Venedig war jetzt ganz nah – das Ende des Via Claudia Augusta Radwegs rückte jetzt ganz in die Nähe. Ich war froh, es bald geschafft zu haben. Aber ich hatte durchaus noch anstrengende Etappen vor mir.
Auf der 7. Etappe musste ich einen harten Berg nach Praderadego überwinden. Dann war es immer wieder die Hitze, die dafür sorgte, dass ich recht platt war. Aber ich wusste: Ich würde es schaffen.
Am Morgen nach der Ankunft in Feltre schaute ich mir die belebte Stadt noch an, anschließend würde es losgehen. Kilometermäßig war es mit 180–190 Kilometern eigentlich nicht mehr viel. Allerdings war ich nach den Hitze-Tortouren und nicht allzu viel Schlaf durchaus platt.
Die nächsten beiden Etappen waren noch unglaublich vielfältig von der Landschaft her. Neben Alpen-Feeling gab es viel Grün, aber auch historisches war zu sehen wie die wunderbare Altstadt von Treviso. Gleichzeitig hatte man dann wieder richtig harte Berge vor sich wie eben der nach Praderadego, der gerade von den Prozentwerten des Höhenanstiegs mich ziemlich forderte.
Am Ende würde ich dann an einem Campingplatz in Venezia-Mestre ankommen. Dort war sehr viel Tourismus, was ich am Vortag in Susegana gar nicht gemerkt habe. Insofern: Es war auch von der Lautstärke her eine sehr abwechslungsreiche Etappe.
Die bisherigen Blogartikel über die ersten 6 Etappen sind jetzt hier aufgelistet:
- 1. und 2. Etappe: Von Donauwörth nach Lermoos
- 3. und 4. Etappe: Von Lermoos nach Meran
- 5. und 6. Etappe: Von Meran nach Feltre
Von Feltre nach Busche (Cesiomaggiore)
In Feltre war an diesem Morgen Markt, es war viel los dort. Dazu war das Wetter einfach bombastisch. Ich schaute mir die schöne Innenstadt noch etwas an, bevor ich dann richtig losfuhr.
Ich war sogar etwas mutig und fuhr noch ein Stück zurück, da ich einfach nochmals sehen wollte, wie es dort eigentlich aussah.
Gestern hatte ich praktisch um die 25 Kilometer umfahren und war nicht nach Lamon gekommen. Nach Lamon würde ich zwar nicht mehr zurückfahren, aber der letzte Ort auf dem Via Claudia Augusta Radweg war nur 4 Kilometer enternt: Das war Pedavena.
Also fuhr ich dorthin. Der Ort hat eine kleine süße Innenstadt mit ein paar Cafés und einem schönen Fluss, auf den man blicken kann. Leider dürfen Autos mitten durch den Ort fahren, was ihm etwas von seiner Gemütlichkeit nimmt.
Was man aber sagen muss: Der Via Claudia Augusta Radweg ist hier um Feltre deutlich besser ausgeschildert als ein paar Kilometer zuvor. Das machte es mir auch einfacher, den Weg zu finden. Ich vermute einfach, dass die Provinz sich besser um die Radwege-Beschilderung gekümmert hat und/oder sie erst kürzlich erneuert wurde.
Pedavena ist fast nur durch Wohngebiete von Feltre entfernt und fast mit ihm zusammengewachsen.
Nachdem man durchs Industriegebiet gefahren ist, befindet man sich in einem schönen grünen Gebiet. Man folgt im Wesentlichen dem Fluss Torrente Calmeda.
An ihm entlangfahrend kommt man bis in die schöne Altstadt Feltres (zurück). Ich fuhr also durch, genoss noch etwas den Anblick der dortigen Häuser. Ein womöglich altes steinernes Tor gibt es dort auch.
Die Stadt hat nicht komplett enge Gassen, aber sehr viel Platz hat man auch nicht. Insbesondere, wenn dort Markt ist. Sehr viele Kirchen gibt es in Feltre.
Jetzt muss man aus Feltre herauskommen. Die Stadt ist groß, so dauert das noch ein bisschen. Über innerstädtische Straßen, man muss hier genau auf die Beschilderung aufpassen, gelangt man auf einen Anstieg. Es geht also schon richtig los!
Man ist jetzt draußen und fährt entlang einer wenig befahrenen Straße. Etwas Wald umgibt einen kurz, was die Fahrt etwas kühler macht. Das erste Zwischenziel auf der Etappe ist zuerst Villabruna und dann Cesiomaggiore.
Es war unglaublich heiß. Ich war froh, wenn es mal einen Baum gab. Die meiste Zeit fuhr man aber trotz etwas grün unter freiem, blauen Himmel.
Nach dem Anstieg ist man in dem Mini-Ort Cart, der noch zu Feltre gehört. Eine weiße, hohe Kirche befindet sich in ihm und ein paar Häuser.
Mit den Bergen im Blick auf einer Straße fährt man nun nach Villabruna. Der Ort ist jetzt etwas größer, kam mir aber auch verschlafen vor. Immerhin gab es eine Osteria, in der sich ein paar Menschen befanden.
