgehört aber heute zum Naturpark Schwarzwald und ist einfach nur Wald.
Am Ende von Baiersbronn ist dann eine kleine Kneippanlage – ein Kneippfußbad. Dort haben wir kurz angehalten und eine erste Pause gemacht.
Von Baiersbronn nach Forbach
Nun geht es teilweise durch den Wald, teilweise über Feldwege, teilweise an kleinen Dörfern vorbei.
Aber immer ist die Tour de Murg sehr ruhig, idyllisch und geht tendenziell leicht bergab.
Es kommen so Orte wie Hesselbach, Röt, Huzenbach, Schönmünzach und Raumünzach. Alles kleine Schwarzwald-Dörfer. Der nächste größere Ort ist schließlich Forbach.
In Forbach kommt man zuerst durchs Wohngebiet durch und fährt von oben in den Ort hinein.
Forbach hat ein besonderes kulturelles Highlight, eine unglaubliche Sehenswürdigkeit, könnte man sagen. Es ist eine Holzbrücke, über die auch Autos fahren können. Sie hat keinen Mittelpfeiler und ist daher eine Hängebrücke.
Hier an der Holzbrücke verweilten wir kurz und bestaunten das Meisterwerk. Eine tolle Konstruktion! Mit dem Fahrrad sind wir zwar nicht drüber, aber man fährt auf der Tour de Murg direkt an der Brücke vorbei.
In Forbach war auch unsere Pause. Wir genoßen ein sehr gutes badisches Radler – und lauschten dem Dialekt vom Stammtisch nebenan.
Ich interessiere mich ja immer für so regionale Besonderheiten. Der Dialekt war hier zwar irgendwie badisch, aber er hatte auch durchaus schwäbische Elemente.
Also genau dazwischen. Wirklich interessant, wie sich von Ort zu Ort schon das Sprechen verändert – und wohl auch das Lebensgefühl.
Und ich wohne jetzt nicht wirklich so weit weg von Forbach, hatte aber noch nie in meinem Leben mit echten Forbachern zu tun.
Von Forbach bis nicht ganz an das Ende der Tour de Murg: Bis nach Gaggenau
Von Forbach nach Weisenbach
Von Forbach ab Ortsende war dann der einzige relevante Anstieg auf der Tour. Ein Stück geht es hier durchaus ganz schön bergauf.
Doch dieser Anstieg wurde dann gleich wieder belohnt. Nicht nur mit weiterem leichten Bergherunterfahren, sondern auch mit dem Anblick einer wunderschönen Kuh!
Was für ein Kuh-Kunstwerk hier! Diese Kuh-Stelle ist übrigens auch nicht weit von Enzklösterle entfernt. Hier kann man also im Anschluss auch den Enztalradweg fahren, der bis nach Besigheim führt. Besigheim liegt wieder am Neckar – und vom Neckar aus kann man zum Rhein switchen (in Mannheim).
Und da der Rhein in Rotterdam mündet, war es von der Kuh aus also gar nicht mehr weit bis nach Rotterdam. 🙂
Ein kleiner Gag, der aber zeigt, dass die Flüsse und auch die Flussradwege alle miteinander verbunden sind. Und überhaupt alles mit allem verbunden ist.
Von Weisenbach nach Gaggenau
Schließlich folgte noch Weisenbach und von dort aus ist es nicht mehr weit nach Gernsbach. Das letzte Stück ab Gernsbach war dann nicht mehr soo schön wie bisher, da es eben viel befahren ist – und eben auch auf Autostraßen entlang führt.
Dennoch war die Murg und Gernsbach noch eine Augenweide, wie man unten auf dem Bild sehen kann.
Von Gernsbach nach Gaggenau waren wir dann nicht mehr 100%-ig sicher, dass wir auf dem richtigen Weg wären. Aber irgendwie fanden wir doch nach Gaggenau.
Von dort ging es mit dem Zug zurück nach Tübingen!
Ach ja und übrigens: Man kann auch bis nach Rastatt fahren und landet schließlich direkt auf dem Rheinradweg. Das letzte kurze Stück Murg bin ich neulich auch auf einer Rheinradweg-Etappe gefahren.
Hallo Markus
Wie lang war die gesamte
Strecke des Murgtalradwegs, den du geradelt bist?
Hallo Monika,
ich bin nur bis Gaggenau geradelt was von Freudenstadt aus 50 Kilometer sind. Ca. 15 Kilometer (ich denke es sind sogar weniger) braucht man noch bis Rastatt. Also so um die 65 Kilometer ist der gesamte Radweg lang. Aber meistens bergab und echt wunderschön. Ich plane ihn Ende des Jahres oder Anfang 2021 nochmals zu fahren,
Viele Grüße,
Markus
(Radtouren Checker)