Natürlich gab es auch eine obligatorische Kirche, die auch wieder dünn und spitz war.
Jetzt folgte eine größere Straße, die man nach ein paar hundert Metern in Fianema wieder verließ. Das war eine kleine Siedlung mit herausgeputzten Häusern. Teilweise sah es so aus wie Ferienhäuser. Aber das muss nicht sein. Wohl leben hier nicht die ärmsten Menschen!
Es ging wieder nur bergauf und bergauf und ich hoffte ja, dass ich irgendwann einmal Erholung bekommen würde. Aber diese Etappe war nicht einfach und sie sollte noch heftiger werden.
Man gelangt noch durch Menin, einem kleinen Ort mit einer Mischung aus ganz neuen, verputzten und aber auch alten Häusern, die aus Stein waren. Einen süßen Brunnen gibt es hier ebenfalls, der aber kein Trinkwasser mit sich bringt.
Der Anstieg endet dann erst so richtig in Cesiomaggiore, nachdem man zuvor über Cesiominore gekommen war. Ich war froh, jetzt endlich dort zu sein – ein kleines Zwischenziel.
Der Ort hat wieder solch einen spitzen, hohen Kirchturm. Das ist wohl typisch für die Region. Solche Kirchtürme habe ich in Norditalien schon oft gesehen. An der Kirche kam ich auch vorbei. Ein schöner, wenig belebter Platz begrüßt einen in dem Ort.
Das Besondere an Cesiomaggiore wurde mir erst ersichtlich, nachdem ich eigentlich wieder herausfahren sollte. Die Straßen waren hier nach alten Rennrad-Stars benannt, so wie Fausto Coppi und Gino Bartali (Kenner wissen um deren legendäres Duell). Oder auch Pelissier (Tour-Sieger) und Valetti (Giro-Sieger) waren hier abgebildet.
Ich sah dann auch, dass es hier ein Museum gab. Cesiomaggiore ist offensichtlich ein echter Rennrad-Ort! Ich hatte ja Zeit (zumindest dachte ich das zu diesem Zeitpunkt) und fuhr zum Museum. Das hatte zu, aber ich konnte von außen hineinsehen. Es waren alte Rennräder aufgebaut und an der Wand waren Trikots aufgemalt.
Toll war es hier. Cesiomaggiore muss ich mir merken. Gut, dass der Via Claudia Augusta Radweg genau hier vorbeiführt.
Anschließend geht es etwas Berg-hinunter. Durch eine schöne Wiesenlandschaft fährt man in Richtung Busche, das am Fluss Piave liegt.
Die Straßen sind hier gut asphaltiert und nur selten kommt mal ein Auto vorbei. Man kommt lediglich durch Mini-Dörfer wie Calliol und dann an Pullir vorbei. Theoretisch könnte man auch hier eine Abkürzung nehmen und Cesiomaggiore auslassen. Ich war aber froh, oben gewesen zu sein.
Spektakulär war der Blick auf den Himmel. In den Alpen sieht man das Wetter schon von Weitem. Es türmten sich Quellwolken, die immer dunkler und bedrohlicher erschienen. Hier kam ein Tiefdruckgebiet mit einem absoluten Hochdruckgebiet zusammen.
Bis unten nach Busche schaffte ich es noch. Kurz bevor ich in einem Supermarkt war, fing es heftigst an zu regnen. Das Wetter war also umgeschlagen.
Ich deckte mich jetzt in dem Supermarkt ein, wartete ein bisschen. Von Weitem sah ich noch einen anderen Gravelfahrer. Ich war nicht der einzige Radtourist hier – wenigstens das!
Von Busche nach Praderadego
Nach einem etwas zu langem Warten und einer Pause wollte ich weiter. Busche ist schon etwas größer. Hier findet sich eine große Straße, die man überqueren muss.
Anschließend gelangt man schon zur Brücke, die die Piave überquert. Diese Brücke sah mir aus wie eine Schleuse. Der Blick auf die Piave ist sehr schön. In dem breiten Flussbett war immerhin Wasser, was in dem Hitzesommer nicht überall der Fall war.
Jetzt folgt ein langes Tal, bevor der große Anstieg des Tages ansteht.
Endlich hatte ich mal etwas zu fahren, was einigermaßen flach ist. Der Regen ließ auch schon etwas nach, wobei es weiterhin sehr trüb war. Nichts mehr war übrig von der Hitze, die ich am Morgen erlebt hatte. Aber irgendwann muss es hier eben auch einmal regnen.
Als Nächstes folgen schließlich Ronchena, dann Lentiai.
In Ronchena war an diesem Tag irgendein Sport-Event, es war zumindest ein großes Zielbanner aufgestellt und einige Leute schienen hier trotz des Niederschlag-Wetters unterwegs zu sein.
Über verregnete Straßen, wo es für kurze Zeit keine Siedlungen gibt, fährt man schließlich weiter nach Lentiai.
Ein schöner Ort ist Leniai – mit großem Marktplatz und wieder diesem typisch spitzen und hohen Kirchturm. Auf dem Marktplatz war gar nichts los, was auch dem Regen geschuldet war.
Was man aber sagen muss: Die Beschilderung des Via Claudia Augusta Radwegs ist hier weiterhin astrein. Man findet sich gut zurecht.
Es folgt anschließend nach der Überquerung eines Zuflusses der Piave der Ort Bardies. Das ist dann der Startpunkt des Anstiegs: Jetzt geht es fast nur noch bergauf.
Allerdings war der Beginn durch diesen kleinen typischen italienischen Ort noch einfach. Also relativ einfach, muss man sagen, das gröbste kommt erst später nach dem nächsten Ort Villa di Villa.
Es gibt schon einen stetigen Anstieg, der aber später flacher wird. Über schöne grüne saftige Wiesen gelangt man dann nach Villa di Villa.
Der Ort ist geprägt durch eine enge, kleine Innenstadt. Dort auf diesem geringen Platz war auch noch ein Box-Auto-Bühne aufgestellt. Daneben stand ein Karussell. Hier war wohl eine Art Kirmes gewesen. Jetzt allerdings war alles verwaist, wohl auch wegen des trüben Wetters.
Aber es zeigt sich, dass hier anscheinend eine Gaudi abgehalten wurde. Durch enge Gassen geht es raus aus Villa di Villa und man fährt an einem Sportplatz vorbei, wo ordentlich etwas los war. Hier waren nun die Menschen und Autos standen teilweise im Gras. Hier war wohl ein Fußballspiel gewesen.
Kurz nach Villa di Villa ist man in Tiago angelangt. Es tröpfelte noch etwas und ich wartete jetzt erstmal auf etwas besseres Wetter.
Neben mir war eine Kneipe, aus der laute Stimmen kamen. Vielleicht hatte ich im Endeffekt etwas zu lange gewartet. Aber ich wollte nicht so gerne durchs Gewitter auf den Berg hinauffahren. Mit der Zeit ließ das Tröpfeln und der Regen nach und nach einer langen Pause machte ich mich an den Berg.
Zuerst ging es noch. Es kam sogar gleich um die Ecke eine Abfahrt. Es war sehr bewaldet hier und auf der Straße war auch gar nichts los.
Nachdem ich um eine Ecke gefahren war, folgte dann schließlich der Anstieg. So steil der Abstieg war, der Anstieg sollte noch etwas härter werden.
Jetzt musste ich mich wirklich quälen. Der Anstieg hat richtig harte Rampen drin und manches Mal musste ich sogar kurz absteigen. Ich weiß nicht, ob ich so etwas schon einmal gefahren bin. Man ist hier nicht mehr im absoluten Hochgebirge, aber der Berg hat es wirklich in sich. Ich weiß nicht, wie man da als E-Biker hochkommen soll, ohne sein ganzes Boost-Pulver im Motor zu verschießen.
Steigungen um die 20 % sollen das gewesen sein: Ich war allerdings auch platt, was sein Übriges zur Anstrengung beitrug.
Ganz in der Nähe ist hier das Castello di Zumelle, das ist ein Schloss, das man zu Fuß erreichen kann, aber auch mit dem Auto und Rad. Allerdings führt der Radweg daran nicht vorbei und bei diesen Anstiegen konnte ich mir ohnehin keinen Umweg leisten.
Nach der Fahrt durch den Wald und den starken Rampen wird es etwas weniger steil. Es geht an kleinen Siedlungen vorbei. Für ein kurzes Stück fährt man sogar auf einem Schotterweg, der aber nicht mehr so steil ist, so dass man dort gut weiterkommt.
12 Kilometer ist der Anstieg von Bardies nach Praderadego, aber er hat es eben in sich. Ungefähr 700 Höhenmeter sind hier wohl ungefähr zu absolvieren gewesen.
Es geht weiter viel durchs Grüne. Meist ist man von viel Wald umgeben. So steil ist es am Ende nicht mehr, aber es zieht sich.
Richtig froh war ich, als ich endlich oben war. Dazu auch ein bisschen stolz. Die 700 Höhenmeter waren einfach ganz schön anstrengend und ich war jetzt platt.
Das gute war aber: Jetzt konnte es nur noch bergab gehen. Bis Venedig hat man es absteigend oder eben ganz flach. Nach diesem Berg hatte ich den Via Claudia Augusta Radweg fast schon in der Tasche!
Von Praderadego nach Susegana
In Praderadego war es ganz ruhig. Ich sah dort keinen Mensch. Der Ort ist geprägt durch wenige kleine Häuser, es kam mir hier alles reicht agrarisch vor. Wahrscheinlich arbeiten hier Bergbauern und es gibt auch eine Gaststätte. Außen herum ist alles bewaldet.
910 Höhenmeter steht auf dem Ortsschild. Diese Angabe sieht man aber erst, wenn man wieder aus dem kleinen Ort hinausfährt.
Ich fuhr jetzt etwas den Berg hinunter und kam an einer Gruppe vor allem junger Menschen vorbei, die wohl hier zelten würden. Auch dieser Teil gehört noch zu Praderadego.
Überall waren Italien-Flaggen, was das wohl zu bedeuten hatte? Meine Recherchen anschließend ließen vermuten, dass es sich hier tatsächlich um eine Jugendgruppe des italienischen Militärs handeln müsste. Interessant, hier oben werden sie also ausgebildet.
Der Abstieg war auch ein Abenteuer. Zuerst gab es noch Bäume, dann kommt man an einer Zone vorbei, wo man vor allem harten Fels um sich hat.
Es ist wirklich spektakulär hier: Einerseits muss man schauen, dass man gut um die engen Kurven fährt. Es gab ein paar Autos, die auf diesen engen Straßen recht schnell fuhren. Andererseits hat man einen beeindruckenden und weiten Ausblick. Wenn ich mich nicht täusche, dann konnte ich von hier bis ans Meer sehen. Ein Anblick, an dem ich mich nicht sattsehen konnte.
Neben der Faszination für den Anblick und auch die enge Straße, die teilweise direkt am Fels vorbeiführte, hatte ich aber auch richtig Respekt. Denn es windete ganz oben ziemlich stark und ich musste mich sehr auf die mittelgut asphaltierte Straße konzentrieren.
Man überwindet auf 8 Kilometern wieder um die 600-700 Höhenmeter. Am Ende wird es dann etwas flacher und man gelangt nach Valmarena. Das war auch wieder so ein idyllischer, italienischer Ort. Es begrüßt einen wieder eine typische spitze italienische Kirche.
Man findet dort alte schöne wenig verputzte Häuser aus Stein vor. Auf einem Bild war militärisches Gerät, eine große Kanone, von vor 100 Jahren oder so abgebildet. Was das bedeuteten soll? Ich weiß es nicht.
Durch den anstrengenden Start auf der Etappe, den Regen und teilweise etwas Trödeln hatte ich viel Zeit verloren. Nach Susegana waren es jetzt immer noch 22 Kilometer – von Valmarena aus betrachtet.
Dazu war die Schwierigkeit, dass der Radweg jetzt nicht mehr so gut ausgeschildert war. Es gab zwar schon noch Beschilderung, diese war mir aber etwas zu spärlich und teilweise auch unklar.
Hinter Valmarena folgt direkt anschließend Follna, das größer ist. Dort gab es auch Restaurants und es war etwas belebt. Die Leute aßen gerade Abend.
Die Häuser hatten hier verschiedene helle Farben, dieses Mal hatte der Kirchturm eine andere Form, nämlich war sie eckig und nicht so spitz. Eine große Straße führte durch den Ort, auf der fuhr ich gerade. Dann biegt man nach links ein.
Man kommt endlich auf einen Radweg und kurz hinter Follna bog ich dann rechts ein, um auf einen kurzen Schotterabschnitt zu kommen.
Der währte aber nur kurz, man kommt auf die Straße nach Premaór. Dort war leider der Radweg unklar ausgeschildert. Mit der Online-Karte fand ich aber den Weg, man fuhr jetzt wirklich Straße. Diese war hier wenig befahren, nach Premaór kommt Borgo Chech und schließlich landet man auf einer großen Hauptstraße.
Leider fand ich an der Abbiegung zur Hauptstraße kein Schild. Es geht aber auf dieser großen Straße weiter. Hier war jetzt auch viel Feierabendverkehr unterwegs.
Die Straße ist hier entlang von Feldern und kleinen Siedlungen gebaut. Ein echter Radweg hier wäre nicht schlecht.
So verpasste ich dann die Einfahrt nach Solighetto und fuhr an dem Ort auf der Hauptstraße vorbei. Es gab zwar ein Schild, aber eben ohne Via Claudia Augusta Radweg-Logo, also fuhr ich daran vorbei.
Die Stadt Solighetto erlebte ich von der Hauptstraße aus, wo der Verkehr aber jetzt etwas nachgelassen hatte. Schließlich erreichte ich eine Brücke (eigentlich hätte ich diese nicht überqueren müssen, wenn ich richtig gefahren wäre) und landete wieder auf dem korrekten Radweg.
Jetzt war man weg von der Hauptstraße und es waren nur noch 8 Kilometer bis Susegana. Jetzt geht es nochmal bergauf. Nach diesem durchaus nicht allzu langen, aber in meinem Zustand schon sich heftig anfühlenden Anstieg war ich in Collalto. Dort gibt es auch eine Burg, die man sehen kann: Castello die Collalto heißt sie. Ein kleines Highlight zum Abschluss.
Ich sah dann ein Schild, das mich nach rechts führen sollte. Aber auch dort wieder war der Via Claudia Augusta Radweg nicht klar gekennzeichnet. Aus pragmatischen Gründen fuhr ich dann geradeaus. Ohnehin dämmerte es schon und geradeaus würde ich auf der asphaltierten Straße nach Susegana kommen.
Viele Wege führen nach Susegana! So war ich zwar die letzten sieben Kilometer nicht auf dem richtigen Radweg, aber ich war wenigstens schnell.
Im Dunkeln kam ich dort an. In einem schönen Appartment mitten in der Innenstadt konnte ich übernachten.
Ich besorgte mir etwas außerhalb noch etwas Sushi und so hatte ich einen leckeren kulinarischen Abschluss, auch wenn es dieses Mal kein italienisch sein sollte.
Ein Highlight war noch: Ich hatte zwar viel getrunken, aber man merkte einfach, dass mir die Elektrolyte (oder wie das heißt) fehlten. Um die Ecke gab es einen Getränkeautomaten. Barfuß im nächtlichen Regen lief ich zu ihm und holte mir ein Wasser. Dieses Barfuß-im-Regen-Laufen war irgendwie toll! Ich schlummerte jedenfalls dann gut.
Von Susegana nach Treviso
Heute war die letzte Etappe zu fahren und ich war froh, dass es bald vorbei war. Ich hatte mir noch einen Tag freigenommen, um Venedig anzuschauen. Darauf freute ich mich auch. So ganz ohne Fahrrad durch diese historische Stadt zu spazieren war das Ziel. Denn in Venedig sind Fahrräder grundsätzlich verboten.
Doch der Reihe nach: In Susegana besorgte ich mir am Morgen noch ein paar Leckereien beim örtlichen Bäcker. Die Stadt hat einen schönen großen Platz in der Mitte, der auch am Morgen schon etwas aufgeheizt war. Die Leute saßen vor dem Bäcker unter Schirmen.
Ich fuhr noch etwas zurück, um das Castello di san Salvatore noch zu sehen. Das ist eine Burg unmittelbar vor Susegana. Ich hätte sie auf dem „richtigen“ Radweg sehen können.
Hier sah ich auch ein Schild des Radwegs München-Venezia, der auch durch Susegana führt. Aber irgendwie anders als der Via Claudia Augusta Radweg. Am Ende sollten sich beide Radfernwege aber in Treviso treffen.
Nach Santa Lucia di Piave war der Weg von Susegana noch ganz eindeutig und ich fuhr genau dorthin. In Santa Lucia di Piave war am Morgen auch schon etwas los und die Sonne brutzelte schon wieder heftig. Die heutige Flachetappe hatte es also von Steigungen nicht mehr in sich, aber eben von der Sonne her.
Nun war das Problem wieder die Beschilderung. Hinter Santa Lucia di Piave führte auf einmal ein Schild nach links, das hatte ich so nicht auf dem Schirm. Allerdings war das mit dem offiziellen Logo gekennzeichnet. Also entschied ich mich, dort entlangzufahren. Es stand dort „Cimadolmo“, das war in den Plänen, die man in Deutschland so bekommt, nicht vermerkt. Hätte ja auch sein können, dass diese eben falsch sind.
Doch diese Beschilderung sollte sich im Folgenden nicht bestätigen. Zwar gab es noch ein Schild, aber kurz vor Cimadolmo war kein Via-Augusta-Radweg-Schild mehr. Man war die ganze Zeit auf einer Straße gefahren, die sehr breit war.
Einige Rennradfahrer waren hier unterwegs. Die überholten mich natürlich knallhart.
Bei dem Kreisverkehr in Cimadolmo entschied ich mich also zurück auf die ursprüngliche Strecke zu fahren. Dazu musste ich erst einmal über die Piave. Diese war komplett ausgetrocknet. Im Flussbett befand sich überhaupt kein Wasser: Klimawandel lässt grüßen.
Ziel war jetzt Vascon und dann Lancenigo. Über Maserada sul Piave gelangte ich dort über wenig befahrene Straßen dorthin.
In Lancenigo war der Via Claudia Augusta Radweg ausgeschildert. Ich frage mich aber echt, wie hier die Routenführung sein soll. Wahrscheinlich war die Route nach Cimadolmo nur eine Alternativroute. Jedenfalls könnte die Routenführung hier einfach klarer sein!
Auf jeden Fall war mir der Radweg ab Lancenigo wieder weitgehend klar. Ich fuhr nochmal ein bisschen zurück, um zu checken, ob die Beschilderung vorhanden war. Und das war sie.
Man fährt hier durch ein schönes Wohngebiet. Einige Villen stehen hier und es gibt dort viele Bäume.
In Lancenigo selbst hat man nur ein kurzes Stück auf der Hauptstraße, bevor man abbiegt und auf eine engere Straße gelangt.
Es geht noch an Industrieanlagen vorbei, aber ansonsten sieht man nicht mehr viel von Gebäuden. Eigentlich geht es auf dieser recht engen und am Rande grünen Straße jetzt schnurstracks auf Treviso zu.
Es folgt das Ortsschild und schon kurz danach umfährt man einen großen Parkplatz. Dann geht es auf einer breiten Straße in Richtung Hauptstraße.
Hier ist gar nichts mehr ausgeschildert, was Via Claudia Augusta Radweg angelangt. Ohnehin scheinen die Schilder hier jetzt aufgehört zu haben. Nur durch das „Centro“ war mir klar, wo ich hinfahren musste.
Nach Treviso führt jetzt eine richtig große Straße. Dort ist auch ein Radweg, was einem die Fahrt einfach macht. Man sieht nun aber wieder Schilder, die auf den Radweg München-Venezia hinweisen.
Ein paar Geschäfte und Restaurants gibt es am Beginn, aber eigentlich ist das eine reine Durchgangsstraße. Jedenfalls ist es schön, dass von einigen Bäumen umgeben ist, die sie wohl vom Wohngebiet abzäunen.
Herauszuheben ist noch ein Platz mit einer Kirche am Beginn der Straße. Sie heißt: Chiesa di Santa Maria del Rovere.
Man kommt nun direkt auf Trevisos Altstadt zu. Ein großes antikes Tor begrüßt einen. Eigentlich muss man jetzt vor dem Tor auf dem Radweg weiter nach links fahren. Aber ich ließ es mir nicht nehmen, Treviso einmal anzuschauen.
Die Stadt selbst hinter der Stadtmauer ist groß. Ich brauchte etwas, bis ich den eigentlichen Kern gefunden hatte, die Gegend um den Palazzo dei Trecento. Doch der hat mich umgehauen. Es ist hier wirklich sehr schön.
Eine Altstadt mit großen historischen Gebäuden und engen Gassen. Dazu viele Restaurants und Menschen, die unterwegs waren. Das hatte viel Charme.
Ein bisschen verweilte ich dort und aß auch etwas. Doch ich wollte bald weiter. Dann fing es aber an zu regnen. Ich setzte mich etwas unter eines der steinernen Gebäude, betrachtete Fahrräder und Menschen.
Von Treviso nach Altino
Nachdem der kurzzeitige Regen in Treviso etwas nachgelassen hatte, fuhr ich jetzt weiter. Zuerst musste ich aus der Stadt heraus und fuhr wieder zu dem Ausgangstor. Leider gibt es an dieser Stelle keine offizielle Via-Claudia-Augusta-Radweg-Beschilderung mehr. Ich hatte gehofft, dass diese bis Altino führt.
Anstatt dessen aber gab es am Ausgang von Treviso gut ausgeschilderte andere Radwege. Dazu muss man die Stadt einmal umfahren.
Die Radwegführung, die in vielen offiziellen Reiseführern und auf Webseiten angezeigt wird, ist aber nicht möglich. Denn sie führt mitten durch ein Krankenhaus. Da darf man aber gar nicht durch, wie mir ein Italiener erklärte. Dort wäre dann auch eine entsprechende Brücke, die man überqueren muss.
Nach der Viale Nino Bixio muss man also nicht nach rechts, sondern nach links fahren, um auf die offiziellen Routen zu kommen.
Dort ist auch alles ausgeschildert. Es gibt mehrere Möglichkeiten nach Venedig zu kommen, z.B. kann man über Jesolo fahren und dann mit dem Schiff nach Venedig.
Oder man fährt über Quarto d’Altino bis nach Mestre. Letzteres tat ich dann am Ende. Ich hatte mir eigentlich vorgenommen über Jesolo zu fahren, aber dafür war es jetzt auch zu spät.
Der Himmel, der gerade noch Regen verbreitet hatte, öffnete sich wieder, so hatte ich eine schöne sonnige Fahrt, die mich ans Ende des Via Claudia Augusta Radwegs führen würde.
Wie gesagt: Nachdem man an Treviso vorbei ist, nicht den Fluss Fiume Sile überqueren, sondern nach links fahren. Dort kommt man weiter.
Außerdem ist hier alles ziemlich gut ausgeschildert (keine Via Claudia Augusta-Beschilderung, aber eben eine andere).
Der Fluss ist jetzt auch wirklich idyllisch. Er schlängelt sich quasi bis ans Ziel und man fährt große Teile an ihm entlang. Zumindest bis man nach Quarto d’Altino folgt man ihm.
50 Kilometer nach Venezia steht auf diesem Schild. Das war jetzt noch zu schaffen, dann hatte ich den Radweg geschafft. Allerdings kommt es natürlich drauf an, welche Route man wählt, um ins schöne Venedig zu kommen.
Man fährt zuerst unter einer großen Bahnbrücke entlang. An der Seite, der Mauer, finden sich viele schöne, bunte Graffitis. Teilweise sind dort Plakate aufgemalt.
Der Fluss ist schön grün an dieser Stelle. Man fährt am Beginn an dem Ortsteil Fiera entlang. Bei Silea überquert man schließlich eine enge Steinbrücke. Man fährt entlang eines Seitenarms der Fiume Sile. Dort findet man sich quasi in einem Wald wieder und auf einem Schotterweg.
Es geht dann über eine kleine Halbinsel, die sich auf dem Fluss befindet. Sie heißt Isola di Villapendola.
Es folgt eine große Holzbrücke, die über dieses Flussgebiet komplett gespannt ist. Jetzt wird es nochmal richtig idyllisch. Man hat dabei einen tollen Blick auf den Fluss. Die Brücke endet dann, aber es bleibt schön, da man durch einen Wald fährt.
Diesem schönen Naturweg folgend kommt man dann in den Ort Casier. Dort fällt einem eine große Kirche auf, die über alles herausragt. Zudem hat der Ort einen schönen Platz, eine tolle Promenade. Dort kann man auch einkehren. In einem Restaurant saßen ein paar Menschen.
Nach einem kurzen Abschnitt entlang des Ortes landet man auf einem Inselstreifen. Das ist dann wieder Idylle pur. Der Fluss verwandelt sich dabei gar in einen See, der von vielen Bäumen umgeben ist.
Die ganze Zeit war man auf einem Schotterweg, der aber dann endet, wenn man diesen Inselstreifen wieder verlässt.
Als Nächstes kommt man an eine Art Kiosk. Dort kann man aber auch E-Bikes und Boote leihen. Außerdem kommt man an dieser Stelle, das ist gegenüber von Cendon, mit dem Boot über den Fluss. Allerdings ist dieser Service nur an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen möglich.
Jedenfalls war es für mich ohnehin praktischer und schöner, am Fluss weiterzufahren. So würde ich locker nach Quarto d’Altino kommen. Das einzige, was mir zu schaffen machte, das war die Hitze.
Auf einem Holzschild waren die Abstände festgehalten. Noch 60 Kilometer würde es nach Jesolo an den Strand gehen. Aber ich würde direkt nach Altino und dann nach Mestre fahren.
Viel grünes Gelände folgte. Der Radweg war eng, aber schön zu fahren. Nur die italienischen Radfahrer/innen gehen irgendwo nicht so schnell zur Seite, wie ich das sonst gewohnt war. Das könnte ein kultureller Unterschied sein, ich weiß es nicht.
In Lughignano streift man kurz die Zivilisation, ist dann aber gleich wieder in der Natur.
Etwas darauf entfernt man sich kurz vom Fluss und kommt an beeindruckenden Villen vorbei, die um 18. Jahrhundert schon erbaut wurden. Hier war der Reichtum zu Hause!
Gut ausgeschildert war das hier alles (wenngleich nicht mehr der Via Claudia Augusta Radweg).
Nach der Überquerung einer Auto-Brücke fährt man auf einem Schotterweg mit tiefem Schotter vorbei. Hier musste ich etwas aufpassen. Ich war jetzt aber wieder direkt am Fluss und gegenüber von mir blitzte Casale sul Sile hervor. Industrie und auch eine große Kirche sah man.
Der Schotterweg wird jetzt etwas breiter und es wurde jetzt nur noch 30 Kilometer nach Venedig angezeigt. 20 war ich offensichtlich schon gefahren von Treviso aus.
Doch mein Ziel war erstmal Altino. Jetzt aber verließ ich erstmal die Natur und nach einer Brücke aus Eisen, kam ich dann schließlich in Quarto d’Altino an.
Über ein Wohngebiet fahrend kommt man an den Fluss und überquert schließlich eine Brücke. Einen tollen Blick hat man nochmal auf den Fluss, wo ein paar Boote angelegt sind. Dann geht es in den Ort hinein.
Wieder ist eine große Kirche der Mittelpunkt, dieses Mal ist sie rund und aus roten Steinen.
An einer Eisdiele versorgte ich mich erstmal mit Getränken und natürlich mit Eis. Ich hatte nicht mehr viel zu trinken und einen Monster-Durst.
Jetzt wollte ich nur noch zum Ziel nach Altino, der historischen Stätte und dem Ende des Via Claudia Augusta Radweg. Ich fuhr unter der Bahnstrecke hindurch. Man fährt dann rechts und dann wieder links, um auf eine Straße zu kommen, die tatsächlich passend: Via Claudia Augusta heißt!
An der Ecke stand ein Mann, der mir irgendetwas auf Italienisch sagen wollte. Ich verstand kein Wort, nickte aber höflich. Ich verwies, dass ich nach Altino wollte, das hatte er wohl verstanden.
Später kam ich darauf, was er meinte: Die kerzengerade Via Claudia Augusta-Straße führt an einem improvisierten Schild vorbei, das einem sagt, dass links dorthin geht. Das Schild war lediglich bemalt, so nahm ich es nicht ernst.
Denn ich wollte natürlich den Weg am Fluss entlang fahren, um dorthin zu gelangen. Nach einem Stück auf der kerzengeraden Straße biegt man ein und gelangt schließlich auf eine Gravel-Strecke, die ganz idyllisch am Fluss entlang führte.
Ich fuhr also dort entlang und war schon fast am Ziel. Doch dann stellte ich fest: Hier kommt man gar nicht nach Altino, da die Brücke nicht funktionstüchtig war. Auf das wollte mich der nette italienische Herr also hinweisen!
So etwas hatte ich noch nie erlebt. Erst noch eine wunderschöne Strecke gefahren und dann ist man praktisch quasi am Ziel, man sieht es schon, aber man kommt einfach nicht rüber.
Es gab keine Möglichkeit, da ich mich zwischen zwei Flüssen befand, die beide nicht mit einer Brücke verbunden waren. Es blieb mir nichts anderes übrig die Strecke komplett zurückzufahren.
Dennoch war ich nicht unglücklich, da ich die Strecke ja dadurch erst kennengelernt hatte. Ich fuhr also zurück auf die Via Claudia Augusta, zurück zum improvisierten Schild und dann auf der Straße weiter bis Altino.
Man kommt dann an zwei Museen vorbei, die beide schon zu hatten. Beim ersten konnte man aber von außen viel Römisches sehen. Es war fast nichts los in diesem Ort.
Das spannende ist, dass Altino eben früher die Stadt hier überhaupt war. Venedig gab es in der Antike noch nicht und das Altino soll so um die 20.000 Einwohner gehabt haben. Es war ein bedeutsamer Handelsknotenpunkt. Nur wenige Überreste von dieser stattlichen Größe sind heute übrig. Nicht einmal funktionierende Brücken gibt es!
Das zweite Museum war eingezäunt, da es auch nicht mehr offen hatte. Als ich zum ersten Mal dort angekommen war und nicht hinkam, konnte ich noch Leute hören und von Weitem sehen, die dort wohl arbeiteten.
Es ist echt unglaublich: Da fährt man 800 Kilometer von Donauwörth nach Altino und dann gibt es nicht einmal einen Hinweis auf den Via Claudia Augusta Radweg. In Italien kann man diesen historisch so relevanten Radweg durchaus noch mehr vermarkten. Italien ist eben ein Rennrad-Land und nicht so ein Radreise-Land wie Deutschland. Hier sieht man deutlich kulturelle Unterschiede.
Von Altino nach Mestre bei Venedig
Jetzt war also die Überlegung, wie ich jetzt weiterkam. Nach Jesolo nochmals zu fahren, war illusorisch. Es war auch nicht mehr ganz früh. Ich sah aber auf meinem Handy: Es waren nur noch 14 Kilometer bis zum Campingplatz.
Ich würde dort nicht campen, sondern in einem kleinen Bungalow übernachten. Aber es war klar, dass ich das noch locker schaffen würde. Ich war also entspannt.
Was aber spannend war: Hier in der Nähe von Altino ist noch ein Flugplatz. Dieser ist praktisch der Flughafen Venedigs und ganz viele Tourist/innen kommen hier an, um sich Venedig anzuschauen. Ständig hörte ich Flugzeuge starten und landen.
Nach der Ruhe in Altion kam ich jetzt kurz auf eine vielbefahrene Straße, die am Flughafen vorbeiführte. Aber ich kam gleich wieder weg davon. Das war mir angenehm.
Jetzt durfte ich am Abend noch eine schöne Radtour genießen, die mich nach Mestre bei Venedig führen würde. Es war hier alles schön flach. Es ist auch schön zu sehen, wie ruhig hier es war.
Am Ende kam ich im Dunkeln auf diesem Campingplatz an und war ganz glücklich: Ich hatte es geschafft! Natürlich hörte ich am Abend hier wieder deutsche Touristen. Hier fahren eben alle im Sommer hin.
Am nächsten Tag besuchte ich noch Venedig mit dem Bus und lies mein Fahrrad im Bungalow stehen. In Venedig darf man ohnehin kein Rad fahren und über die Gondeln kommt man ohnehin als Fußgänger besser. Ich finde das auch als sinnvoll. Dort ist es so eng und so viel los, dass man als Radfahrer dort nicht sein muss. Lediglich über die Brücke wäre man gekommen, aber diesen Genuss will ich ein anderes Mal erleben.
Übrigens fuhr ich dann am Tag meiner Abfahrt einen Tag später nochmal nach Quarto d’Altiono, weil ich die ausgeschilderte Strecke von dort nach Mestre nochmal komplett richtig fahren wollte. Sie ist 27 Kilometer lang und führt über San Liberale. Dort umgeht man die viel befahrene Straße und hat nur ruhige Straßen vor sich.
Diesen Weg würde ich auch empfehlen als Abschluss des Via Claudia Augusta Radwegs. Plus eben eines Abstechers nach Altino, aber anschließend würde ich nach Quarto d’Altino zurückfahren.
Das ist für mich am plausibelsten. Die offiziellen Radroutenplaner des Via Claudia Augusta Radweg sind hier nicht hilfreich, da sie nicht aktuell sind und die Beschilderung ist nicht auf den Via Claudia Augusta Radweg angepasst.
Dafür gibt es aber eine wirklich gute Beschilderung ab Treviso für die Region, die praktisch auf regionale Bedürfnisse angepasst ist.
Jedenfalls würde ich durchaus sagen: Die 800 Kilometer habe ich geschafft. Nach wirklich mehreren Planungsversuchen und auch mit ein bisschen Glück (Stichwort: Gebrochene Speiche und Reparatur gleich auf der 1. Etappe) bin ich in Venedig bzw. Mestre angekommen! Juhu!